Android 15 erhält Satelliten-Verbindung und PDF-Verbesserungen

Die zweite Entwicklerversion von Android 15 offenbart neue Funktionen für das nächste große Update von Googles Betriebssystem. Es gibt Satellitenverbindungen, Konsistenz bei der Audio-Wiedergabe, bessere PDFs und vereinfachte NFC-Bezahlungen sowie mehr Optionen für die kleinen Außendisplays von Flip-Smartphones.

Satellitennotruf wird zum Standard

Apple hat mit dem iPhone 14 Satellitenverbindungen bei Smartphones etabliert. Seitdem gibt es verschiedene Versuche Satelliten auch unter Android einzubinden. Android 15 unterstützt entsprechende Dienste, die SMS- oder RCS-Nachrichten über Satelliten verschicken und empfangen. Zusätzlich gibt es neue Elemente in der Benutzeroberfläche und eine Schnittstelle, die alle Apps darauf hinweist, dass nur eine Satellitenverbindung besteht und welche Dienste ihnen dann nicht zur Verfügung stehen.

Ein Update auf Android 15 bringt einem alten Smartphone aber nicht automatisch eine Verbindung zu Satelliten. Die Hersteller müssen die notwendige Hardware verbauen und du gegebenenfalls zusätzliche Software installieren. Googles Verweis auf vorinstallierte RCS-Apps lässt vermuten, dass das Pixel 9 im Herbst in der Messages-App eine Satellitennotruffunktion erhält.

Loudness-Standard, Verbesserungen an NFC und PDF

Android 15 unterstützt den Loudness-Standard CTA-2075. Dieser soll dafür sorgen, dass Ton vom Smartphone gleich laut klingt, egal auf welchem Gerät du ihn abspielst. Das dürfte vor allem spannend werden, wenn du das Ausgabegerät wechselst. Negativ-Beispiel für unterschiedliche Loudness ist Fernsehwerbung, die viel lauter wirkt als der Film, den sie unterbricht.

Android 15 vereinfacht kontaktloses Bezahlen über den Near Field Chip (NFC). Entsprechende Apps können nun auf die One-Tap-Funktion zugreifen, die Authentifizierung direkt beim ersten Kontakt mit einem Lesegerät vornehmen und den Zahlvorgang durchführen.

Zudem verspricht Google substanzielle Verbesserungen für PDFs. Hierzu gehören die Unterstützung von passwortgeschützten Dateien und Anmerkungen für Dritt-Apps. Du sollst auch Formulare ausfüllen und ganze PDF-Dateien durchsuchen können.

Android 15 erkennt neu, ob dein Smartphone-Bildschirm aufgezeichnet wird. Das ist vor allem als Sicherheitsfunktion gedacht, falls eine Malware das unauffällig im Hintergrund macht.

Flip-Smartphones mit einem kleinen Außendisplay sollen ebenfalls vom Update profitieren. Apps erhalten mehr Möglichkeiten, mit dem kleinen Bildschirm zu interagieren, wenn dieser nicht für eine Vollbildansicht geeignet ist.

Alle Änderungen hat Googles Vice President of Engineering, Dave Burke, in einem Blogpost zusammengefasst.

Beta-Versionen ab April

Googles Zeitplan für Android 15 sieht ab April Beta-Versionen vor. Diese stehen dann einem größeren Personenkreis zum Ausprobieren bereit. Mitte Mai findet die Entwicklerkonferenz Google I/O statt. Bei dieser dürften die größten Neuerungen angekündigt werden. Ab August plant Google schließlich die Veröffentlichung der finalen Version von Android 15. Bis es bei anderen Herstellern ankommt, vergehen durchaus nochmals einige Monate.