In Utrecht stoppen nun auch Bienen an Bushaltestellen
Klima- und Artenschutz kann ganz simpel sein. Das zeigt die niederländische Stadt Utrecht, indem sie die Dächer ihrer Bushaltestellen bepflanzt.
Das Artensterben ist in aller Munde. Vor allem die gefährdeten Bienen schaffen es immer wieder in die Schlagzeilen. Kollegin Pia Seidel hat sich erst kürzlich dem heimischen Imkern gewidmet. Es gibt aber auch Aktionen für Bienen, die etwas grösser angelegt sind.
Die niederländische Stadt Utrecht hat sich etwas einfallen lassen, das sowohl effektiv wie auch simpel ist. Die Regierung hat über 300 Bushaltestellen begrünt, um den fliegenden Insekten mehr Lebensraum zu bieten. Die kleinen Flachdächer wurden vorrangig mit Sedum, bei uns auch Fetthenne genannt, bepflanzt. Keine Zufallsentscheidung: Die Pflanze ist bei Bienen und Hummeln äusserst beliebt. Sie bietet aber auch andere Vorteile: Sie ist pflegeleicht, winterhart und speichert Regenwasser. Das heisst, dass sie kaum gegossen werden muss. Noch besser ist, dass Sedum Feinstaub aus der Luft filtert.
Die Begrünung ist nicht die einzige Veränderung an den Haltestellen. Die alten Wartebänke wurden durch solche aus Bambus ersetzt und die Häuschen mit energiesparenden LED-Lichtern ausgestattet. Den Unterhalt übernehmen Mitarbeitende der Stadt, die mit Elektroautos die Standorte abfahren. Bis Ende Jahr sollen ausserdem 55 neue Elektrobusse folgen, die komplett mit holländischer Windenergie betrieben werden.
Bei den Dächern der Busstationen soll nicht Schluss sein. Die Stadt hofft auf private Nachahmer, die ihre eigenen Dächer begrünen. Hierfür kann sich jeder Bewohner Utrechts bei der Stadt für Subventionen melden. Nachahmen lohnt sich definitiv auch für andere Gemeinden. Ich bin mir sicher, dass weder Biene noch Mensch etwas dagegen hätten.
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