10 gut gestaltete Regale
Design ist mehr als nur das Aussehen eines Objekts. Es beinhaltet auch den Zweck. Ich stelle dir regelmässig zehn meiner Favoriten vor, die den Raum schmücken und sich gut gebrauchen lassen. Diesen Monat: offene Regale.
Das ist die zweite Folge der Serie «Form Follows Function», bei der ich besonders gut gestaltete Möbel vorstelle – von A bis Z.Mit einem simplen Regal steht dir alles offen: Du kannst es an die Wand stellen, um Dinge darin aufzubewahren oder um sie darin zur Schau zu stellen. Es kann auch für sich stehen: Als Raumtrenner teilt es wie ein Paravent das Zimmer ein, ohne dabei zu viel Licht zu schlucken. Wie du dein Regal einsetzt, entscheidet sich auch das Design. Ich habe zehn Modelle ausgesucht. Fünf überzeugen mich in puncto Funktion, die anderen fünf vor allem mit ihrer Optik.
Funktion
1. Shelving Unit
Ob als Küchenschrank oder Paravent-Ersatz – «Shelving Unit» von House Doctor bremst dich nicht aus: Ganz in Schwarz ist das Eisengestell so neutral, dass du es vielseitig kombinieren kannst und da es von beiden Seiten gleich aussieht, eignet es sich auch als Raumtrenner. Dank vier Rädern – zwei davon lassen sich arretieren – verschiebst du das Regal im Nu. Ausserdem besitzt es eine Stange an der Aussenseite für ein Küchentuch oder Hängepflanzen sowie fünf Mangoholz-Regalbretter. Da haben Geschirr, Boxen oder Akten in DIN-A4-Grösse ordentlich Platz. Für kleinere Bücher wären allerdings niedrigere Abstände zwischen den einzelnen Fächern besser.
2. Legacy
Das Regal «Legacy» der niederländischen Marke BePureHome ist auch ein stilvoller Schrank. Es besteht aus pulverbeschichtetem Stahl und Holz, dessen Maserung unter dem matten Finish immer noch hervorblitzt. Drei Fächer sind mit Klapptüren geschlossen, ein weiteres beherbergt zwei Schubladen. Die Schranktüren sind perfekt, um einige Dinge vor Staub zu schützen oder aus dem Sichtfeld verschwinden zu lassen und die Seitenwände schützen Bücher und Co. davor herunterzufallen. In die Schubladen passen Kleinigkeiten und in die obersten Fächer «Grossigkeiten». Letztere können jedoch in kleinen Räumen wegen der dunklen Fläche etwas erdrückend wirken. Schlauer wäre gewesen, die Fächer mit Schranktüren weiter unten zu platzieren. Dafür erweisen sich die höhenverstellbaren Beine als nützlich, wenn du in unebenen Räumen wohnst.
3. Hochstapler
Tojo's Klassiker, ein Grundmodul aus Holz in Weiss oder Grau, wächst mit weiteren Modulen beliebig hoch. Und das ganz ohne Schrauben oder Dübel. Die Seiten der Module sind so ausgefräst, dass sie beim Hochstapeln ineinander passen und nicht verrutschen. Für das Regal gibt es auch weiteres Zubehör zum Individualisieren: Einen Einsatz, der ein Fach in sechs unterteilt, um darin kleine Dinge unterzubringen oder Türen. Damit ist das Design für Hochstapler und Heimlichtuer bestens geeignet. Die Schlitze an den Seiten machen Tojos Design griffig. Für meinen Geschmack sind sie aber etwas unelegant.
4. Variant
Für alle, die ein unauffälliges Design suchen, ist das Regal «Variant» von Vtwonen aus den Niederlanden perfekt. Es fügt sich vor einer weissen Wand nahtlos ein und wirkt dank der Sockel weniger klobig als andere Modelle – egal, ob als Aktenschrank im Arbeitszimmer oder als Bücherregal im Wohnzimmer. Es gibt zudem eine breitere Version mit zwei hohen und zwei niedrigen Teilen. So kannst du es über eine gesamte Wand nutzen.
5. Relaxdays Bücherregal
Das Wort «relax» im Namen dieser Möbelmarke passt zu ihrem Regal. Es sorgt dafür, dass du dich zurücklehnen kannst: Die Balken auf der Rückseite des Standregals schonen die Wand – ein Plus in Mietwohnungen – und verhindern, dass Bücher oder DVDs (wenn du noch welche besitzt ;) ) nicht nach hinten wegfallen. Der Bambus wirkt einladend und die Maserung bringt im Vergleich zu Metallgestellen Wärme in den Raum. Allerdings passt es so eher zum Landhaus- oder Boho-Wohnstil und weniger zum Clean-Chic im Betonbau.
Form
1. Elevate
Mit «Elevate» der dänischen Marke Woud hebst du dich auf ein neues Interior-Level. Das Regal wird nur durch Dübel um weitere Module erweitert. Mit seinen weich geformten Stäben an den Seiten gibt es ein anderes Bild ab als klassische Modelle mit Ecken und Kanten. Das macht es schick und verspielt.
2. Zep
«Zep» ist formschön und zusammenklappbar. Bei einem Umzug oder Kindergeburtstag kannst du dir deshalb ganz einfach zusätzlichen Stauraum verschaffen. Und aufgeklappt bringt es mit seinem Bambusholz Wärme in jedes Zimmer. Klein, aber fein sind auch die Aussparungen beim obersten Fach. Sie bilden ein spannendes Muster, das vor einer Wand im hellen Farbton gut zur Geltung kommt. Einziges Manko: Das Regal hat etwas zu wenig Stauraum.
3. Valued
Es ist ein kleiner Unterschied, aber ein feiner: Die Regalbretter von «Valued» sind besonders dünn. Das allein macht es stilvoller als das 08/15-Regal. Einzelne Stangen vorn und hinten bilden ein geometrisches Muster und machen das ganze Gestell zum Hingucker. Bemerkenswert ist auch, dass das Design komplett ohne Schrauben oder Dübel auskommt. Die Einzelteile aus Stahl sind verschweisst. Das bedeutet allerdings, dass es sich bei einem Umzug nicht auseinanderbauen lässt.
4. Class
5. Stories
Das Design «Stories» vom dänischen Möbelhersteller Umage hat neben vier austauschbaren Regalböden ein rundes Randbrett, das zum Podest für besonders herauszuhebende Dinge wird. Es besitzt auch eine Aussparung, die als Auffangbecken Kleinkram sammelt und Beine, die mit Messing veredelt sind. Im Sinne des Gesamtkunstwerks bietet Umage zum Eichenholzregal, das es auch in Dunkelbraun gibt, drei passende Wienergeflecht- oder Filzkörbe an.
Umfrage
Welches Möbelstück soll ich als Nächstes vorstellen?
- Bett24%
- Sofa38%
- Schreibtisch38%
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
PS: Wenn du mir als Autorin folgst, verpasst du meinen nächsten Beitrag zum Thema «Form Follows Function» nicht.
Auftaktbild: WoudWie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.