7,25 Millionen Abonnenten – «World of Warcraft» ist noch lange nicht tot
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7,25 Millionen Abonnenten – «World of Warcraft» ist noch lange nicht tot

Debora Pape
26.3.2024

Normalerweise gibt es keine konkreten Abonnentenzahlen für «World of Warcraft». Doch ein neues Diagramm und eine kluge Berechnung zeigen, dass «WoW» mehr als sieben Millionen zahlende Spieler hat.

Ist «World of Warcraft» tot? Diese Frage war in den vergangenen zehn Jahren angesichts fallender Abonnentenzahlen – soweit bekannt – öfter zu lesen. Nun gibt es neue Zahlen: 7,25 Millionen Abonnenten soll «WoW» momentan haben. Das ist deutlich mehr, als weithin angenommen wurde. Die Website Gitnux etwa, die Zahlen aus der Wirtschaft sammelt und Statistiken erstellt, schätzte für 2023 eine Zahl von rund 4,6 Millionen Abonnenten.

Die aktuell bekannt gewordene Zahl stammt nicht von Blizzard Entertainment selbst, dem Unternehmen hinter «WoW», und sie wurde auch nicht bestätigt. Auf der Game Developers Conference vor wenigen Tagen präsentierte Blizzard-Mitarbeiter John Hight einen Verlauf der Abonnentenzahlen seit 2016, ohne die Zahlen jedoch anzugeben. Mithilfe früherer Prognosen errechnete der YouTuber BellularWarcraft auf dieser Grundlage die überraschend hohe Zahl von mehr als sieben Millionen aktiven Abonnenten. Hier kannst du dir (auf Englisch) anschauen, wie er auf diese Zahl kommt:

«World of Warcraft» und sein Abo

«World of Warcraft» wurde Ende 2004 veröffentlicht und ist damit das älteste aktive und wirtschaftlich erfolgreiche MMORPG der Welt. Von Anfang an war ein monatliches Abo nötig, um sich ins Spiel einloggen zu können. Weitere Kosten kommen (optional) durch den Kauf großer Spiel-Erweiterungen hinzu, die seit 2008 alle zwei Jahre erscheinen. Blizzard begründete das Abo durch das Decken laufender Kosten für Server und Personal, aber auch die Veröffentlichung kostenloser Patches.

Das Abo kostet bei monatlicher Zahlung rund 13 Euro oder 14 Franken. Das hat sich auch in den fast 20 Jahren seit Release nicht geändert, während andere Anbieter im Entertainment-Bereich immer wieder ihre Preise anheben.

Was sagen die aktuellen Zahlen aus?

Für ihr Abo bekommen Spielerinnen und Spieler Zugriff auf ein riesiges, gewachsenes Ökosystem. Dazu gehört der aktuelle «WoW»-Content mit seinen zahlreichen Beschäftigungsmöglichkeiten. Vor wenigen Tagen wurde mit Plunderstorm ein Battle-Royale-Modus (Player-versus-Player) freigeschaltet. Solche Veröffentlichungen bringen oft frühere Abonnenten dazu, wieder für eine gewisse Zeit ins Spiel zurückzukommen und den neuen Content auszuprobieren.

Seit 2019 eröffnet Blizzard außerdem in unregelmäßigen Abständen zusätzliche Server, auf denen ältere, sogenannte Classic-Versionen des Spiels laufen. Hier können Fans früherer Erweiterungen «World of Warcraft» so spielen, wie sie es vor 14 bis 20 Jahren kannten und liebten. Sie sind ebenfalls im Abo enthalten.

Die aktuelle Abonnentenzahl sagt also nach außen nicht viel darüber aus, wie viele Gamer den aktuellen Content spielen und welche Inhalte sie dabei am meisten mögen. In den Blizzard-Foren spekulieren User, dass Millionen Gamer nur die Classic-Versionen des Spiels zocken. Blizzard hat sich dazu nicht geäußert.

Sieben Millionen Abonnenten sind auf jeden Fall eine hohe Zahl. Sie zeigt, dass «World of Warcraft» auch nach zwei Jahrzehnten noch immer Spieler an sich binden kann.

Oft wurde «WoW» der Untergang prophezeit

Ende 2010 befand sich «WoW» nach rund sechs Jahren steigender Abozahlen auf dem Gipfel seiner Popularität: 12 Millionen Menschen bezahlten für ein monatliches Abo. Doch danach fielen die Zahlen ab. 2015 hatte Blizzard angegeben, zukünftig keine aktuellen Abonnentenzahlen mehr veröffentlichen zu wollen. Zu diesem Zeitpunkt waren es 5,5 Millionen bezahlte Accounts.

Immer wieder wurden in der Vergangenheit neue MMORPGs als mögliche «WoW-Killer» angesehen. Als Spiel also, das dem alten Riesen «WoW» endgültig die Spielerschaft abnimmt und es in die Versenkung schickt. Doch kein Spiel schaffte das. Im Gegenteil: Die neuen Erweiterungen finden reißenden Absatz. Die 2020 erschienene neunte Erweiterung etwa, «Shadowlands», verkaufte sich allein am ersten Tag 3,7 Millionen Mal. Die nächste Erweiterung für «WoW», «The War Within», wird in der zweiten Jahreshälfte erwartet.

Und auch, dass Blizzard weiterhin am Abomodell für «WoW» festhält, zeigt, dass noch ausreichend Spielerinnen und Spieler bereit sind, monatlich Geld für das Game auszugeben.

Titelbild: KateV28

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Fühlt sich vor dem Gaming-PC genauso zu Hause wie in der Hängematte im Garten. Mag unter anderem das römische Kaiserreich, Containerschiffe und Science-Fiction-Bücher. Spürt vor allem News aus dem IT-Bereich und Smart Things auf.


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