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ADAC-Test: Warnwesten fallen reihenweise durch

Bei Unfall oder Panne sind sie wichtig: Warnwesten. Steigst du aus dem Auto aus, bist du dank ihnen deutlich besser sichtbar. Vorausgesetzt, du hast nicht an der falschen Stelle gespart.

25 Warnwesten verschiedener Hersteller hat der ADAC kürzlich untersucht. Getestet wurde, wie gut die Retroflexion ist, also wie gut auftreffendes Licht zurückgeworfen wird. Dazu haben die Leuchtwesten in der Regel spezielle Streifen aufgenäht.

Um die Leuchtwirkung zu prüfen haben die ADAC-Experten ein dreistufiges Verfahren angewendet, wie es im Bericht heisst. Zum Einsatz kam ein Selbsttest-Set von 3M. Ausserdem hat ein Labor photometrische Messungen durchgeführt.

Das Ergebnis ist erhellend – oder eben auch nicht: 15 der 25 Warnwesten bestehen den ADAC-Test nicht. Auffällig ist vor allem, dass sämtliche Exemplare durchfallen, die bei Shein, Aliexpress und Temu bestellt worden sind. Eine sogar, obwohl sie gemäss Selbstdeklaration die entsprechende Norm, die EN 20471, erfüllt. Bei einigen Westen war statt eines reflektierenden Streifens einfach ein Stück grauer Kunststoff aufgenäht.

Das Ergebnis heisst nicht zwangsläufig, dass du für eine ihren Zweck erfüllende Leuchtweste viel Geld ausgeben musst. Auch einige vom ADAC bei deutschen Discountern erworbene Exemplare bestehen im Expertentest. Grünes Licht gibt es ausserdem für diese Leuchtwesten, die es im Galaxus-Sortiment gibt, darunter zwei Modelle speziell für Kinder.

Hast du jetzt das Bedürfnis, deine Leuchtweste zu prüfen? Gute Idee. Der ADAC gibt drei mehr oder weniger praktische Tipps, wie du das anstellen könntest.

Mit Taschenlampe

Du hältst eine Taschenlampe – es kann auch die im Smartphone sein – neben deinem Gesicht auf Augenhöhe. Leuchtest du jetzt aus drei Metern Entfernung auf die Weste, sollte das Licht strahlend weiss reflektiert werden. Schlechte Reflektoren sind dagegen kaum heller als ein Blatt Papier. Das kannst du zum Vergleich neben die Weste halten.

Mit Foto und Blitz

Alternativ kannst du mit deinem Smartphone ein Foto mit aktivem Blitz machen. Auch hier sollte das Foto die reflektierende Fläche sehr hell darstellen. Bedenken solltest du nur, dass ein neues Smartphone im reflektierenden Streifen eine Überbelichtung erkennt und sie allenfalls mit der Software korrigiert.

Im echten Leben

Der beste Test ist die Nachbildung der Realität. Dafür kannst du die Warnweste an einem Baum, an einem Gartenzaun oder einem Mast befestigen. Dann fährst du bei Dunkelheit mit dem Auto und Abblendlicht darauf zu. Auch in 100 Metern Entfernung müssen die Reflexionsstreifen dann gleissend hell leuchten. Funktioniert laut ADAC zur Not auch mit dem Fahrrad und einem guten LED-Frontlicht aus 50 Metern Entfernung.

Titelbild: ADAC Presse

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 

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