Sentosphere Bombes De Bain
Das Bombengeschäft mit dem Badevergnügen: ein Besuch bei Bombes de Bain
Wo es blubbert, eng ist, etwas müffelt und kreative Innovationen zu Hause sind, ist auch Irmgard Richel zu Hause. Wortwörtlich. Ein nicht ganz ernst zu nehmender Blick hinter die Kulissen eines wachsenden Badebomben-Imperiums.
Auf dem Regal dampfen Reagenzgläser vor sich hin, während Plastikbecher und Farbpipetten in chaotischer Harmonie der weissen Ikea-Tischplatte vor mir Leben einhauchen. Irmgard Richel dient dieser Tisch als Arbeitsfläche. Im Kreativ-Labor – so nennt die 30-jährige Hobby-Chemikerin ihren Essbereich – entstehen kunterbunte Kugeln fürs Badewasser. In der Luft liegt Innovation. Vielleicht sind es aber auch nur die Ausdünstungen des überladenen Katzenklos in der Ecke. Meine Nasenschleimhaut ist sich da noch nicht so sicher. Zeit, es herauszufinden.
Irmgard, dein Start-up steckt noch in den Kinderschuhen. Trotzdem sehe ich täglich, wie prominente Social-Media-Prersönlichkeiten unter dem Hashtag #EinBombenSpass deine Produkte in die Kamera halten. Das scheint mir authentisch. Wie gehst du mit dem Hype um?
Irmgard Richel, CEO, CFO, COO und CMO von «Bombes de Bain»: Zwischen den kalten Badezimmerfliesen kann es schwer sein, sich zu entspannen. Wir – das sind meine Visionen und ich – möchten unserer Kundschaft dabei helfen, sich eine Wohlfühloase zu schaffen. Eine, die alle Sinne anspricht. Dank des extrem positiven Feedbacks aus unseren bezahlten Partnerschaften können wir sichergehen, dass uns das auch gelungen ist. Das ist überwältigend.
Das freut mich für euch. Was unterscheidet «Bombes de Bain» denn von anderen Start-ups?
Wir lieben, was wir tun. Und wir tun es im Einklang mit Mutter Erde. Unsere Produkte sind vegan. Zudem führen wir viele grüne Produkte. Natürlich führen wir auch andere Farben.
Wie ist deine Einstellung zu Menschen, die lieber duschen, weil es praktischer ist?
Uns ist es wichtig, niemanden für seine Lebensentscheidungen zu verurteilen. Aber so einen hektischen Lebensstil sollte man doch hinterfragen. Auf lange Dauer kann sowas einfach nicht gesund sein.
Aber es spart auch Wasser.
Dieses Argument bekommen wir häufig zu hören. Ich glaube aber, da steckt die Duschkopf-Lobby dahinter. Oder wie erklärst du es dir, dass die Studien, die wir in Auftrag gegeben haben, ganz andere Resultate hervorbringen? Aber ich sage da lieber nichts mehr dazu. Die Fliesenwände haben Ohren.
Da schrillen bei mir als Investigativ-Journalistin alle Alarmglocken. Eine Verschwörung?
Lass mich dir später ein paar vertrauliche Informationen aus meinem Telegram-Archiv zeigen.
Verlässliche Quellen kann ich immer gebrauchen, danke. Kommen wir zurück zum Hauptthema: Was ist das für ein Duft, der hier in der Luft hängt?
Was du riechst, sind unsere beiden Bestseller. Zwei erlesene Düfte, die wir unseren Bomben beifügen: «Fruits d’Amour» und «Pinède». Die Badebomben, die in unserem Labor entstehen, sind gewissermassen die Früchte unserer Liebe zur Chemie. Das wollten wir mit der Duftrichtung «Fruits d’Amour» zum Ausdruck bringen. Pinienwald hingegen ist die Antithese dazu. Etwas düster, melancholisch mit einem Hauch von Moder.
Manche behaupten, deine Herangehensweise ans Farbenmischen wäre einzigartig. Siehst du das auch so?
Ganz so weit würde ich nicht gehen. Mein Ansatz ist minimalistisch. Ich schaffe aus wenig viel. Gelb, Pink und Blau, mehr brauche ich nicht. Die Magie liegt im Mischprozess. Der ist wie ein wilder Tango ins Blaue hinaus. Ich weiss nie, wohin mich der nächste Tanzschritt trägt.
Sprechen wir über Design: Du scheinst ein Händchen für innovative Formen zu haben.
Die Formen, mit denen wir arbeiten, sind tatsächlich einzigartig, genau wie die Natur, die uns dazu inspiriert hat: Seesterne, Muscheln, Blumen und Regenbogen. Unsere Bestseller, die Kugeln, verdanken ihre Form dem Mond. Eines Nachts blickte ich zum Himmel, da kam mir die Idee. Unsere Kundschaft schätzt das Simple in ihrem hektischen Alltag.
Quelle: Natalie Hemengül
Quelle: Natalie Hemengül
Wie darf ich mir euren klassischen Schaffensprozess vorstellen?
Sobald das Konzept für eine neue Kollektion steht, montiere ich meine Handschuhe. Meistens jedenfalls. Anschliessend füge ich dem Speisenatron sauber dosiert Duftstoffe und Wasser hinzu. Dem Gemisch menge ich ein geheimes Pulver bei, auf dessen Verpackung ein kleiner Warnhinweis abgedruckt ist. Es folgen hochkomplexe chemische Prozesse und etwas Farbe. Anschliessend fülle ich die Masse in unsere handgefertigten Negativ-Formen. Nach drei bis vier Stunden sind die Badekugeln fertig und können als Geschenk verpackt werden.
Klingt nach einem Kinderspiel.
Ha, probier's erst mal selbst aus. Dann sprechen wir uns noch mal.
Quelle: Natalie Hemengül
Dieses DIY-Badebombenset war ein Wichtelgeschenk, das mir meine Team-Kollegin Laura Scholz gemacht hat. Ziel war es, einen möglichst kreativen Artikel dazu zu verfassen. In meinem Fall eine fiktive Reportage. Du möchtest lesen, was für Beiträge meine Team-Gspänli zu ihren Wichtelgeschenken geschrieben haben? Hier liest du den Beitrag meines Kollegen Michael Restin.
Als Disney-Fan trage ich nonstop die rosarote Brille, verehre Serien aus den 90ern und zähle Meerjungfrauen zu meiner Religion. Wenn ich mal nicht gerade im Glitzerregen tanze, findet man mich auf Pyjama-Partys oder an meinem Schminktisch. PS: Mit Speck fängt man nicht nur Mäuse, sondern auch mich.