Ubisoft Blue Byte
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Das «Die Siedler»-Studio in Düsseldorf entlässt 65 Angestellte

Debora Pape
28.1.2025

Blue Byte ist das Studio, dem die Welt die «Siedler»-Reihe verdankt. Es gehört seit mehr als 20 Jahren zu Ubisoft. Nun bekommt auch Blue Byte die finanziellen Schwierigkeiten zu spüren, die der Mutterfirma aktuell zu schaffen machen: Dutzende Angestellte müssen gehen.

Das Blue-Byte-Entwicklerstudio in Düsseldorf gehört zu den größten und renommiertesten deutschen Spieleschmieden. Aus diesem Studio stammt mit der «Die Siedler»-Reihe einer der bekanntesten Spiele-Exporte Deutschlands. Seit 2001 gehört Blue Byte zu Ubisoft. Nun entlässt das Studio 65 Mitarbeitende. Ubisoft gab die Maßnahme im Rahmen weiterer Kürzungen gegenüber dem Magazin VGC (Video Games Chronicle) bekannt. Betroffen sind auch weitere europäische Ubisoft-Standorte.

Das lang erwartete «Anno 117: Pax Romana» wird ebenfalls unter dem Dach von Blue Byte entwickelt. Die Arbeit an der für 2025 erwarteten Städtebau- und Wirtschaftssimulation wird aber nicht von der Kündigungswelle betroffen sein.

Blue Byte ist Ubisofts Standbein in Deutschland

Blue Byte wurde 1988 gegründet. Dem Studio ist mit «Die Siedler» im Jahr 1993 ein großer Wurf gelungen. Weitere kommerziell erfolgreiche «Siedler»-Teile folgten, wobei das vor zwei Jahren veröffentlichte «Die Siedler: Neue Allianzen» bei Fans und Kritikern nicht gut ankam.

Nach der Angliederung an den Ubisoft-Konzern firmiert Blue Byte als Dachorganisation für Ubisofts Aktivitäten in Deutschland. Drei Studios gehören dazu: Der Hauptsitz, Ubisoft Düsseldorf, beschäftigte im August 2024 400 Angestellte. Das Team arbeitet an diversen Browser Games und dient als Co-Entwickler bei Spielen wie «Rainbow Six Siege» und «Avatar: Frontiers of Pandora».

Ubisoft Mainz ist für die «Anno»-Reihe bekannt und arbeitet jetzt am nächsten Ableger, «Anno 117: Pax Romana». Stand August 2024 waren hier 175 Personen beschäftigt. Ubisoft Berlin ist das jüngste der drei Studios. Es wurde 2018 gegründet, beschäftigte im August 2024 120 Mitarbeitende und übernimmt vor allem unterstützende Aufgaben bei größeren AAA-Titeln.

Von den Entlassungen in Deutschland ist ausschließlich Ubisoft Düsseldorf betroffen. 65 Mitarbeitende müssen gehen.

Weitere Entlassungen bei Ubisoft in Europa

Insgesamt kündigt Ubisoft 185 Angestellten in vier europäischen Studios. Besonders hart trifft es das Studio Leamington in England, das ganz geschlossen wird. Es hieß vor seiner Übernahme durch Ubisoft FreeStyleGames. Zuletzt unterstützte es vor allem andere Studios bei der Entwicklung größerer Spieletitel, darunter «Assassin’s Creed» und «The Division». Auch Ubisoft Reflections in Nordengland und Ubisoft Stockholm werden Angestellte verlieren.

Die Entlassungen sind laut Ubisoft «Teil unserer Bemühungen, Projekte zu priorisieren und Kosten zu reduzieren», um die finanzielle Schieflage zu stabilisieren, in der sich das Unternehmen befindet. Es handele sich um eine Restrukturierung der genannten Studios, als deren Resultat 185 Jobs wegfallen. Anfang Januar gab es Gerüchte, dass Ubisoft kurz vor dem Verkauf steht.

  • Hintergrund

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    von Debora Pape

Titelbild: Ubisoft Blue Byte

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Fühlt sich vor dem Gaming-PC genauso zu Hause wie in der Hängematte im Garten. Mag unter anderem das römische Kaiserreich, Containerschiffe und Science-Fiction-Bücher. Spürt vor allem News aus dem IT-Bereich und Smart Things auf.

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