Der Katzenschreck und weitere Gadgets aus der Zukunft
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Der Katzenschreck und weitere Gadgets aus der Zukunft

Aurel Stevens
24.2.2016

Klar: Am Mobile World Congress (MWC) stehen die neuen mobilen Flaggschiffe von Samsung, LG und Co im Rampenlicht. Daneben werden aber auch Konzeptgeräte und allerlei, äh, Kuriositäten aus fernen Ländern präsentiert. Wir stellen euch ulkige Gadgets und spannende Technologien vor.

Oral B App-Zahnbürste

Nach dem Smartphone, dem Smart-TV und der Smartwatch wird jetzt auch die Zahnbürste smart. Zumindest, wenn es nach dem Zahnbürsten-Hersteller Oral B geht. Hintergrund: Laut allerneusten Oral-B-Studien putzen wir alle die Zähne falsch. Will heissen zu wenig lange oder am falschen Ort. Abhilfe schafft die Smart Toothbrush «Genius».

Und so gehts: Auf dem Smartphone (Android oder iOS) wird eine App installiert, danach wird die Bürste via Bluetooth gekoppelt. Die Kamera muss den Zahnbürsten-User im Blickfeld haben und wird beispielsweise vor dem Badezimmmerspiegel platziert, so wie es das verträumt blickende Model demonstriert. Mit Hilfe diverser Sensoren und der Kamera registriert die Zahnbürste 2.0, wo wie lange geputzt wird und gibt Anweisungen und Tipps.

Erhältlich ab Juli, Preis unbekannt

Pro: Endlich ein Grund, mein Smartphone mit aufs Klo zu nehmen. Das will mir meine Partnerin aus Hygienegründen nämlich ständig verbieten.

Kontra: Ist mir zu kompliziert.

LG Rolling Bot

Wer sich bei Star Wars in den knuffigen Droiden BB-8 verliebt hat, der könnte Gefallen am neuen Sidekick von LG finden: dem Rolling Bot. Er soll mit seinem aufmerksamen Auge (aka mittelmässige Kamera) in Abwesenheit des Hausbewohners das Heim überwachen. Die Roboter-Kugel wird mit dem heimischen WLAN verbunden und liefert dann Live-Bilder von seinem Standort. Per App kann er ferngesteuert werden.

Ebenfalls mit an Bord hat der Rolling Bot einen Infrarot-Sender. Damit können laut LG Geräte wie TV oder Stereoanlage ferngesteuert werden. Wieso man das machen möchte, wenn man nicht zu Hause ist? Oder weshalb man dem Rolling Bot befiehlt, den Fernseher anzumachen, anstatt direkt auf die Fernbedienung zu drücken? Keine Ahnung!

Ein wichtiges Feature ist der Haustiermodus. Dabei macht sich der Rolling Bot selbständig und quält, ich meine, unterhält die Katze mit dem integrierten Laserpointer. Dank einer eingebauten Gegensprechanlage kann man aus der Ferne mit seinem Haustier sprechen oder dessen verzweifelte Hilfeschreie hören.

Erscheinungstermin: Sommer bis Herbst 2016.

Pro: Würde gerne einer Begegnung zwischen dem Rolling Bot und der französischen Bulldogge von Kollegin Sina beiwohnen. Nehme Wetten für Nala entgegen.

Kontra: Da ich keine Haustiere habe, hole ich mir lieber gleich den richtigen BB-8.

Samsung Gear 360

Was macht man, wenn der Goldrausch ausbricht? Plan A: Auch nach Gold schürfen. Plan B: Schaufeln verkaufen. Das hat sich Samsung angesichts des VR-Hypes wohl auch gesagt und präsentiert am MWC die Gear 360, eine Rundum-Kamera mit zwei Fisheye-Linsen. Sie erlaubt es, im Gespann mit Galaxy S7 und Gear VR eigene Virtual-Reality-Filme herzustellen und anzugucken.

Die Gear 360 ist 153 Gramm schwer und etwa so gross wie ein Tennisball. Ein kleines Stativ ist mit dabei. Die zwei Kameras schaffen 3840x1920 Pixel bei 30 fps. Die Bilder und Videos werden auf einer MicroSD-Karte gespeichert (max. 128 GB). Übertragen werden die Daten via WLAN, Bluetooth oder USB 2.0. Auf dem Smartphone gibts eine Live-View.

Die Aufnahmen können direkt mit dem Galaxy S7 und einer entsprechenden App bearbeitet werden. Mit der Gear VR taucht man dann in die 360°-Aufnahmen ein.

Erscheinungstermin: Zweites Quartal 2016 für 429.- Euro.

Pro: Gute Strategie von Samsung, mit der Gear VR nicht nur auf den VR-Zug aufzuspringen, sondern gleich ein Komplettpaket zu schnüren. Würde ich gerne ausprobieren.

Kontra: Schade, dass es die zur Gear 360 passende App scheinbar nur für die S7- und S6-Produktlinie geben soll. Der happige Preis lädt auch nicht gerade zum Spontankauf ein.

MyFC JAQ

Energie für unterwegs verspricht MyFC mit dem JAQ. Das mobile Ladegerät hat keinen Akku, sondern wird mit Brennstoffzellen betrieben. Genauer gesagt mit austauschbaren Cartridges, von denen jede eine komplette Aufladung (1800 mAh) liefert. Der Vorteil: Bei herkömmlichen mobilen Ladegeräten braucht man irgendwann eine Steckdose, beim Brennstoffzellen-Ladegerät wechselt man einfach die Cartridge. Die können bald im Abo bei MyFC bestellt werden, gerüchteweise um die 2 Dollar pro Stück im Multipack.

MyFC schmückt sich mit den ökologischen Vorteilen der Brennstoffzellen-Technologie. Das beisst sich in meinen Augen mit den Einweg-Cartridges, die nach dem Einsatz im Abfall landen. Schade, kann man die Cartridges nicht an einer Tankstelle in der Nähe wieder füllen. Ich zweifle etwas an der Ökobilanz dieses Systems.

Vorbestellung möglich auf myfcpower.com

Pro: Es muss nie ein Akku geladen werden. Das Ladegerät ist einsatzbereit, sobald man eine frische Cartridge einsetzt.

Kontra: Ausser dem Szenario «Bin einen Monat im Busch und sehe keine Steckdose» fällt mir kein Einsatzzweck für den Jaq ein. Ein dicker Stützakku liefert mir schon heute mehrere komplette Ladungen.

Oppo Super VOCC

Smartphone in 15 Minuten voll geladen. Das verspricht Oppo mit seiner verbesserten «Super VOCC»-Technologie. Ein 2500 mAh-Akku soll bereits nach fünf Minuten zu 45 Prozent geladen sein.

Tja, und nachdem euch nun der Speichel vom Mund läuft: Funktioniert leider nicht mit deinem Handy. Die Technologie benötigt nämlich nicht nur ein spezielles Ladegerät, sondern auch einen besonderen Akku - der natürlich bis auf weiteres nur in den hauseigenen Mobiltelefonen verbaut wird.

Pro: Oppo zeigt, was in Sachen Akkutechnologie geht. Das ist ein Killerfeature. Ich hoffe, die grossen Anbieter nehmen sich Oppo als Vorbild.

Kontra: Ich will kein Oppo-Smartphone.

Konzeptstudie von Sony: Ear, Eye, Agent und Projector

Sony präsentierte am MWC, wie man sich die Zukunft der Kommunikation vorstellt: Im Zentrum steht das (Xperia-)Smartphone, ergänzt wird es mit den Gadgets Ear, Eye, Agent und Projector. Bei Ear handelt es sich um Bluetooth-Ohrhörer, die einen Tag lang durchhalten sollen. Mit ihrer Hilfe soll in Kombination mit dem Smartphone lästiges Tippen von Textnachrichten durch Spracherkennung abgelöst werden. Ear ist das einzige Produkt aus dem Quartett, das einen Erscheinungstermin hat: Ab dem Sommer 2016 soll es zu kaufen sein.

Eye ist eine Ansteck-Kamera, mit der man per Sprachbefehl auch dann Bilder schiessen und filmen kann, wenn man alle Hände voll zu tun hat. (Falls sich jemand an Google Glass und das «Glasshole» erinnert: hier kommt der «Eye-diot».)

Wozu der Agent genau gut ist, weiss Sony selber noch nicht so recht. Das Gerät soll erkennen, wenn man in seine Nähe kommt und Grüezi sagen. (So ein Quatsch, für diesen Job hab ich ein Kind gezeugt.) Denkbar ist, dass das Gerät als zentraler Hub für die Steuerung des Smart Home fungiert. Also zum Beispiel die Heizung hochdreht, wenn der Besitzer in die Nähe kommt. Oder auf Zuruf Musik abspielt oder die Nachrichten vorliest, wie es Amazon mit dem «Echo» vormacht.

Am coolsten finde ich den Projector. Er projiziert ein Bild auf kurze Distanz auf den Tisch oder an die Wand. Der Clou: Das Bild ist interaktiv, man kann mit der Hand ein Foto wegwischen oder mit dem Finger malen. Da kommen mir auf Anhieb geniale Einsatzmöglichkeiten und Spiele in den Sinn. Bitte, Sony: Produzieren, SDK zu Verfügung stellen, staunen.

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Ich bändige das Editorial Team. Hauptberuflicher Schreiberling, nebenberuflicher Papa. Mich interessieren Technik, Computer und HiFi. Ich fahre bei jedem Wetter Velo und bin meistens gut gelaunt.


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