Der Sommer kommt – Zeit für dein Haustier, das Fell zu wechseln
Der Frühling zeigt sich von seiner schönsten Seite, die Tageshöchsttemperatur beginnt zu steigen und nicht nur wir Menschen entledigen uns langsam aber sicher unserer Kleidung. Denn auch bei Hund und Katz ist es Zeit für den Fellwechsel. Wie du deinen Vierbeiner dabei helfen kannst, den Winterpelz loszuwerden, erfährst du hier.
Ein Haustier zu haben, ist ein unbeschreibliches Gefühl – das weiss ich aus eigener Erfahrung. Abends, wenn du müde, gestresst und völlig ausgelaugt von der Arbeit nach Hause kommst, wartet dein Liebling schon auf dich. Doch leider ist das nur ein Teil der Wahrheit. Denn gerade in der Zeit des Fellwechsels darfst du dich auch noch um eine ganze Menge Haare kümmern.
Aber auch deinen pelzigen Freunden gefällt die Situation ganz und gar nicht. Klar könnten sie sich auch selbst um ihre Haarpracht kümmern. Aber mit deiner Hilfe wird das Ganze um einiges angenehmer und es stärkt ausserdem die Bindung zwischen Mensch und Tier. Wie du deinem Haustier den Fellwechsel erleichtern kannst, erkläre ich dir in den nachfolgenden Zeilen.
Fellwechsel bei Katzen
Zweimal im Jahr entledigen sich die Büsis und Kater ihres Winter- bzw. Sommerpelzes. Ein interessanter Fact hierzu: Das Fell kann bei einer Katze bis zu einem Viertel des gesamten Körpergewichts ausmachen, insbesondere bei einem sehr kalten, langen Winter. Klar, Miezen haaren auch sonst, sei dies beim Putzen, beim Herumalbern oder ganz einfach, weil das Haar am Ende seines Lebenszyklus angelangt ist.
Das Haarwachstum beginnt mit der anagenen Phase: Es bildet sich eine neue Haarwurzel, das Haar beginnt zu wachsen und wird mit lebenswichtigen Nährstoffen versorgt. In der katagenen Phase, das heisst sobald das Haar seine genetisch vorgeschriebene Länge erreicht hat, stellt die Haarfabrik die Arbeit ein. In der telogenen Phase werden keine Nährstoffe mehr zum Haar transportiert – sie wird daher auch die Ruhephase genannt. Die exogene Phase bildet den Abschluss: Das Haar fällt aus. Während der Fellwechsel-Phase kann dieser Prozess jedoch ungeahnte Ausmasse annehmen.
Dein Stubentiger erneuert seine Haarpracht nebst dem üblichen Haaren zweimal im Jahr komplett: Einmal im Herbst und ein zweites Mal jetzt, das heisst im Frühling. In der Übergangsphase vom Winter in den Sommer tun die pelzigen Vierbeiner dies, um im Sommer unter dem dicken Winterfell nicht zu ersticken und an der Hitze zu leiden. Daher werfen sie das alte Fell ab und lassen sich eine dünnere Haarpracht wachsen, die sie zusätzlich vor UV-Strahlen schützt. Sechs Monate später, sobald sich der Sommer dem Ende zuneigt, legt sich deine Samtpfote dann wieder einen flauschigen Wintermantel zu, um auch an kalten Tagen nicht frieren zu müssen. Eigentlich so, wie wir Menschen uns im Sommer kurze Shirts und Hosen überstreifen, während wir uns im Winter in dicke Wollpullover hüllen.
So hilfst du deiner Katze
Selbst wenn dein Büsi kurze Haare hat, hilft regelmässiges Bürsten – bei langhaarigen Viechern sowieso. Ganz wichtig ist, dass du dies immer in Wuchsrichtung des Fells tust. Am besten streichelst bzw. bürstest du deinen Liebling während des Fellwechsels täglich mehrmals. Nicht nur, dass du damit das lose Fell schneller entfernst, du tust ihm auch gleich noch etwas Gutes. Denn regelmässige Streicheleinheiten fördern die Durchblutung der Haut. Ausserdem beugst du auch das Verschlucken von Haaren sowie die übermässige Bildung von Haarballen vor. Und: Es gefällt deiner Katze sowieso immer, wenn du sie streichelst.
Eine weitere, eher unbekannte Methode, den Fellwechsel angenehmer zu gestalten, ist das Beigeben von Ölen zum Futter deines Stubentigers. Ungesättigte Fettsäuren, wie sie beispielsweise in Distel- oder Leinöl zu finden sind, unterstützen das Haarwachstum und erleichtern gleichzeitig das Ausscheiden verschluckter Haare. Sie rüsten ausserdem den Magen- und Darmtrakt mit einem wertvollen Schutz der Schleimhaut aus. Hierbei genügt meist ein halber Teelöffel pro Tag, am besten mit der ersten Fütterung, normalerweise am Morgen. Gibst du zu viel Öl bei, besteht die Gefahr, dass deine Katze Durchfall bekommt. Ausserdem existieren diverse weitere Ergänzungsprodukte auf dem Markt, die du dem Katzenfutter beigeben kannst. Damit hilfst du deiner Katze, die alten Haare problemlos und schnell loszuwerden sowie ein neues, glänzendes und gesundes Fell wachsen zu lassen.
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Fellwechsel bei Hunden
Auch Hunde wechseln ihr Fell, sobald das Wetter umschlägt und der Frühling beziehungsweise der Herbst Einzug hält. Die Gründe sind ähnlich wie bei Katzen: Wauwaus verlieren Haare, egal zu welcher Jahreszeit. Aber auch hier steht zweimal pro Jahr ein grösserer Fellwechsel an, um für die wärmere beziehungsweise dann wiederum die kältere Jahreszeit bestens gerüstet zu sein. Kürzere, weniger dichte und vor UV-schützende Haare wachsen, die alten fallen aus. Oder dann eben im Herbst, für die kältere Saison, wenn sich die Hunde ihren Winterpelz wieder anziehen.
Der gesamte Fellwechsel kann bei Hunden bis zu acht Wochen dauern. Logischerweise ist dieser im Frühjahr ausgeprägter als im Herbst, da dann das ganze Winterfell wegmuss. Ach, wäre es doch mit dem Winterspeck bei uns Menschen genauso einfach. Im Herbst produziert dein Liebling dann mehr Unterwolle – die unterste Schicht Haare, die sich unter dem Deckhaar befindet und zur Isolierung dient. Damit streift er sich sozusagen Schal, Mütze und Mantel über, inkl. Thermounterwäsche. Denn auch Fellnasen frieren nicht gerne. Es ist übrigens nicht so, dass das Sommerfell einfach dichter wird – es wird komplett abgestossen und ein neues Winterfell wächst.
Übrigens: Langhaarhunde wie Chow-Chows, Eurasier, Berner Sennenhunde oder Huskys solltest du öfter bürsten, denn je länger die Haare, desto mehr Fellknäuel und Verfilzungen können entstehen. Dies gilt selbstverständlich auch für Katzen. Und: Hunde wie Pudel oder Yorkshire Terrier, die überhaupt nicht haaren, müssen im Rahmen des Fellwechsels geschoren werden – sie brauchen eine spezielle Behandlung und können sich nicht selbst für den Sommer (sowie den Winter) rüsten.
So hilfst du deinem Hund
Streicheln und bürsten kann auch hier wahre Wunder bewirken. Erleichtere deinem Vierbeiner den Fellwechsel, indem du ihn mindestens einmal täglich bürstest. Bei den Streicheleinheiten dürfen es ruhig auch mehr sein – kann nie schaden. Besonders wichtig ist es, im Frühjahr die Unterwolle gründlich auszubürsten. Dies erspart dir nicht nur Zeit beim Reinigen, sondern macht das ganze Prozedere für deinen Fiffi um ein Vielfaches angenehmer. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass die Bindung zwischen dir und deinem Liebling noch intensiver wird. Zwei Fliegen auf einen Streich, also.
Hochwertige Öle unters Futter mischen kann auch hier helfen. Ebenfalls können spezielle Speisen, die viel Eiweiss enthalten, als Nahrungsergänzung den Fellwechsel unterstützen oder gar beschleunigen. Denn Eiweiss ist für die Produktion von Keratin essenziell und Keratin ist einer der wichtigsten Bestandteile von Haaren. Vitamin-B-, Zink- und Biotinzusätze – ebenfalls im Futter bereits vorhanden oder als Zusatz untergemischt – regen den Hautstoffwechsel an, stärken das Fell und lassen es gesund und glänzend werden.
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Ein wenig Hilfe schadet nie
Mit diesen simplen Tipps und Tricks verschaffst du deinen Haustieren einen schnellen und angenehmen Fellwechsel. Ausserdem stärkst du eure Beziehung und verhilfst ihnen zu einem gesunden Fell. Wie bereits eingangs des Artikels erwähnt, schaffen es die Tiere auch alleine. Falls du dich bisher nie um den Fellwechsel gekümmert hast, musst du dich nicht in die Ecke stellen und schämen. Aber, vergiss nicht: Mit relativ wenig Aufwand kannst du deine Haustiere mehr unterstützen, als du denkst.
Wenn ich nicht gerade haufenweise Süsses futtere, triffst du mich in irgendeiner Turnhalle an: Ich spiele und coache leidenschaftlich gerne Unihockey. An Regentagen schraube ich an meinen selbst zusammengestellten PCs, Robotern oder sonstigem Elektro-Spielzeug, wobei die Musik mein stetiger Begleiter ist. Ohne hüglige Cyclocross-Touren und intensive Langlauf-Sessions könnte ich nur schwer leben.