Der Weihnachtsmann: vom Festtagshelden zur Werbeikone für Coca-Cola
Es war einmal ein freundlicher Weihnachtsmann, der Kindern Freude brachte und Geschenke verteilte. Doch dann kam Coca-Cola und verwandelte ihn in ein Symbol für Kommerz und Konsum.
Die rot-weisse Uniform, die wir heute kennen, wurde von der Marke perfektioniert und global verbreitet. Der Weihnachtsmann ist ein wandelndes Werbeschild für Limonade geworden. Ein Meisterstück des Marketings: Der eigentliche Geist von Weihnachten – Besinnlichkeit, Gemeinschaft und Geben – ist in eine permanente Verkaufsveranstaltung verwandelt worden.
Vor Coca-Cola gab es Santa schon – aber anders
Historisch betrachtet, gab es auch vor der Vereinnahmung durch Coca-Cola bereits Darstellungen eines bärtigen, dicklichen Mannes. Bereits 1863 skizzierte der Karikaturist Thomas Nast einen Weihnachtsmann in Rot-Weiss, und auch die New York Times beschrieb 1927 einen solchen Santa Claus. Coca-Cola baute also auf vorhandene Elemente auf, verhalf ihnen jedoch durch massive Werbung zur globalen Bekanntheit.
Weihnachten: Ein Fest der… Werbung?
Statt Nächstenliebe gibt es heutzutage Rabatte, und statt Christbaumkugeln finden wir Sonderaktionen. Auch Coca-Cola hat verstanden, wie man eine Figur in eine Verkaufsstrategie integriert. Mit cleveren Kampagnen wurde der etwas zu gut genährte fröhliche Mann in den Köpfen der Menschen verankert.
Jeder kennt die Werbung mit den Coca-Cola-Trucks an Weihnachten oder Werbespots, in denen der Weihnachtsmann seiner Aufgabe als Influencer nachkommt und genüsslich die braune Limonade verköstigt. Die Botschaft ist klar: Trink Coca-Cola. Am besten viel davon.
Und Coca Cola hat es sogar geschafft, dass andere Marken Lizenzgebühren bezahlen, um wiederum selbst Produkte auf den Markt zu bringen, die die Bekanntheit des Cola-Weihnachtsmanns ausnutzen.
Vom Fest zum Konsumfest
Wenn wir ehrlich sind, ist Weihnachten zum Konsumfest verkommen. Nicht nur hat Coca-Cola den alten Mann zum Teil ihres Brands gemacht. Es geht auch schon lange nicht mehr um das Fest – es geht um maximalen Konsum und das Beschenken anderer. Zwang, Stress und unangenehme Situationen machen das alles wenig besinnlich und familiär. Warum es Sinn macht, nichts mehr zu schenken, kannst du Hier lesen.
Fazit: Konsum statt Besinnlichkeit
Was bleibt, ist die Erkenntnis: Coca-Cola hat aus dem Weihnachtsmann eine gut geölte Verkaufsmaschine gemacht und Weihnachten ist zur Konsumparty verkommen. Vielleicht sollten wir an Weihnachten innehalten und darüber nachdenken, was uns wichtiger ist: Eine alte, kommerzialisierte Märchenfigur oder die eigentliche Idee hinter dem Fest?
Cool: Schnittstellen zwischen der realen Welt und der Welt der reinen Informationen aufbauen. Uncool: Mit dem Auto ins Einkaufszentrum fahren, um einzukaufen. Mein Leben ist «online», und das Informationszeitalter ist meine Heimat.