Hintergrund

Drohne die Achte – Ich montiere eine 360°-Kamera

Manuel Wenk
30.9.2020

Eine Weile ist es her, seit dem letzten Update zu meiner Racing-Drohne. Jetzt steht die nächste Runde an. Mit einer 360°-Kamera wird es interaktiv.

GoPro, Xiaomi, Ricoh – alle stellen 360°-Kameras her. Auch insta 360 mischt auf dem Markt der Rundum-Kameras mit. Seit neuestem mit einer modularen 360°-Kamera im GoPro-Format. Von der Kamera mit zwei Linsen kann die Insta 360 One R einfach in eine Actionkamera mit grossem 1-Zoll-Sensor umgewandelt werden. Interessantes Konzept wie ich finde. Ob ich damit 360°-Luftaufnahmen machen kann? Ich finde es heraus.

Mehr Last – gewohnter Flugspass

Die Drohne lasse ich mittlerweile ziemlich elegant durch die Lüfte gleiten. Ob das auch mit 205 Gramm Zusatzgewicht in Form einer Kamera immer noch funktioniert? Die 385 Gramm schwere Drohne hat so etwa über 50 Prozent mehr Gewicht.

Insta360 One R Twin Edition (30p, 5.7K, WLAN, Bluetooth)

Insta360 One R Twin Edition

30p, 5.7K, WLAN, Bluetooth

Insta360 One R Twin Edition (30p, 5.7K, WLAN, Bluetooth)
Action Cam

Insta360 One R Twin Edition

30p, 5.7K, WLAN, Bluetooth

Die Montage der Kamera ist einfach. So einfach, dass die Drohne bereits nach wenigen Minuten flugfähig ist. Wenn’s nur immer so einfach gewesen wäre. Kurz vor dem Start stelle ich mich darauf ein, dass sich das Flugverhalten komplett verändert. Tut es nicht. Die Drohne lässt sich noch immer wie gewohnt steuern. Rückwärts- und Seitwärtsrollen funktionieren ebenfalls noch genauso gut. Mein Gefühl sagt aber, dass die Drohne etwas schneller an Höhe verliert nach einem Looping. Starte ich das Manöver genug hoch über dem Boden stellt das aber kein Problem dar. Der einzige Unterschied, den ich feststellen kann, ist, dass die Akkus merklich schneller zu Neige gehen. Logisch mit dem zusätzlichen Gewicht, dass die Motoren zu befördern haben.

Fast 600 Gramm schwer und trotzdem agil wie eh und je
Fast 600 Gramm schwer und trotzdem agil wie eh und je

360°-Aufnahmen

Die Aufnahmen der Kamera können entweder direkt am Smartphone oder am Computer zurechtgeschnitten werden. Wie für praktisch jedes technische Gerät gibt es auch für die Insta360 One R eine App. Damit lässt sich der Blickwinkel bei 360°-Aufnahmen im nachhinein auswählen. Jede erdenkliche Stelle im Bild kann so ausgewählt und entsprechend exportiert werden. Gut, um der treuen Gefolgschaft auf den Sozialen Medien was zeigen zu können.

Einfacher, besser und professioneller geht die Bearbeitung am Computer. Für Premiere und Final Cut gibt es Plugins, um die Files mit der Dateiendung .insv abspielen zu können. Mit dem zusätzlich zu installierenden Plugin «GoPro FX Reframe» entscheidet man sich für einen bestimmten Ausschnitt oder setzt Keyframes, wenn man während des Videos den Ausschnitt wechseln möchte. Natürlich kann auch ein 360°-Video exportiert werden, das später auf YouTube als solches erkannt wird. Durch Neigen des Telefons oder Ziehen der Maus kann der Ausschnitt vom User selber bestimmt werden.

Für eine detaillierte Anleitung zur Bearbeitung von 360°-Videos empfehle ich dir folgenden Artikel. Schon etwas älter, hat aber noch immer seine Berechtigung.

  • Ratgeber

    So machst du 360-Grad-Videos mit der GoPro Fusion

    von Manuel Wenk

Besonders beeindruckt bin ich von der Stabilisation. Die Kamera weiss immer, wo der Horizont ist. Auch wenn ich mit der Drohne Loopings mache oder es sonst Ruckler während des Fluges gibt – die Kamera weiss dank Sensoren immer, wo sich die Kamera im Raum befindet und passt das Bild entsprechend an. Daher kommt der Effekt im Video, dass sich die Drohne quasi um die Kamera bewegt. Die Kamera scheint dabei ruhig in der Luft zu bleiben.

Für was soll das gut sein?

Braucht’s wirklich eine 360°-Kamera auf der Drohne? Eigentlich nein. Die Kamera der DJI Air-Unit macht schon ganz gute Videos. Es kann aber nützlich sein, soll ein bestimmtes Objekt gefilmt oder verfolgt werden. So kann die Drohne mit einem Objekt – zum Beispiel einem Auto – mitfliegen. Der Pilot muss sich dabei keine Gedanken darüber machen, ob das Auto im Bild ist und kann sich darauf konzentrieren, die Drohne zu steuern. Denn im Bild ist das Auto in jedem Fall. Der richtige Ausschnitt wird dann einfach in der Postproduktion definiert. Alles in Allem eine nette Spielerei mit Potenzial.

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Als Multimedia-Produzent ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, Inhalte auf vielfältige Art und Weise aufzubereiten. In meiner Freizeit zieht es mich in die Berge, sei es zum Skifahren, Mountainbiken oder Wandern. Und natürlich habe ich meine Kamera immer griffbereit, genauso wie meine FPV-Drohne. 


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