Drohne die Neunte – Tipps und Tricks für deinen Drohnenbau
Eine Racing-Drohne selber zu bauen ist nicht einfach – das weiss ich aus eigener Erfahrung. Deshalb teile ich meine Erfahrungen als Anfänger mit euch und antworte auf häufig gestellte Fragen.
Ohne eure Ratschläge und Aufmunterungen würde meine Racing-Drohe noch heute nicht fliegen. Deshalb möchte ich etwas zurückgeben und Nachahmern Tipps auf den Weg geben sowie Fragen von Usern beantworten.
Komponenten
Eine einfach zu beantwortende Frage zum Start. hallo545401 wünscht sich eine Liste mit meinen Komponenten. Voilà:
Zusätzlich habe ich einen Beeper gekauft, der mich bei einem Crash zur Absturzstelle lotst. Aktiviert wird der Beeper über einen Schalter an der Fernbedienung. User «Anonymus» meint dazu:
Hallo Manuel, ich kann dir nur einen Buzzer mit eingebautem Akku empfehlen, der piept auch wenn der Akku beim Sturz verloren geht. Die besten Erfahrungen habe ich mit: Vifly Finder 2 und Aurora AR Tracker gemacht.
Neben dem Beeper empfehle ich jedem einen Smokestopper beim Zusammenbauen und Testen zu Hause. Hätte ich schon bei meinen ersten Versuchen einen verwendet, hätte meine Drohne kein Feuer gefangen. Ein Smokestopper ist nichts anderes als eine Sicherung, welche sich bei einem Kurzschluss in Luft auflöst.
Akkus sind schnell leer. Viel schneller als bei einer Consumerdrohne. Nach zwei bis drei Minuten Flugzeit ist Schluss. Ich besitze 10 Akkus, wovon zwei bereits Schrott sind. Bei einem ist ein Stecker kaputt. Mit dem anderen bin ich zu lange geflogen und der Akku scheint unterladen zu sein. Vier meiner Akkus sind günstige Direktimporte aus China. Alle sind mittlerweile leicht aufgebläht und scheinen an Leistung verloren zu haben. Im Verlauf meines Drohnenprojekts habe ich einige Akkus des Schweizer Herstellers Swaytronic gekauft. Die sind teurer als die anderen, halten meinen Erfahrungen nach die Drohne jedoch länger und zuverlässiger in der Luft.
Tipps für Nachahmer
jju182 möchte eine Zusammenfassung mit Tipps für die Nachahmer. In meiner Vorstellung sollte die Drohne innert kurzer Zeit flugfähig sein. Die Realität sah anders aus. Stundenlanges Fehlersuchen, Bauteile, die nicht machen, was sie sollen oder sich aufgrund meiner Unkenntnisse in Rauch auflösen. Ist die Drohne erst mal in der Luft, vergeht kaum ein Flugtag, an dem ich nicht irgendetwas reparieren muss. Ich war es mir gewohnt, Consumerdrohnen wie die Mavic Pro zu fliegen. Da kann quasi nichts kaputt gehen. Ich war vom Materialverschleiss überrascht. Definitiv ein Hobby, das nicht mit einer einmaligen Investition abgehandelt ist. Laufend braucht’s Neues, Schnelleres und Besseres, um den Ansprüchen gerecht zu werden.
Anleitung zum Drohnenbau
hallo545401 möchte eine Bauanleitung. Eine Eins-zu-eins-Anleitung, wie du die Drohne bauen musst, kann ich leider nicht geben. Jede Drohne hat ihre Eigenheiten. Dranbleiben und etwas Lötkenntnisse sind entscheidend. Youtube hilft bei allem anderen. Meine ersten Artikel zum Thema zeigen chronologisch, wie ich vorgegangen bin und wo ich gestolpert bin. In den meisten Fällen hat mir Youtube aus der Patsche geholfen. Joshua Bardwell, ein Youtuber, den ich jedem empfehlen kann, hat Anleitungen zu allen erdenklichen FPV-Themen gemacht. Möchtest du eine Drohne mit DJI-Komponenten bauen, empfehle ich dieses Video:
Selber bauen oder fertig kaufen?
T4MX fragt mich bei einem der Artikel, ob ich ihm empfehlen würde, eine Drohne selber zu bauen oder eine fertige zu kaufen. Kurz und knapp: Selber bauen! Ich empfehle jedem, die Drohne selbst zu bauen. Das mag kompliziert und langwierig sein, hilft aber extrem die Drohne zu verstehen. Geht einmal etwas kaputt, weiss man sofort, wie die Drohne zerlegt, repariert und wieder zusammengesetzt werden muss. Das mag natürlich auch bei einer fertigen Drohne funktionieren, ist fürs Erste aber nicht empfehlenswert.
Digital oder Analog
Till hat mir dabei geholfen, meine Drohne zum Fliegen zu bringen. Er schwört auf die analoge Übertragung des Bildes, weil es dabei keine Verzögerung gibt und er es einfacher findet, mit – respektive gegen – bis zu acht Piloten gleichzeitig zu fliegen. Zudem ist die analoge Übertragung günstiger. Gerade wer Rennen fliegt hat einen sehr hohen Verschleiss an Bauteilen. Müsste bei jedem gröberen Defekt eine 170 Franken teure Air-Unit her, wird’s schnell unbezahlbar.
Ich habe mich für ein digitales System entschieden, weil ich glaube, dass es die Zukunft der FPV-Fliegerei ist. Als Anfänger stören mich die wenigen Millisekunden Verzögerung nicht und ich habe den Vorteil, dass ein sehr klares, hochauflösendes Bild auf meine Brille übertragen wird. Der digitale Weg mag etwas teurer sein, ich glaube aber, das sich dieser für einen Anfänger wie mich perfekt eignet. Übrigens: Bald soll auch ein digitales System von Fatshark auf den Markt kommen. Es soll etwas kleiner sein, weniger Reichweite bieten und kompatibel mit den bisherigen FPV-Brillen von Fatshark sein. Das zeigt, dass der digitale Weg die Zukunft ist und Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Die Verzögerung wird in einigen Jahren bestimmt kein Problem mehr sein.
Erste Flüge: Am Drohnen-Simulator oder direkt aufs Feld?
Ich habe vor meinem ersten Flug 10-15 Stunden am Simulator geübt. Das war für mich ein wichtiger Schritt in Richtung erstem Flug. Die DJI Fernbedienung kann einfach via Kabel am Mac oder PC angeschlossen werden. So habe ich mich an den eigenen Controller gewöhnt. Ich empfehle allen, zuerst mit einem Simulator zu üben. Der erste echte Flug wird auch so noch schwierig. Stürze sind unvermeidbar, aber wohl beträchtlich weniger als ohne stundenlange Vorbereitung zu Hause am PC.
Probieren geht nicht immer über studieren, gute Vorbereitung hilft dem langzeitlichen Lerneffekt ganz klar in diesem Hobby. Gut, übst du im Simulator, richtig so! Die Bau-Videos von Joshua Bardwell kann ich auch stark empfehlen und Velocidrone inklusive deren Start-Tutorials sind fantastische Werkzeuge für deine Hands-on-Erfahrung. Meral_Harbes
Sonst noch jemand
Gibt es Nachahmer da draussen, welche aufgrund meiner Serie mit dem FPV-Fliegen angefangen haben? Es würde mich freuen, in den Kommentaren oder meinem Postfach von euren Erfahrungen zu lesen. Welche Tipps habt ihr für Anfänger?
Hast du einen meiner Beiträge verpasst? Nicht so schlimm - die gibt es alle zum nachlesen und nachschauen.
- Drohne die Achte – Ich montiere eine 360°-Kamera
- Drohne die Siebte – Die Drohne fliegt, aber Abstürze gehören dazu
- Drohne die Sechste – Endlich
- Drohne die Fünfte – endlich fliege ich, nur nicht mit meiner Drohne
- Drohne die Vierte – Zeit zu fliegen
- Drohne die Dritte – Mit abheben ist noch nichts
- Drohne die Zweite – Ein Ausflug ins Prototyping mit Crash-Landung
- Drohne die Erste – Ach du verbranntes Ding
Folge meinem Autorenprofil, falls du weiterhin up to date sein möchtest, was ich mit meiner Drohne anstelle.
Als Multimedia-Produzent ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, Inhalte auf vielfältige Art und Weise aufzubereiten. In meiner Freizeit zieht es mich in die Berge, sei es zum Skifahren, Mountainbiken oder Wandern. Und natürlich habe ich meine Kamera immer griffbereit, genauso wie meine FPV-Drohne.