Ratgeber

Eine Blumenwiese für den Artenreichtum

Sie sind in der Schweiz zu einem seltenen Anblick geworden. Blumenwiesen sind der Landwirtschaft, dem Häuserbau und grünen Rasenflächen gewichen. Mit deiner eigenen Blumenwiese im Garten hältst du diesem Trend entgegen und schaffst Lebensraum für Flora und Fauna.

Zarte Grashalme wiegen im Wind, bunte Blüten werden von dicken Hummeln angesteuert. Ein Schmetterling öffnet seine kunstvoll gestalteten Flügel im wärmenden Sonnenlicht. Kleintiere fühlen sich auf bunten Blumenwiesen pudelwohl. Kein Wunder. Über 50 Prozent der heimischen Pflanzenarten sind auf dort zu Hause und dienen Bienen, Heuschrecken und Co. als Nahrungsquelle, Schutz und Nistplatz.

Doch in den letzten Jahrzehnten sind durch Landwirtschaft und Siedlungsbau fast 90 Prozent der Blumenwiesen in der Schweiz verschwunden – und mit ihnen der Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen. Deshalb ist Eigeninitiative angesagt. Verwandle einen Teil oder sogar deinen ganzen Garten in eine bunte Landschaft. Die sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist auch pflegeleichter als ein Rasen.

Planung

Durch das wilde Herumstreuen von Samentütchen entsteht leider noch keine Blumenwiese. Es kann Jahre dauern, bis sich ein stabiles Ökosystem gebildet hat. Deshalb sind Geduld und Wille die zwei wichtigsten Eigenschaften beim Anlegen einer naturnahen Wiese. Hast du diese, steht ein wenig Planung an.

Wofür willst du die Fläche zukünftig nutzen?

Den einen richtigen Weg zum naturnahen Garten gibt es nicht. Passe die Art deiner Wiese deinen Bedürfnissen an, nur so kannst du dich langfristig an ihr erfreuen.

Blumenrasen

Du liegst gern in der Sonne und möchtest auf deiner Gartenfläche ab und zu mit den Kindern spielen? Dann eignet sich ein Blumenrasen. Neben den üblichen Gräsern kannst du tiefwachsende Wildblumen integrieren. Bienen und andere Insekten werden dich auf der Suche nach Nektar öfter besuchen.

Blumenwiese

Wenn deine gewählte Fläche nur selten betreten werden soll, kannst du sie in eine artenreiche Blumenwiese umwandeln. Vor allem an besonnten und nährstoffarmen Orten gedeiht eine Vielfalt an Pflanzen. Auch an schattigen Standorten mit nährstoffreichem Boden ist eine Blumenwiese möglich, sie wird aber voraussichtlich von Gräsern dominiert sein. Den Rasenmäher brauchst du nicht mehr, dafür eine Sense. Zweimal im Jahr wird die Wiese damit gestutzt.

Blumeninsel

Du willst eine Blumenwiese, kannst oder willst dafür aber nicht deinen gesamten Garten hergeben? Dann gestalte eine oder mehrere Blumeninseln. Flächen ab einem Quadratmeter reichen dafür schon aus. Wird deine Insel von Rasen umgeben, musst du darauf achten, diesen nicht zu düngen. Sonst funktioniert sie nach demselben Prinzip wie eine grosse Blumenwiese.

Welche Pflanzen passen zu deinem Standort?

Grundsätzlich kannst du artenreiche Wiesen an allen Standorten umsetzen, du musst aber das Saatgut richtig wählen. Hierfür ist es wichtig zu wissen, welche Bedingungen in deinem Garten herrschen. Ist er feucht und schattig oder stark besonnt? Wirkt der Boden beinahe lehmartig oder eher locker und durchlässig? Am wohlsten fühlen sich Blumenwiesen auf Flächen, die seit Langem weder gedüngt noch mit Kompost versetzt wurden.

Fettwiese

Das sind Flächen, die oft gedüngt und wenig bewässert werden und deshalb nährstoffreich sind. Besonders geeignete Blumen sind:

  • Löwenzahn
  • Schlüsselblume
  • Hahnenfuss
  • Labkraut
  • Sauerampfer
  • Wiesenmargerite

Magerwiese

Magerwiesen sind das Gegenteil von Fettwiesen, also nährstoffarme Flächen. Ein paar Beispiele für geeignetes Saatgut sind:

  • Gemeine Schafgarbe
  • Ragwurz
  • Klatschmohn
  • Kornblume
  • Wilde Orchidee
  • Wiesensalbei
  • Esparsette

Feuchtwiese

Wie der Name schon sagt, sind Feuchtwiesen feuchtnasse Flächen, die sich durch einen hohen Grundwassergehalt auszeichnen. Auch hierfür gibt es besonders geeignete Blumen:

  • Sumpfdotterblume
  • Gilbweiderich
  • Blutwurz
  • Kohldistel
  • Pfeifengras
  • Trollblume

Unabhängig von der Beschaffenheit deiner Fläche sind einjährige Pflanzen tabu. Sie tragen nichts zum Aufbau einer artenreichen Wiese bei, da sie nur einmal blühen. Setze auf einheimisches, mehrjähriges Saatgut, das sich wenn möglich eigenständig vermehrt.

Ansaat

Wenn du einen saftig grünen Rasen hast, muss der erst einmal weg. Die Blumenwiese würde sich sonst kaum durchsetzen, sondern immer wieder von den Gräsern verdrängt werden. Pass auf, dass du wirklich alle Wurzeln und Unkraut entfernst, sonst kommen die alten Pflanzen wieder. Wenn nichts mehr von der alten Vegetation zu sehen und der Boden aufgelockert ist, kann es losgehen.

Säe deine Blumenwiese am besten zwischen Mitte April und Juni aus. Halte dich dabei an die empfohlene Saatmenge auf der Packung. Mehr Samen führen nicht zu mehr Blumen. Auch eine gleichmässige Verteilung ist wichtig für eine schön durchmischte Blumenwiese. Fülle die Hälfte des Saatguts in einen Eimer und verteile es regelmässig auf deiner Fläche, indem du sie in Schleifen abläufst. Erst längs und dann mit der zweiten Hälfte quer. Um besseren Bodenkontakt herzustellen, klopfst du das Saatgut mit einer Schaufel an. Das reicht schon, da höchstens ein Zentimeter Erde über dem Samen liegen darf, damit diese überhaupt keimen.

Zuletzt kommt der schwierigste Schritt: Geduld. Wildblumen benötigen sechs bis acht Wochen, bis sie keimen, Gräser etwas kürzer.

Pflege

Auch eine naturnahe Blumenwiese braucht Pflege. Das in Form von Mähen. Hole dir dafür eine Sense und schneide deine Wiese auf etwa sieben Zentimeter zurück. Das erste Mal mähst du deine Wiese acht Wochen nach der Aussaat, um Spontanvegetation zurückzuschneiden. So bekommen deine Wildblumen genug Licht, um zu keimen. Das Schnittgut deshalb auch gleich einsammeln. Aber nur im Ansaatjahr. Ab dem darauffolgenden Jahr kannst du es ein paar Tage in der Sonne liegen lassen, bis es vollständig durchgetrocknet ist. Das Heu kann zum Mulchen oder als Tierfutter verwendet werden. Mähe deine Blumenwiese in zwei Etappen, sodass Kleintieren eine Rückzugsmöglichkeit erhalten bleibt.

Wie oft du mähen musst, liegt an der Art deiner Wiese. Bei mageren Wiesen reicht ein Schnitt pro Jahr, bei Fettwiesen können bis zu drei nötig sein. Den Zeitpunkt kannst du Jahr für Jahr anders wählen, so werden mal Früh-, mal Spätblüher gefördert. Spätestens aber im September wird der letzte Schnitt fällig. Dünger und Giesskanne bitte das ganze Jahr im Gartenhäuschen lassen. Wildblumen sind robust und trockenheistsresistent.

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So viel zur Theorie. Die Umsetzung bleibt an dir hängen. Die Umgestaltung mag nach viel Arbeit klingen, dafür hast du danach kaum mehr etwas zu tun. Überlasse die Wiese sich selbst und sieh dabei zu, wie nach und nach Flora und Fauna bei dir im Garten einzieht und die Umgebung belebt.

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Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.

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