Fleischersatz: Produktion erreicht ein neues Rekordlevel
Weniger Fleisch, mehr Ersatzprodukte: Wie das Statistische Bundesamt in einer neuen Pressemitteilung bekannt gab, stieg die Produktion von Fleischersatzprodukten 2023 in Deutschland um fast 17 Prozent. Auch in der Schweiz zeigt sich ein Trend.
Seitan und Tofu sind bei den Deutschen gefragt – vor allem in Form von Fleischersatzprodukten. Laut Statistischem Bundesamt wurden 2023 16,6 Prozent mehr Veggie-Würstchen und Co. produziert als 2022: Insgesamt sind das 121 600 Tonnen vegetarische oder vegane Fleischalternativen. 2019 erst waren es halb so viele. Diese neuen Erkenntnisse passen zum gegenläufigen Trend in Sachen Fleischkonsum. Die Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE) hat bereits bekanntgegeben, dass der Fleischkonsum 2023 pro Kopf auf einem Rekordtief von 51,9 Kilogramm lag. Zum Vergleich: Das sind 15% weniger als 2018 mit 60,9 Kilogramm pro Kopf.
Immer mehr Menschen greifen also zu Ersatzprodukten anstatt zu herkömmlichem Fleisch – selbst wenn sie sich nicht vollständig pflanzlich ernähren. Grund für den steigenden Fleischverzicht ist nach Einschätzung des BLE das «gewachsene Bewusstsein, welche Auswirkungen ein hoher Fleischkonsum auf die eigene Gesundheit, Klima und Umwelt hat».
Stagnation in der Schweiz
Was die Schweiz betrifft, ist aktuell kein eindeutiger Aufwärtstrend in Sachen Fleischersatz erkennbar. Zwar hat sich der Konsum von Ersatzprodukten seit 2018 stark nach oben entwickelt. In den letzten zwei Jahren soll er aber je nach Quelle stagnieren. Der Fleischerverband Proviande hat publiziert, dass der Anteil an pflanzlichen Alternativen «in Relation zum Gesamtmarkt gegenüber dem Vorjahr nicht gesteigert werden» konnte. Deutlich in der Grafik erkennbar ist jedoch der sogenannte «Veganuary», der vegane Januar. Der Trend, im ersten Monat des Jahres auf tierische Produkte zu verzichten, zeigt sich seit 2021 durch einen hohen Anstieg der Kurve zum Jahresbeginn.
Jede vierte Person konsumiert Fleischalternativen
Auch das Unternehmen Coop, das zahlreiche Ersatzprodukte verkauft, hält in seinem Plant Based Food Report 2024 fest, dass die Nachfrage nach Fleischalternativen in den letzten zwei Jahren eher rückläufig war. Dennoch greifen laut des Reports 28 Prozent der Schweizer Bevölkerung regelmäßig zu Fleischalternativen, also rund jede vierte Person. Hauptgründe dafür seien laut Befragung der Umweltschutz (63%), die eigene Gesundheit (51%) und der Tierschutz (50%).
Statista prognostiziert dagegen ein Wachstum im Marktumsatz von Fleischalternativen bis zum Jahre 2028. Ähnliche Tendenzen zeigen sich im Galaxus-Shop: Unsere Einkäufer verrieten mir, dass Ersatzprodukte in den letzten Jahren bei unserer Kundschaft immer gefragter sind. Am beliebtesten ist eine Fleischalternative von Veganz auf Seitanbasis. Sie wurde fast ausschließlich mit 5 Sternen bewertet. Auch das Sortiment in diesem Bereich wird laufend ausgebaut. Neu im Shop findest du beispielsweise «Ghackets» von Brewbee.
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