Glanzstücke: So warm wirken kühle Silbertöne und strahlendes Chrom
In der Möbelwelt zeigt sich gerade ein Hang zum industriellen Minimalismus. An der Mailänder Designwoche 2024 hatten Metalle – sowie Stoffe, die vorgeben, metallisch zu sein – einen glänzenden Aufstieg. Diese Silber schimmernden Stücke waren meine Favoriten.
Anfang des Jahres hat Pinterest vorhergesagt, dass Metalle zu den grossen Trends des Jahres gehören – und recht gehabt. An der vergangenen Milan Design Week waren zahlreiche Möbel mit glänzenden Oberflächen zu sehen. Von Chrom über Edelstahl bis hin zu Aluminium – alles war dabei. Man könnte meinen, dass das etwas unterkühlt gewirkt haben muss. Aber im Gegenteil: Die coolen Metalle hauchten den Innenräumen eine angenehm frische Brise ein.
Die europäische Designmarke Sé zeigte Stahlrohr-Stühle in der Galerie von Rossana Orlandi zusammen mit einem pastellfarbenen Esstisch, einem flauschigen Teppich und einer grünen Wand. So stach das Metallische mehr heraus und lud zum Verweilen ein. Ähnlich verhielt es sich beim Sitzobjekt «Another Fountain» des in Stockholm ansässigen Duos Swedish Girls. Es war in der Vagetti-Villa anlässlich der Alcova-Ausstellung zu sehen und schien Besuchende magisch anzuziehen. Vielleicht hatten die Rundungen damit etwas zu tun. Oder es war der satte Grünton des Gartens, der einen tollen Kontrast zum schillernden Stück darstellte.
Das Astronaut Studio setzte seine erste Kollektion «Hydromorph» ebenfalls in der Villa Vagetti in Szene. Sie erforscht die Beziehung zwischen Druck und Metall und wirkte auf mich trotz des massiven Metalls weich. Das lag am Sonnenlicht, aber auch an ihren organischen Formen.
Quelle: Pia Seidel
Project 213A ist ein europäisches Kunst- und Designunternehmen, das sich auf Möbel und Wohnaccessoires spezialisiert hat. Es stellte auch für Alcova aus und zog mit seinem modularen Design «Porto» alle Blicke auf sich. Von Weitem schien das Sofa aus Metall zu sein. In Wirklichkeit besteht es aus soften Sitzpolstern und einem Kunstlederbezug. Ein ähnlicher Trompe-L’Oeil-Effekt gelang der Designerin Fayetoogood mit ihrem Solar-Sofa für die Ausstellung namens «Rude Arts Club» in den Räumen von CC-Tapis. Es besteht zwar aus einem Stapel gesteppter, silberfarbener Kissen, wirkte durch das Spiel mit Silber jedoch härter, als es ist. Wenn du erst einmal darauf sitzt, fühlst du dich wie auf Wolken.
Quelle: Pia Seidel
Quelle: Pia Seidel
Beim Spiegel «Mi-RR 13» von Studio Speculo und den Möbeln von NM3 erhöhte der Einsatz des industriellen Materials den Coolness-Faktor um ein Vielfaches. Es trug zum monochromen Look bei, der einen Vorteil hat: Er betont die Silhouette der Designstücke und Details wie Kreise, die alles etwas auflockerten.
Quelle: Pia Seidel
Quelle: Pia Seidel
Quelle: Pia Seidel
Die polnische Designerin Monika Szyca-Thomas spielte mit matt gebürstetem Edelstahl und Aluminium so als wäre es Rattan. Sie stellte in der Gruppenausstellung von Comune einen Sessel namens «Braid Chair» vor, der mit einer gebogenen Armlehne bestach. Das Flechtwerk liess ihn nicht nur super-soft, sondern auch einladend aussehen.
Quelle: Pia Seidel
Tino Seubert gelang ebenfalls ein Überraschungsmoment. Sie setzte ihren Metallrohr-Vasen ein natürliches Element gegenüber: Blumen. Das Designstudio Vero wählte hingegen für seine «The Pot»-Design einen bunten Gummiteller als Kontrapunkt und bewies: Gegensätze ziehen sich an.
Quelle: Pia Seidel
Quelle: Pia Seidel
Quelle: Pia Seidel
Industrial Flair fürs Zuhause
Falls du auf den Geschmack gekommen bist: Diese Designstücke aus unserem Sortiment sorgen mit Metallic-Tönen für Glanzmomente. Sie greifen nicht nur den Trend auf, sondern können auch als zeitloses Elemente in deine Einrichtung einfliessen.
Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.