Philips Speed Pro Max Aqua Plus
Ist der SpeedPro Max Aqua Plus von Philips ein Staubfänger?
Ein kabelloser Staubsauger, mit dem du in nur einem Durchgang wischst und den Boden feucht aufnimmst? Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein.
«Ein Parkettboden in der neuen Küche?» Ich war nicht gerade begeistert, als ich davon erfahren habe. «Wie unpraktisch». Ich redete mir ein, dass sich die Architekten meiner neuen Wohnung etwas dabei gedacht haben. Dem ist nicht so. Auf Holzböden sind tatsächlich sämtliche Schlieren sichtbar. Vor allem bei Tageslicht. Zudem hasse ich feucht Aufnehmen, weil mir das schlichtweg ein Putzschritt zu viel ist. Es muss also eine andere Lösung her. Weil in meiner Wohnung der Stauraum begrenzt ist, suche ich nach einem Kombigerät wie dem SpeedPro Max Aqua Plus, der zugleich ein Sauger, ein Mopp und ein Handstaubsauger sein will.
Eins vorweg: Das Gerät ist kein Nass-Trockensauger. Es nimmt zwar Böden feucht auf, kann jedoch keine Flüssigkeiten aufsaugen. Wenn du auf der Suche nach einem Nass-Trockensauger bist, wirst du hier fündig und brauchst an dieser Stelle nicht weiterzulesen.
Lieferumfang
Beim Auspacken des Geräts bin ich vor lauter Einzelteilen etwas überfordert: Im Paket stecken nebst dem Staubsauger eine Aqua-Düse mit Wischaufsatz, eine 360-Grad-Saugdüse, eine Mini-Turbo-Saugbürste für die Reinigung von Polstermöbeln und Autos, einen Ersatzfilter, zwei Mikrofaser-Wischtücher, eine Wandhalterung plus je zwei Schrauben und Dübel, ein Stromkabel mit magnetischem Ladesystem sowie eine lange Fugendüse mit integriertem Bürstenkopf. Das Zubehör macht einen hochwertigen Eindruck und ich kann die Düsen und Einzelteile ohne grossen Kraftaufwand austauschen – da wackelt oder lottert nichts.
Da ich den SpeedPro Max Aqua Plus nur zu Testzwecken erhalten habe, bohre ich die Halterung nicht an die Wand. Wäre schade um die Löcher. Stattdessen bringe ich das Netzteil mit magnetischem Ladesystem direkt am Sauger an. Jetzt muss ich mich gedulden. Knappe fünf Stunden benötigt der Akku, um komplett aufgeladen zu sein.
Saugen
Weil mich bisher noch kein kabelloser Staubsauger in puncto Akkuleistung überzeugen konnte, staubsauge ich seit Langem mit einem herkömmlichen Modell von Miele. Bevor es losgeht, bringe ich erst das Saugrohr und anschliessend die 360-Grad-Saugdüse am Staubsauger an. Den einzigen Regler am Handgriff schiebe ich nach vorne und der Motor heult auf. Mit 84 Dezibel ist das Kombigerät 8 Dezibel lauter als mein bisheriger Staubsauger – das hört man.
Ich bin mit dem Sauger schnittig unterwegs. Die Düse gleitet geschmeidig über meine Böden aus Eichenparkett und Kunststein. Ich muss mich allerdings an das Gewicht gewöhnen, das ich nun nicht mehr hinter mir herziehe, sondern in der Hand halte. Für meine Verhältnisse dürfte es besser verteilt sein. Da sich der leichte, beutelfreie Staubbehälter oberhalb und der schwere Motor unterhalb des Saugers befindet, zieht das Gewicht meinen Arm runter. Ein kleiner Preis für schnelles, agiles und vor allem kabelloses Saugen. Bei meinem alten Dyson V7 Animal Extra, den ich mittlerweile nur noch als Handsauger nutze, ist das Gewicht irgendwie besser verteilt. Dafür kann ich beim Modell von Philips den Power-Knopf arretieren, was bei Dyson nicht der Fall ist. Hier muss ich den Einstellknopf während des Saugens konstant gedrückt halten.
Die 360-Grad-Saugdüse mit LED-Beleuchtung und rotierender Bürste erfasst Staub und Schmutz von allen Seiten – auch bei Rückwärtsbewegungen. Ein angenehmes Feature, da ich die Saugdüse nicht ständig anheben muss. Auch mein flacher Wohnzimmerteppich bereitet dem Kombigerät keine Probleme. Nur der hochflorige Teppich im Schlafzimmer bringt den Motor an seine Grenzen: Er gerät ins Stocken. Darum lässt sich der nur saugen, indem ich die Düse anhebe und zurückziehe.
In Sachen Saugkraft bin ich mit der Leistung sehr zufrieden. Hier macht sich die 360-Grad-Düse, die von allen Seiten Schmutz aufsaugt, bemerkbar. Einziger Wermutstropfen: Der Staubsauger ist zwar so ausgelegt, dass du damit fast horizontal unter tiefe Möbelstücke kommst. Leider ist das Rückteil der Düse etwas zu hoch. Darum komme ich damit nicht unters Sofa. Hier muss ich zum ersten Mal zur schmalen Fugendüse greifen.
Weg der Erleuchtung
LED-Leuchten habe ich bisher als unnötige Spielerei abgestempelt. Ab sofort will ich die Lichter an der Düse nicht mehr missen. Staub und Schmutz spüre ich damit nicht nur in dunklen Ecken und unter Möbeln, sondern auch bei Tageslicht auf Böden besser auf.
Der Sauger leistet ganze Arbeit. Der angesammelte Staub von fünf Tagen landet im Staubbehälter und meine ausgefallenen Haare bleiben teilweise in der Bürste hängen. Verliere ich echt so viele Haare? Das habe ich nicht gewusst. Zum Glück ist die Walze schnell entfernt und gereinigt. Auch der Staubbehälter lässt sich intuitiv und mit wenigen Handgriffen leeren.
Wischen
Nun aber zum «Pièce de Résistance»: die Aqua-Düse. Während die Düse Staub und Schmutz aufsaugt, gibt der Wasserbehälter Wasser an ein Wischtuch ab. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger saugt und wischt die Aqua-Düse des SpeedPro Max Aqua Plus neu von beiden Seiten. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich die Düse vor- oder zurückbewege. Das Gerät richtet gemäss Hersteller automatisch die volle Saugkraft auf diejenige Seite, mit der ich gerade am Saugen bin.
Bevor ich mich ans Parkett wage, probiere ich die Mopp-Funktion auf den Plättli im Bad. Dort liegen auch die meisten Haare. Ich fülle den Tank mit Wasser und etwas Allzweckreiniger und befestige ihn an der Düse. Los geht's. Beim Schieben des Gerätes sehe ich, wie die Düse diese aufsaugt und den Boden hinter sich leicht benetzt. Schwupps sind die Haare weg und die Platten auch gleich feucht aufgenommen.
Der SpeedPro Max Aqua Plus gibt meiner Meinung nach die optimale Wassermenge ab. Der Boden wird feucht, aber nicht nass. Indem ich den Wischaufsatz mit einem Klick von der Düse entferne, kann ich gleich noch den tiefflorigen Teppich im Wohnzimmer saugen. Das klappt allerdings nicht ganz so mühelos wie mit der 360-Grad-Saugdüse.
Nun wage ich mich ans Parkett in der Küche. Auch hier bin ich mit dem Resultat sehr zufrieden. Nach keinen fünf Minuten ist der Boden wieder trocken und begehbar.
Noch was zu den Bodenarten: Auf der Herstellerseite gibt Philips an, «dass sich das Saug- und Wischsystem für alle Arten von Hartböden, einschliesslich Parkett, Laminat, PVC und Fliesenböden, eignet.» Falls dein Parkett nicht versiegelt oder geölt ist, weiss ich allerdings nicht, ob dieses System für deinen Boden geeignet ist. Frag sicherheitshalber bei der Verwaltung nach.
Power
Das Gerät verfügt über drei Saugkraft-Modi: Turbo; Normal und Eco. Im Turbo-Modus soll der Akku für mehr als 125 Quadratmeter Boden reichen. Der Praxistest bestätigt diese Angabe. Ich kann damit sogar mühelos rund 160 Quadratmeter saugen. Nach 29 Minuten und 39 Sekunden ist jedoch Schluss. Damit hat der Staubsauger meine Erwartungen übertroffen.
Die Ladezeit dünkt mich mit knapp fünf Stunden allerdings relativ lang. Da ich jedoch den Sauger nach Gebrauch für mehrere Tage verstaue, ist mir das egal.
Fazit: gut, aber teuer
Ja, der SpeedPro Max Aqua Plus ist ein Staubfänger: ihm entgeht nichts. Auch nicht beim feucht Aufnehmen von Böden. Das macht ihn zu einer zuverlässigen und vielseitigen Allzweckwaffe. Endlich hat es ein Akkusauger geschafft, mich von seiner Leistung zu überzeugen. Er tut, was er verspricht und lässt sich einfach bedienen. Zu bemängeln habe ich die Lautstärke, die mir mit 84 Dezibel einen Tick zu hoch ist, und sein Gewicht – obwohl ich mich mittlerweile daran gewöhnt habe. Für Haushalte, die auf der Suche nach einem platzsparenden und intuitiven System sind, ist das Kombigerät eine gute Wahl, wenn’s ins Budget passt.
Wenn ich mal nicht als Open-Water-Diver unter Wasser bin, dann tauche ich in die Welt der Fashion ein. Auf den Strassen von Paris, Mailand und New York halte ich nach den neuesten Trends Ausschau und zeige dir, wie du sie fernab vom Modezirkus alltagstauglich umsetzt.