Meta Quest 3: Die Mixed-Reality Brille aus dem Hause Zuckerberg
Die Meta Quest 3 soll «die virtuelle Welt mit der physischen Umgebung verschmelzen», kündigte Mark Zuckerberg auf der gestrigen Meta Connect an. Er präsentierte neue Anwendungsbeispiele, die mir Lust auf mehr machen.
Mixed Reality ist das Zauberwort. Es steht für die Verbindung von Virtual Reality (VR) mit Augmented Reality (AR). Letzteres bezeichnet das Einblenden von digitalen Inhalten in die echte Umgebung. Dafür ist eine entsprechende Brille oder ein Smartphone notwendig. Oder eben das neue Headset aus dem Hause Meta.
Die Quest 3 ist die Nachfolgerin der reinen Virtual-Reality-Brille Quest 2. VR-Brillen erzeugen eine virtuelle Umgebung, in die Nutzerinnen und Nutzer vollständig eintauchen können. Während du dich in virtuellen Welten bewegst, blendest du die reale Umgebung aus. Das soll die Meta Quest 3 nun ändern. Mark Zuckerberg, CEO von Meta, sieht die Brille als erstes massentaugliches Mixed-Reality-Headset.
Mixed Reality soll Virtual Reality erweitern
Mithilfe der auffälligen Kameras an der Vorderseite des Headsets und mehrerer eingebauter Sensoren soll die Quest 3 ein virtuelles Abbild der realen Umgebung erstellen. Durch dieses sogenannte «Mapping» erfassen die Entfernungsmesser Objekte im realen Raum wie Wände und Möbel. Die Darstellung, genannt Passthrough, erfolgt dann laut Meta in der Quest 3 «in vollem Farbumfang und mit Tiefenwahrnehmung».
Zuckerberg versprach in seiner Präsentation, dass du in einem Mixed-Reality-Shooter hinter deiner Couch in Deckung gehen kannst, während auf dich geschossen wird. Das wäre ein vollkommen neues Spielerlebnis. Wie gut das funktioniert, wird mein Arbeitskollege Phil in wenigen Wochen testen und darüber berichten.
Als Anwender kannst du das Abbild des realen Raums mit digitalen Inhalten füllen und zum Beispiel virtuelle Lego-Welten auf dem Wohnzimmertisch bauen, Freunde zu Brettspielen einladen oder Portale zu Spielwelten öffnen. Zudem kannst du deine Mixed-Reality-Wohnung mit digitalen Dekorationen verschönern und beispielsweise virtuelle Auszeichnungen ausstellen, Kinoleinwände an die Wand hängen oder ein Browserfenster über dem Tisch schweben lassen.
In dieser Hinsicht erinnert die Anwendung der Quest 3 an die deutlich teurere «Vision Pro» von Apple.
Spiele und Anwendungen
Zuckerberg kündigte an, dass ab Dezember «Xbox Cloud Gaming» für die Quest 3 verfügbar sein wird. Du kannst dann auf die Spielebibliothek der Xbox zugreifen und deren Spiele auf einem Bildschirm in deiner virtuellen Umgebung spielen.
Natürlich kannst du Passthrough auch ausschalten und dich ausschließlich auf VR konzentrieren. Das nur für VR-Brillen entwickelte Spiel «Assassin’s Creed Nexus» soll im November erscheinen und die Spielerinnen und Spieler mit besserer Grafik und mehr Details in seinen Bann ziehen. Für Multiplayer-Spaß soll der neue Shooter «Super Rumble» sorgen.
Auch die Spieleplattform «Roblox» ist jetzt für die Meta-Quest-Bibliothek verfügbar. Darüber hinaus gibt es auch Integrationen für Business-Tools wie Excel oder Word, Fitness-Apps oder YouTube VR mit Virtual-Reality-Inhalten. Insgesamt wirbt Meta damit, dass Nutzerinnen und Nutzer allein in der Meta-Bibliothek auf über 500 Anwendungen zugreifen können.
Technik und Design
Technisch hat die Quest 3 noch einmal ordentlich zugelegt. Die Grafikleistung soll sich im Vergleich zum Vorgängermodell verdoppelt haben. Die Auflösung pro Auge beträgt 2.064 mal 2.208 Pixel (1.920 mal 1.832 bei der Quest 2), die Bildwiederholrate ist standardmäßig 90 Hz. Auch der Klang der eingebauten Kopfhörer wurde im Vergleich zur Quest 2 optimiert. Sie sollen um 40 Prozent lauter sein und bessere Bässe liefern.
Durch die höhere Rechen- und Grafikleistung der Meta Quest 3 sollen künftige Spiele besser aussehen und flüssiger laufen. Gerade bei grafisch aufwendigen Spielen, wie dem erwähnten «Assassins Creed Nexus», ist das wichtig: Hier bewegt sich der Spieler oder die Spielerin in virtuellen historischen Spielwelten. Der Entwickler Ubisoft ist bekannt für die detailgetreue Gestaltung historischer Schauplätze.
Die Quest 3 ist weniger klobig, wiegt aber mit 515 Gramm genauso viel wie die Quest 2 (516 Gramm). Sie soll auch für Brillenträger bzw. -trägerinnen geeignet sein und sich besser an verschiedene Kopfformen und Frisuren anpassen lassen. Ich persönlich hoffe, dass das Headset dann auch bei zusammengebundenen Haaren besser sitzt. Das war zumindest bei meiner alten Oculus Rift ein Problem, so dass es bei bewegungsintensiven Anwendungen zu unnötigen Schweißausbrüchen kam.
Der Akku soll nach Herstellerangaben eine durchschnittliche Nutzungsdauer von ca. 2,2 Stunden ermöglichen. Das Aufladen dauert ungefähr 2,3 Stunden. Mit einem nicht im Lieferumfang enthaltenen Kabel oder per Air Link (WLAN) kannst du die Quest 3 mit dem PC verbinden und so dessen höhere Leistung nutzen.
Du kannst die Quest 3 jetzt im Schweizer Shop vorbestellen. Die Auslieferung erfolgt ab dem 10. Oktober. In Deutschland wird die Brille später verfügbar sein.
Titelbild: MetaFühlt sich vor dem Gaming-PC genauso zu Hause wie in der Hängematte im Garten. Mag unter anderem das römische Kaiserreich, Containerschiffe und Science-Fiction-Bücher. Spürt vor allem News aus dem IT-Bereich und Smart Things auf.