Abus Combiflex 2503
120 cm
Was für ein Frust! Nach der gemütlichen Runde im Bergrestaurant freust du dich auf die letzte Abfahrt ins Tal. Doch die Ski sind weg, gestohlen. Wir verraten Dir, wie Du den Langfingern das Leben schwer machen kannst.
«Du Schatz, seit wann fährst du Skier der Marke Atomic?» Ungläubig schaue ich auf die Ski meiner Frau, die neben mir auf dem Sessellift sitzt. Tatsächlich: Das sind nicht ihre Ski, wenngleich sie die gleiche Farbe und Grösse wie ihre eigenen haben. Und genau das ist der Grund, weshalb meine Frau mit fremden Skiern unterwegs ist – ohne dies notabene in den letzten Stunden überhaupt bemerkt zu haben. Sie hat sich nach dem Mittagessen im Bergrestaurant schlicht das falsche Paar Ski geschnappt. Immerhin: Kaum ist das Versehen bemerkt, bringt sie das «ausgeliehene» Sportgerät zurück und tauscht sie gegen ihre richtigen Ski, die zu unserer grossen Erleichterung immer noch im Skiständer stehen.
Wir stellen uns vor, was für ein Gesicht die Besitzerin gemacht hat, als sie ihre Ski nicht mehr im Ski-Rechen vorfand – und wie gross die Freude sein musste, als sie plötzlich wieder dort standen. Denn sind die Ski normalerweise erst einmal weg, handelt es sich selten um eine Verwechslung, sondern vielmehr um dreisten Diebstahl. Erst kürzlich sorgte ein Fall aus Davos für Schlagzeilen, wo eine Eine Frau mehrere Paar Ski klaute und anschliessend online zu verkaufen versuchte.
Dumm nur, dass eine Geschädigte ihre Ski auf einer Internetplattform entdeckte. Wenig später stand denn auch die Polizei vor der Türe der Diebin.
Ski-Diebstähle sind leider kein Einzelfall. Handelt es sich in den meisten Fällen um Gelegenheitsdiebe, wurden auch schon Fälle «bandenmässigen» Skidiebstahls bekannt. So staunten Bündner Grenzwachposten vor einigen Jahren nicht schlecht, als sie bei der Kontrolle eines Reisecars mit heimreisenden italienischen Skiausflüglern mehr Ski als Passagiere zählten. Einige der Gäste hatten den Tagesausflug nach St. Moritz dazu genutzt, ihren Skivorrat aufzustocken.
Wie viele Skis in der Schweiz jährlich gestohlen werden, ist wegen der hohen Dunkelziffer nicht genau bekannt. Der Versicherer Axa hat für die Jahre 2008 bis 2019 die Skidiebstähle ausgewertet und dabei auch eruiert, wo die Langfinger besonders aktiv sind – nämlich vor allen in den grossen Skigebieten wie etwa in Davos, Zermatt oder Arosa. Auf Anfrage heisst es bei der Axa-Medienstelle: «Bei uns werden pro Jahr einige hundert Ski-Diebstähle gemeldet.» Versicherungsexperten gehen davon aus, dass in der Schweiz jährlich mehrere Tausend Ski gestohlen werden. Laut dem Preisvergleichsportal Comparis entsteht dadurch in der Schweiz jährlich über eine Million Franken Schaden. Interessant: Bei weitem nicht alle Ski werden vor dem Bergrestaurant oder in der Talstation gestohlen. Laut Axa-Auswertung ist jedes siebte Ski-Paar aus dem eigenen Keller oder der eigenen Garage weggekommen. Und es sind gar Fälle bekannt, wo die Ski vom Autogepäckträger abmontiert wurden. Natürlich kann man einen Ski-Diebstahl zum Beispiel mit einer Zusatzversicherung versichern. Aber erstens bleibt man in der Regel auf dem Selbstbehalt sitzen. Und zweitens wiegt der emotionale Verlust – ähnlich wie bei einem Velo-Diebstahl – nicht minder schwer.
Dass die einmal gestohlenen Skier wieder auftauchen, respektive die Diebe dingfest gemacht werden, kommt kaum vor. «Die Ermittlungen nach den oftmals unbekannten Tätern gestalten sich aus verschiedenen Gründen sehr schwierig», sagt Isabelle Wüthrich, Mediensprecherin der Kantonspolizei Bern. Zum einen werden Diebstähle – allein im Kanton Bern beträgt die Schadenssumme jährlich rund 150 000 Franken – vielfach erst im Nachhinein gemeldet, das können Stunden oder gar Tage nach der Tat sein. «Zum anderen können die Besitzer oft nur spärliche Angaben wie etwa die Seriennummer zu ihren Wintersportgeräten machen.» Entsprechend ist die Aufklärungsquote niedrig und bewegte sich im tiefen einstelligen Prozentbereich.
Doch wie kann man sich gegen Diebstahl schützen? «Einen hundertprozentigen Schutz gibt es nur, indem man nicht Skifahren geht», sagt Markus Walser, Mediensprecher der Kantonspolizei Graubünden, bei der pro Saison knapp 200 Skidiebstähle gemeldet werden. «Wenn Ski deponiert werden, bleibt immer ein gewisses Restrisiko, dass sie abhanden kommen.» Eine Möglichkeit dagegen sei, die Ski immer im Blickfeld zu deponieren. «Eine weitere Möglichkeit ist, die Skis auffällig zu kennzeichnen und zwar so, dass die Kennzeichnung nur schwer entfernbar ist», sagt Walser. Sicher vor Diebstahl ist man zudem mit abschliessbaren Skiständern oder Skidepots. So stellen etwa im neuen Grindelwald Terminal die Jungfraubahnen ihren Gästen Skidepots zur Verfügung. «Auch an den Stationen oder bei den Restaurants stehen Abstellflächen zur Verfügung», sagt Kathrin Naegeli, Mediensprecherin bei den Jungfraubahnen. «Dann ist es wie mit anderen Sportgeräten, die im öffentlichen Raum abgestellt werden: Für das sichere Aufbewahren der eigenen Ski/Snowboards sind die Besitzerinnen und Besitzer selber verantwortlich.»
Sind keine solcher abschliessbaren Depots vorhanden, kann man seine Sportgeräte auch mit einem kleinen Schloss sichern.
Und dann gibt es noch den gleichzeitig so einfachen wie auch effizienten Trick, den Langfingern das Leben schwer zu machen: Seine Ski immer getrennt zu deponieren. Denn die wenigsten Diebe werden sich die Zeit nehmen, das passende Ski-Paar zu suchen.
Beherzigst du all diese Tipps, stehen die Chancen gut, dass aus dem Aprés-Ski nicht ein Sans-Ski wird oder du deine geliebten Bretter schlimmstenfalls auf einer Verkaufsplattform zu überhöhten Preisen wieder zurückkaufen musst.
1. Ski und Snowboards über Nacht wegsperren.
** 2. Binde deine Ski oder dein Snowboard mit einem Schloss an die Ständer oder benutze abschliessbare Skiständer.**
** 3. Ski und Snowboards nicht längere Zeit unbeaufsichtigt lassen.**
** 4. Ski immer getrennt abstellen: Diebe haben keine Zeit, nach dem zweiten Ski zu suchen.**
** 5. Ski oder Snowboard individuell markieren. Damit sinken die Verwechslungsgefahr und der Wiederverkaufswert.**
Zweifachpapi, nein drittes Kind in der Familie, Pilzsammler und Fischer, Hardcore-Public-Viewer und Halb-Däne. Was mich interessiert: Das Leben - und zwar das reale, nicht das "Heile-Welt"-Hochglanz-Leben.