
Produkttest
Winbot W1 Pro im Test: Lohnt sich ein Fensterputzroboter?
von Simon Balissat
Roboter-Spezialist Ecovacs bringt zur IFA in Berlin zwei neue Haushaltshelfer nach Europa. Einer saugt und wischt besser als je zuvor. Der andere soll endlich Fenster richtig putzen können.
Ecovacs ist nach eigenem Bekunden Marktleader bei den Haushaltsrobotern. Trotzdem ist der chinesische Hersteller nicht zufrieden mit sich selber. CEO David Qian gab sich auf der grossen Neuheiten-Keynote selbstkritisch.
Einerseits kritisierte er die erste Generation der Fensterputz-Roboter, die einen Grossteil der Kundschaft (und auch den Galaxus-Tester) nicht wirklich zufrieden gestellt hat. Andererseits prangerte er die Branche an, die nur Innovationen kopiert, statt Ressourcen in eigene Entwicklungen zu stecken.
Darum hat Ecovacs bereits nach einem Jahr den auch bei der Community beliebten Deebot X1 Omni weiterentwickelt. Und zwar gleich ganz grundsätzlich.
Das neue Modell heisst Deebot X2 Omni und wird vom 1. bis 5. September auf der Techmesse IFA in Berlin erstmals zu sehen sein. Zu diesem Zeitpunkt dürfte es dann auch bei uns im Shop bestellbar sein. Der Preis dürfte zum Start bei rund 1400 Franken liegen – ähnlich wie der Vorgänger damals.
Optisch gibts einen grossen Unterschied: Der neue Saugroboter ist nicht mehr rund, sondern eckig. Und das aus einem praktischen Grund, wie Ecovacs-CEO David Qian ausführt. Mit der neuen Form reinigt der Saugroboter Ecken und Ränder besser – und ist trotzdem weiterhin sehr kompakt gebaut. Übrigens ist auch die Hauptbürste fast 20 Prozent breiter als bisher.
Er kommt auch besser unter Möbel und bleibt weniger hängen, da er nur 9,5 Zentimeter hoch ist und auf der Oberseite ganz flach. Der Vorgänger hatte noch den typischen Laserturm oben auf dem Gerät, nun sind die Sensoren direkt ins Gehäuse integriert. Natürlich kann der X2 weiterhin die Räume ausmessen, Hindernissen ausweichen und sich intelligent die beste Route suchen.
Für bessere Reinigung soll auch eine erhöhte Saugleistung des Roboters sorgen. Weiterhin verfügbar sind Wischplatten, die automatisch um 1,5 Zentimeter angehoben werden, wenn ein Teppich kommt oder der Roboter über einen bereits geputzten Bereich fährt.
Die Wischtücher auf den Wischplatten wäscht der X2 dann in der Absaugstation automatisch mit 55 Grad heissem Wasser aus und trocknet sie mit Heissluft. Der Staubbehälter wird natürlich auch gleich geleert. Das ist der totale Komfort. Zudem ist der Sauger lange autonom unterwegs und braucht keine manuellen Hilfestellungen.
Das zweite neue Produkt kommt zwar voraussichtlich erst nächstes Jahr nach Europa. Trotzdem ist es nicht minder spannend. Denn viele Haushalte träumen davon, dass es endlich einen richtig guten Roboter gibt, der die Fenster putzt.
Ecovacs ist zwar hier mit 60 Prozent Marktanteil führend. Doch so richtig zufrieden sind sie mit ihren aktuellen Modellen selber nicht. Sie putzen halt so gut, wie das momentan möglich ist. Der neue Winbot W2 soll drei bisherige Nachteile beheben: die schwierige Handhabung, die unterschiedlich guten Reinigungsergebnisse und die Sicherheitsprobleme in Bezug auf Stürze.
Der Winbot W2 kommt sozusagen mit einer «Bodenstation». Diese Multifunktions-Station hat einen grossen Akku für Laufzeiten bis 80 Minuten. Sicherheitsseil und Stromkabel sind in einem Verbundkabel kombiniert, sodass sich der Roboter nicht mehr verheddern kann.
Zudem wird das Kabel automatisch ein- und ausgefahren und der Saugnapf an der Multifunktionsstation wurde verstärkt. Ein verbessertes Steuersystem soll die Gefahr eines Sturzes zusätzlich verringern.
Das Fenster wird übrigens nicht mit trockenen Lappen gereinigt. Du musst das Glas auch nicht selber befeuchten. Der W2 hat drei Düsen, die weitwinklig das Fenster bespritzen. Dank besserer Planung der Reinigung sollen auch die Ränder mit weniger Schlieren geputzt werden können. Da darfst du auf jeden Fall gespannt sein – vielleicht wird der Traum ja wahr: Immer glasklare Sicht ohne lästiges Putzen.
Übrigens: Ecovacs hat auch noch einen dritten Roboter vorgestellt. Der Airbot Z2 ist ein Luftreiniger, der autonom herumfährt und so in der gesamten Wohnung Schadstoffe entfernen und die Luft befeuchten kann. Zu uns kommt der Z2 aber wohl nicht.
Gadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.