Recall: Microsoft bessert bei umstrittenem KI-Feature nach
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Recall: Microsoft bessert bei umstrittenem KI-Feature nach

Jan Johannsen
30.9.2024

Verschlüsselte Screenshots, Opt-in, Ausnahmen definieren und die vollständige Deinstallation: Microsoft zieht Konsequenzen aus dem Debakel um sein KI-Feature Recall.

Recall nimmt alle paar Sekunden einen Screenshot auf. Dadurch soll das Tool einem Helfen, alle mögliche Dinge auf seinem Notebook wiederzufinden. Noch vor der Veröffentlichung der neuen Funktion hagelte es im Frühsommer allerdings massive Kritik. Microsoft wollte das KI-Feature automatisch aktivieren und hatte dann noch nicht einmal die Screenshots verschlüsselt.

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Als Konsequenz strich Microsoft Recall aus dem Funktionsumfang der im Juni vorgestellten CoPilot+ PCs, um das KI-Tool zu überarbeiten. Daraus ergeben sich nun mehrere Änderungen, die das Vertrauen in Recall wiederherstellen sollen.

Erhöhte Sicherheit und mehr Optionen

In einem aktuellen Blog-Post stellt David Weston (Vice President Enterprise and OS Security von Microsoft) noch einmal klar, dass Recall Opt-in ist. Du musst die Funktion also explizit aktivieren und ihr zustimmen. Anders als anfangs geplant, wird sie nicht automatisch auf den Notebooks aktiv sein.

Der neue Anmeldebildschirm für Recall.
Der neue Anmeldebildschirm für Recall.
Quelle: Microsoft

Microsoft setzt zudem einen ursprünglichen Fehler in die Realität um. Anfang September tauchte ein Unistall-Button für Recall auf. Damals hieß es von Microsoft, das sei ein Bug. Nun wird aus dem Fehler eine echte Funktion. Du kannst Recall deinstallieren – inklusive des dafür nötigen KI-Modells.

Willst du Recall nutzen, erhöht Microsoft den Datenschutz. Die Screenshots, die Recall anfertigt, sind verschlüsselt. Durch die Einbindung des Trusted Platform Module (TPM) sowie Windows Hello, soll sichergestellt sein, dass nur du auf deine Daten zugreifen kannst.

Schaubild, wie Microsoft mit Windows Hello und TPM sicherstellen will, dass niemand Unbefugtes auf die Daten von Recall zugreift.
Schaubild, wie Microsoft mit Windows Hello und TPM sicherstellen will, dass niemand Unbefugtes auf die Daten von Recall zugreift.
Quelle: Microsoft

Die zusätzliche Zeit vor dem Release von Recall hat Microsoft genutzt, um dir mehr Kontrolle über das KI-Tool zu geben. So kannst du Apps und Webseiten festlegen, die Recall nicht erfasst. Die Funktion soll außerdem sensible Inhalte wie Passwörter, Kreditkarteninformationen oder Gesundheits- und Finanzdaten von der Speicherung ausschließen. Zudem schafft Microsoft die Möglichkeit, gezielter Daten aus Recall zu löschen. War bisher nur vorgesehen, die gesamte Datenbank zu entfernen, kannst du nun alle Inhalte einer App, einer Webseite oder eines bestimmten Zeitraums aus der Datenbank löschen.

Microsoft hält an seinem Zeitplan für Recall fest. Das bedeutet, im Oktober sollen Beta-Tester des Windows Insider Programms die überarbeitete KI-Funktion testen können. Erst wenn diese Tests zufriedenstellend verlaufen, wird sie regulär auf den CoPilot+ PCs verfügbar sein.

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Titelbild: Jan Johannsen

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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus. 


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