Stiftung Warentest: Die besten Nähmaschinen für Neulinge und Profis
Stiftung Warentest hat 28 Nähmaschinen einem umfassenden Test unterzogen. Das Ergebnis: Gute Qualität muss nicht zwangsläufig teuer sein.
Nähen liegt nicht erst seit Kurzem im Trend und so wundert es nicht, dass das Angebot an Nähmaschinen regelrecht gigantisch ist. Doch welche Maschine ist am besten für die jeweiligen Nähbedürfnisse geeignet? Reicht vielleicht ein günstiges Modell ab 100 Euro oder sollte es besser gleich die computergesteuerte Overlock-Maschine mit Touchscreen für 1400 Euro sein? Antworten auf diese Fragen gibt jetzt ein ausführlicher Überblick der Stiftung Warentest, die 28 Nähmaschinen (darunter 4 Overlock-Maschinen) genauer unter die Lupe genommen hat.
Danach wurde bewertet: Genauigkeit, Benutzerfreundlichkeit, Vielseitigkeit
Für die Testerinnen hieß es: Ran an die Nähmaschinen. Sie erprobten verschiedene Sticharten auf unterschiedlichen Stoffen, nähten Knopflöcher und brachten Reißverschlüsse an, um die Vielseitigkeit der Maschinen zu bewerten. Besonderen Fokus legten sie auf die Benutzerfreundlichkeit. Nichts ist frustrierender, als gar nicht erst zum Nähen zu kommen, weil sich die Maschine schlecht bedienen lässt oder schon das Einfädeln oder Aufspulen Nerven kostet. Daher untersuchten die Prüferinnen und Prüfer, wie einfach sich Fäden einfädeln, Spulen aufwickeln und Nähfüße wechseln lassen. Auch die Eignung für Näh-Neulinge wurde berücksichtigt, um herauszufinden, welche Modelle besonders anfängerfreundlich sind.
Mehrere Nähmaschinen schnitten dabei gut ab. Das Bemerkenswerte: Zwischen den als gut bewerteten Modellen bestehen erhebliche Preisunterschiede von über 1.000 Euro.
Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der getesteten Nähmaschinen näht gut
Die vier Testsiegerinnen unter den 11 Freiarm-Nähmaschinen überzeugten laut Stiftung Warentest mit ihrer rundum guten Leistung. Plus: Sie besitzen ein Display für das Einstellen der Sticharten, -längen und -breiten. Die Testerinnen bescheinigten diesen Maschinen: «Tendenziell arbeitet es sich mit ihnen leichter als mit den anderen.» Der Favorit unter den Freiarm-Maschinen ist mit einer Note von 1,8 die Innovis A65 von Brother, die sich im mittleren Preissegment der Test-Maschinen bewegt.
Gefolgt von dem hochpreisigeren Modell Viking Opal 670 von Husqvarna (bewertet mit 1,9) und der günstigeren W6 Wertarbeit (ebenfalls mit 1,9 bewertet), die leider nicht mehr verkäuflich ist, da der Hersteller sie vom Markt genommen hat.
Direkt danach folgt mit einer Bewertung von 2,0 die Bernina 335 Swiss Premium – die teuerste der getesteten Nähmaschinen.
Günstige Modelle mit Abstrichen
Mehrere der getesteten Maschinen im niedrigeren Preisbereich schafften beim Test immerhin ein solides «befriedigend», darunter eine Maschine von Janome (bewertet mit 2,6), die Veritas Rubina (ebenfalls 2,6) und die Smarter 160 von Pfaff (3,0). Die Testerinnen betonen, dass fast keine der Nähmaschinen mit den Grundaufgaben Schwierigkeiten hatte: «Gerad- und Zickzackstiche setzen, dicke Stoffe sticheln, Jersey, Fleece, Kunstleder, Jeans und Popeline vernähen: klappt mit fast allen gut oder sehr gut.» Bei der Maschine von Janome haben sie jedoch zu beanstanden, dass sie sich beim Übernähen dicker Jeansnähte schwer tue. Die Smarter 160 von Pfaff wiederum verschob die Stofflagen beim Zusammennähen deutlich.
Wissenschaftsredakteurin und Biologin. Ich liebe Tiere und bin fasziniert von Pflanzen, ihren Fähigkeiten und allem, was man daraus und damit machen kann. Deswegen ist mein liebster Ort immer draußen – irgendwo in der Natur, gerne in meinem wilden Garten.