Trump ist gewählt: Wird die Welt jetzt so, wie in diesen Büchern?
Die USA haben gewählt und ich bin nicht überrascht. Und das ist KEIN gutes Zeichen. Denn wenn man damit rechnen musste, dass Trump nochmal Präsident wird, ist die Dystopie eigentlich bereits eingetroffen.
Dieser Beitrag kann Anteile von persönlicher Meinung, Ironie und ein bisschen Sarkasmus enthalten. Wenn du die Wahl Trumps positiv siehst, darfst du dich von mir aus auch einfach über die US-Wahl freuen, aber nicht von mir verlangen, dass ich es genauso tue.
Vor acht Jahren hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, die US-Präsidentenwahl live als Journalist zu begleiten. Als Donald Trump damals als Sieger feststand, war ich überrascht, schockiert und konnte kaum fassen, dass die Amerikaner diese, wie ich fand, clowneske Figur zu ihrem obersten Anführer und Befehlshaber gewählt hatten.
Die Welt ist danach nicht untergegangen, offensichtlich. Und immerhin, vier Jahre später haben die Wählerinnen und Wähler ihr Verdikt korrigiert – und Trump hat am 6. Januar 2021 sein wahres Gesicht, oder wie ich finde, seine groteske Fratze, zur Schau gestellt.
Dass es die Demokraten aber geschafft haben, dass dieselben Amerikaner nun ernsthaft diese Parodie von einem Politiker und Anführer ERNEUT gewählt haben, das lässt mich den Glauben an Murica (und die Demokraten) schon (fast) verlieren.
Denn: Diesmal scheint es zu allem Überfluss auch noch so, dass die Republikaner – wobei diese Partei mit dem, wofür die Republikaner einst standen so rein gar nichts mehr zu tun hat – auch noch die Kontrolle über beide Kammern des Kongresses haben werden. Freude herrscht: Damit steht Trump nun gar nichts mehr im Weg, die USA in einen dystopischen Albtraum zu verwandeln. Das wird ein Spektakel!
Nein, es muss nicht so kommen
Und wenn du nun findest, ich sei ein Schwarzmaler, woke, ein Schlafschaf oder hätte keine Ahnung von den USA, ist das dein gutes Recht. Denn hey, wer freut sich nicht auf einen, der offen damit droht die Armee gegen «linksradikale US-Bürger» einzusetzen, sich weigert, demokratische Wahlen anzuerkennen, ausser wenn er sie gewonnen hat, und alles und jeden, der sich gegen ihn stellt, zum Feind erklärt. So einem ist nicht zu trauen, aber alles zuzutrauen. Insbesondere, wenn es für die nächsten zwei Jahre bis zu den Midterms keine einzige Kontrollinstanz mehr geben sollte, die sich ihm widersetzen wird – Senat, Repräsentantenhaus, Oberstes Gericht. Wen interessiert schon, was in der Ukraine oder im Nahen Osten passiert oder dass Frauen in immer mehr US-Bundesstaaten jegliche Selbstbestimmung über ihren Körper entzogen wird.
Wer seiner Fantasie freien Lauf lassen will, wie die USA und die Welt dereinst aussehen könnten – oder zumindest welchen Weg sie einschlagen –, muss nicht lange suchen. Hier sind einige mehr oder weniger bekannte Werke der Science-Fiction-Literatur, die dystopische Welten beschreiben:
Fahrenheit 451
Deutsch, Victor Santos, Silvano Loureiro Pinto, Ray Bradbury, 2024
The Handmaid\'s Tale and The Testaments Box Set
Englisch, Margaret Atwood, 2020
1984
Deutsch, George Orwell, 2021
Schöne Neue Welt
Deutsch, Aldous Huxley, Uda Strätling, Tobias Döring, 2015
Fahrenheit 451
Deutsch, Victor Santos, Silvano Loureiro Pinto, Ray Bradbury, 2024
In the Country of Last Things
Englisch, Paul Auster, 2005
Kallocain
Deutsch, Karin Boye, 2018
Ich weiss, ich weiss – ganz so schlimm wird es natürlich nicht. Aber man wird sich doch wohl noch kurz in seinen Weltuntergangsfantasien suhlen dürfen, ob Trump und seiner Gaga(ähm Maga)-Truppe…
Und wem bei all den Weltuntergangsszenarien, die nach Trumps Erneut-Wahl gerade gezeichnet werden, der Sinn vielmehr nach Eskapismus und Utopien steht, wird vielleicht bei diesen drei Werken fündig:
Einige der Bücher sind nur, respektive erst, im Schweizer Galaxus-Shop verfügbar.
Weltenbummler, Wandersportler, Wok-Weltmeister (nicht im Eiskanal), Wortjongleur und Foto-Enthusiast.