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10 Jahre Procreate: neue Animations-App bringt Bildern das Laufen bei

Die erfolgreiche Kunst-App «Procreate» feiert ihr 10-jähriges Bestehen auf besondere Weise: Sie bekommt ein Geschwister. «Procreate Dreams» ist für Animationen gedacht und lässt alle Schritte dafür in der App selbst zu.

In London stellte das Unternehmen Procreate seine neueste Kreation vor: Die App «Procreate Dreams». Damit sei das Erstellen von Animationen so spassig und flexibel möglich, wie bei Procreate Bilder zu zeichnen. Das sagt zumindest CEO und Co-Founder James Cuda im Rahmen einer Videokonferenz für Medienschaffende.

«Procreate» wurde über 30 Millionen Mal verkauft

Procreate arbeitet seit zehn Jahren an der ausschliesslich auf iPads nutzbaren App. Durch die Einschränkung auf iPad-OS kann sich das Unternehmen voll auf ein System konzentrieren und alle Funktionen auf iPad und Apple Pencil anpassen. Mit grossem Erfolg: Bereits über 30 Millionen Mal wurde die App weltweit verkauft.

Procreate ist definitiv meine Lieblingsapp.
Procreate ist definitiv meine Lieblingsapp.
Quelle: Michelle Brändle

Nun hat sich Procreate vor eine ganz neue Herausforderung gestellt. James Cuda folgt dabei ganz dem Motto von Walter Disney:

We don’t make movies to make money, we make money to make more movies.

Cuda möchte also nicht Software programmieren, um Geld zu verdienen, sondern Geld verdienen, um noch mehr Software zu erstellen. Hoch gelobt wird von Nutzern und Nutzerinnen der relativ konstante Preis für die Software: Aktuell kostet «Procreate» im App-Store 16 Euro oder 12 Franken. Einmalig. Ohne Abo, ohne In-App-Käufe.

Die Vorzüge von Procreate weitergezogen

Die einfache Nutzung von «Procreate» macht die Software unter anderem so erfolgreich. Das Unternehmen übernimmt die Handhabung deshalb in der neuen App. Das Interface weist Ähnlichkeiten auf und auch bekannte Gesten funktionieren hier. Beispielsweise kannst du per doppeltem Fingertippen heranzoomen und Objekte mit dem Finger verschieben.
Hast du bereits eine ganze Palette an Pinseln, die du gern in «Procreate» verwendest, sind diese auch in Dreams verfügbar.

«Procreate Dreams» – eine App für alles

Noch viel wichtiger ist aber das Gesamtkonzept. Für eine Animation sind bewegliche Bilder notwendig, Videoschnitte, Farbanpassungen und das Erstellen von Hintergründen und Charakteren. Das alles sollst du in Procreate Dreams direkt erledigen können. Eine App für alles also.

Damit so viele komplexe Schritte in einer App verarbeitet werden können, ist eine hohe Rechenleistung nötig. Cuda verspricht hier eine perfekte Zusammenarbeit zwischen CPU und GPU des iPads. Notwendig ist dafür ein iPad mit M1- oder M2-Chip. Die Entwickler von Procreate haben an einer «real time engine» gearbeitet, die ein flüssiges und latenzfreies Arbeiten ermöglichen soll. Auch eine passende Audio-Engine hilft aus. Sobald ich das in der App ausprobieren konnte, werde ich über die Erfahrungen damit in einem Beitrag berichten.

In der App sollst du alles für deinen Animationsfilm direkt erstellen und bearbeiten können.
In der App sollst du alles für deinen Animationsfilm direkt erstellen und bearbeiten können.
Quelle: Michelle Brändle

So kannst du Audio darin direkt bearbeiten, Effekte erstellen und Keyframes für Hintergründe nutzen. Hast du Videos und Fotos, die du bearbeiten willst, geht das ebenfalls. Es soll sogar möglich sein, ein erstelltes Video mit Zeichnungen zu ergänzen.

Neues Dateiformat und absurde Auflösung

Gängige Bildformate wie JPEG und PNG können eine Auflösung von bis zu 16K enthalten. Eine neue Technologie erlaubt eine weit höhere Auflösung. Eine Datei in «Procreate Dreams» soll damit bis zu einer Million Pixel im Quadrat enthalten können.

Hier 16K im Vergleich zu der höchsten Auflösung in Procreate Dreams. Siehst du das 16K-Feld unten links noch? Ich auch kaum…
Hier 16K im Vergleich zu der höchsten Auflösung in Procreate Dreams. Siehst du das 16K-Feld unten links noch? Ich auch kaum…
Quelle: Michelle Brändle

Um all das in einer Datei abspeichern zu können, gab es laut Cuda bisher kein passendes Dateiformat. Ein neues musste also her – passenderweise mit dem Kürzel «.dreams». Die Datei bündelt Video, Zeichnungen, Fotos, Audio aber auch Keyframes und diverse Einstellungen. Dabei soll sich die Datei sehr rasch öffnen lassen. Es bleibe dabei keine Zeit, beim Laden eines Files noch einen Kaffee zuzubereiten, sagte er bei der Präsentation.

Nicht zuletzt, und passend zum Apple-Ökosystem, werden die Dateien automatisch in deiner iCloud gespeichert und mit einem Sicherheitsschutz versehen.

Zu gut, um günstig zu sein?

Natürlich solltest du dir selbst ein Bild machen können. Möglich ist das schon sehr bald und zu einem angemessenen Preis, wie ich finde. Erhältlich ist die App ab dem 22. November, in 18 verschiedenen Sprachen und zu einem einmaligen Preis von knapp 20 US-Dollar. Das sind umgerechnet etwa 18 Euro oder Franken. Der November kann kommen!

Titelfoto: Michelle Brändle

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Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los. 

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