12 Tipps, die dir den Einstieg in «Kingdom Come Deliverance 2» erleichtern
Das Mittelalter war eine harte Zeit. Damit du dir das Leben in «Kingdom Come Deliverance 2» nicht noch schwerer machen musst, habe ich ein paar Einsteigertipps für dich.
In der Rolle von Heinrich von Skalitz steht dir in «Kingdom Come Deliverance 2» ein tolles Abenteuer bevor. Mir sind dabei viele Anfängerfehler unterlaufen, wie du meinem Review entnehmen kannst. Die kannst du umgehen, indem du die folgenden Tipps beherzigst.
Auf den Hund gekommen
Heinrich hat einen Hund, der ihm beim Jagen, Kämpfen und sogar in Gesprächen helfen kann. Dafür musst du ihn aber erstmal wiederfinden. Zu Beginn des Spiels trennen sich nämlich eure Wege. In der Quest, um ihn zu finden, bin ich sehr lange nicht weitergekommen. Und weil ich zwischendurch noch etwas anderes gemacht habe, wusste ich später nicht mal mehr, wo die Quest weitergeht.
Darum: Bleibe dran. Wenn du schliesslich den Wildhüter gefunden hast, der dich auf die Spur deines Köters – der heisst tatsächlich so – bringen soll, dann pass gut auf. Ich bin fast verzweifelt, als ich sein gestohlenes Pferd finden sollte. Die Kamera zeigt bei der Zwischensequenz einen Baumstamm, in dem ein Messer steckt und suggeriert, dass du dort nach Spuren suchen sollst. Ignoriere das! Die Fussspuren des Pferdes sind ganz woanders, aber im kleinen Lager des Wildhüters gut zu finden. Der Rest der Quest ist einfach und danach kannst du bald gemeinsam mit deinem Hundi Gassi gehen.
Mach dich nackig
Deine Ausrüstung hat Auswirkung darauf, wie viel Lärm du verursachst. In Kämpfen ist eine Plattenrüstung eine gute Wahl, beim Schleichen weniger. Statt jedes Mal die weichen Schuhe und das schwarze Diebesoutfit anzuziehen, kannst du dich nackig machen. Damit bist du maximal leise und da du ohnehin nicht gesehen werden willst, musst du dir auch keine Gedanken darüber machen, was die Leute von dir denken.
Nutze Ausrüstungssets
Apropos Outfitwechsel: Der ist in «Kingdom Come Deliverance 2» mit einem Klick erledigt. Du kannst dir drei verschiedene Outfits zulegen. Ich empfehle dir eine Kampfmontur, den Nackedeidieb und eine dritte für Gespräche. Das bringt mich zum nächsten Punkt.
Kleider machen Leute
Die Skills «Redekunst» und «Charisma» werden entscheidend von deiner Kleidung beeinflusst. In einem zerlumpten Fetzen und löchrigen Hosen wirst du die holde Burgdame nicht um den Finger wickeln. Da die Kleidung nach Kämpfen zudem schnell blutüberströmt ist, solltest du sie regelmässig waschen. Dazu benötigst du Seife und eine Waschstelle, die du an jedem Teich findest. Auch Heinrich schadet ein regelmässiges Bad in einem Badehaus nicht. Für die kurze Katzenwäsche reicht hingegen ein Trog.
Sauber und gut duftend lassen sich Menschen leichter überzeugen. In vielen Quests kommst du so nicht nur leichter zum Ziel, sondern oft auch zu interessanteren Optionen.
Nutze das Gratis-Speichern
In «Kingdom Come Deliverance 2» kannst du auf drei Arten speichern. An automatischen Checkpoints, wenn du einen «Retterschnaps» trinkst oder wenn du das Spiel beendest. Wenn der Retterschnaps mal wieder knapp wird und du keine Lust hast, neuen zu brauen, dann nutze die Gratis-Option. Es dauert zwar länger, das Spiel zu beenden und es wieder zu starten, aber die Ladezeiten in «Kingdom Come Deliverance 2» sind human.
Mit diesem «Savescumming» habe ich mehr als einmal eine fast unmögliche Truhe geknackt oder bin unbemerkt durch ein schwer bewachtes Schloss geschlichen. Hätte ich stattdessen Retterschnaps verwendet, hätte ich nicht nur zuerst einen riesigen Vorrat anlegen müssen, Heinrich wäre auch sturzbetrunken gewesen. Denn der Name kommt nicht von irgendwoher.
Übung macht den Meister
Deine Skills verbesserst du, indem du sie benutzt. Besonders beim Stehlen und Schlösserknacken würde ich keine Möglichkeit auslassen, sie zu trainieren. Stehlen klappt besonders gut bei schlafenden Menschen. Dort kannst du dich notfalls schnell aus dem Staub machen, wenn sie merken, dass deine Finger in ihren Hosen nicht Teil eines feuchten Traums sind.
Da Kisten und Truhen oft wertvolle Gegenstände enthalten, ist das Schlösserknacken essenziell. Achte deshalb darauf, immer genug Dietriche dabei zu haben. Du kannst sie als Schmied sogar selber herstellen. Anfangs schaffst du nur Schlösser, die «sehr leicht» oder «leicht» zu knacken sind – ausser du stürzt einen «Flinke-Finger-Trank» runter. Lass dir diese Truhen nicht entgehen, nur so wirst du zum Meisterdieb.
Selbst ist der Mann
Auch mit der goldigsten Zunge wirst du in «Kingdom Come Deliverance 2» nicht um Kämpfe herumkommen. Die daraus folgenden Beulen und Dellen in deiner Rüstung bessern dir Schmiede oder Schneider aus. Weil die es aber von den Lebenden nehmen, legst du besser selbst Hand an. Je nachdem, ob du Bogen, Schwert, Panzer oder Hosen reparieren willst, brauchst du ein anderes Werkzeugset. Die kosten einen Bruchteil davon, was du beim Handwerker bezahlst.
Genau wie bei anderen Skills musst du auch das Reparieren trainieren. Es kann sein, dass du den Zustand einer besonders edlen Waffe anfangs nicht auf 100 Prozent bekommst. Die meiste Ausrüstung, die du findest, passt in der Regel zu deinem Level und kann somit auch selbst repariert werden.
Pferd ausrüsten
Sobald du dein Pferd bekommst, solltest du es mit Zaumzeug, Hufeisen und Sattel ausstatten. Letzterer erhöht das Tragelimit deines Fleischtöffs. Und weil du meistens überladen bist, wirst du froh sein, um die zusätzliche Kapazität. Aber aufgepasst: Die meisten Sattel senken die Ausdauer und Geschwindigkeit deines Pferdes. Falls du dir also mal ein Rennen lieferst, lege alles ab, das negative Auswirkungen hat. Heinrich, der alte Haudegen, hat ein gut gepolstertes Derrier und kann auch ohne Sattel reiten.
Bleib gesund
«Kingdom Come Deliverance 2» ist auch ein bisschen Survival-Spiel. Du musst dafür sorgen, dass Heinrich immer genug isst und schläft. Sonst gibt es einen Malus auf die Lebensenergie und Ausdauer. Wartest du zu lange, kippt er irgendwann um oder stirbt sogar. Letzteres kann passieren, wenn du verdorbenes Essen zu dir nimmst. Also achte immer darauf, dass die Haltbarkeit der Nahrung nicht im roten Bereich oder gar bei Null ist. Eine Lebensmittelvergiftung hat mich mehr als einmal dahingerafft, weil ich keinen rettenden Heiltrank dabei hatte.
Geld regiert die Welt
Dank solidem Wirtschaftssystem wirst du auch nach 70 Stunden Spielzeit nicht zwingend in Geld schwimmen. Besonders Übungslektionen bei Lehrern kosten ein Heidengeld. Und weil «Kingdom Come Deliverance 2» nicht gerade mit Beute und Belohnungen um sich schmeisst, lohnt es sich, teure Rüstungsteile und Waffen mitzuschleppen und bei Händlern zu verhökern. Dankbare Ausrüstungsspender sind anfangs Banditen, die an vielen Wegen ahnungslosem Volk auflauern. Mit dem Pferd kannst du sie gut mit Fernkampfwaffen erledigen und schnell wegreiten, wenn sie dir zu nahe kommen.
Behalte die Ausdauer im Auge
Früher oder später wird es zum Nahkampf kommen. Sobald du gegen mehr als einen Gegner kämpfst, wird es hektisch. Versuche dich in solchen Situationen so zu positionieren, dass dein direkter Gegner den anderen den Weg versperrt. So musst du nicht an mehreren Fronten kämpfen. Danach kommt es primär auf das Ausdauer-Management an. Wildes Draufhauen bringt nichts. Lieber ein paar gezielte Schläge und danach zurückziehen und regenerieren. So kannst du praktisch unendlich Angriffe parieren oder blocken – gilt auch für Faustkämpfe.
Lass dich treiben
Mein letzter Tipp betrifft die Spielweise. «Kingdom Come Deliverance 2» schlägt ein gemächlicheres Tempo ein als andere Openworld-Spiele. Darauf musst du dich einlassen. Geniesse den Ritt von einem Ort zum nächsten. Die Landschaft ist wunderschön und fast immer entdeckst du dabei etwas Interessantes. Der Weg ist das Ziel.
Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken.