20 Jahre WLAN: Wi-Fi-6-Zertifizierung gestartet
Diese Woche startet die Wi-Fi-6-Zertifizierung. Somit ist der neue Standard vollständig abgeschlossen. Doch was sind die Neuerungen und welche Geräte bringen bereits Unterstützung?
Obschon einige Hersteller – wie beispielsweise Apple – schon länger keine Geräte mehr für Wi-Fi zertifizieren lassen, gibt es nach 20 Jahren bereits 30 Milliarden zertifizierte Endgeräte auf dem Markt. Echt erstaunlich, denn vor 10 Jahren waren es erst eine Milliarde Endgeräte. Doch nicht nur die Anzahl Devices steigt stetig, auch entwickelt sich die Technologie – dieses Jahr sind wir bereits beim Standard IEEE 802.11ax aka Wi-Fi 6 angelangt. Die Zertifizierung des neuesten Standards beginnt diese Woche.
Das bringt Wi-Fi 6
Der neue Standard 802.11ax bekommt als Synonym die Bezeichnung Wi-Fi 6. Das hat die Wi-Fi Alliance vor Einführung beschlossen, um den bisher kryptischen Bezeichnungen ein Ende zu setzen. Daher darf nun bei den Vorgängern 802.11n und 802.11ac auch von Wi-Fi 4 respektive Wi-Fi 5 gesprochen werden.
Abgesehen von der neuen Bezeichnung unterstützt Wi-Fi 6 neu das Verschlüsselungs- und Authentifizierungsprotokoll WPA3. Das soll wesentlich bessere Sicherheit als der Vorgänger bieten – unter anderem dank der Einführung von SAE (Simultaneous Authentication of Equals) soll WPA3 robuster gegen Angriffe sein. Natürlich ist mit dem neuen Standard auch ein Leistungsschub in der drahtlosen Verbindungsqualität zu erwarten. Dank dem Modulationverfahren OFDMA (Orthogonal Frequency-Division Multiple Access) soll die neue Technologie sowohl auf dem 2.4- wie auch auf dem 5-GHz-Frequenzband mehr Effizienz bei geringeren Latenzzeiten bringen. Weiter lassen sich mit dem neuen Standard auch mehr Daten gleichzeitig senden und empfangen.
Verschiedene Verbesserungen bei Wi-Fi 6 bringen neu theoretische Übertragungsraten von bis beinahe 10 Gbps. Ausserdem arbeitet der Standard in Umgebungen mit vielen verbundenen Geräten besser. So verursachen Geräte in der Nähe, welche dieselben Kanäle und Frequenzen nutzen, in Theorie weniger Datenstau und Verzögerungen. Allerdings greift dieses Feature nur richtig, wenn sämtliche verwendeten Geräte, optimalerweise auch diejenigen der Nachbarn, ebenfalls mit Wi-Fi 6 ausgestattet sind.
Diverse Wi-Fi-6-Devices bereits im Handel
Wie eingangs erwähnt, sind respektive werden längst nicht alle Geräte, die den neuen Standard unterstützen, durch die Wi-Fi Alliance zertifiziert. Doch interessierte Hersteller haben seit Beginn der Woche Gelegenheit dazu, ihre Produkte damit zu branden.
Bis dato sind erst wenige Geräte auf dem Markt, die Wi-Fi 6 unterstützen. Bei Smartphones sind es Samsungs Galaxy-Modelle S10, S10+, Note 10 und Note 10+. Ausserdem unterstützen auch sämtliche Apple iPhone-11-Modelle, das kommende Google Pixel 4 sowie alle Geräte mit Snapdragon 855 den neuen Standard. Weiter werden Laptops mit der 10. Generation Intel Prozessoren (Ice Lake und Comet Lake) Unterstützung bieten. Was Router und Access Points betrifft, bietet Netgear den neuen Standard mit den Modellen RAX80 und RAX120 sowie AX6000 (Orbi Mesh-Kit) an. Bei TP-Link sind neue Produkte der Archer- und Dexo-Linie mit Unterstützung angekündigt.
Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.