3 Arten eine Zitrone auszupressen – mit welcher kommt am meisten Saft?
Im Internet wird mir weis gemacht, dass ich Zitronen einfach mit einem Stäbchen auspressen kann. Habe ich meine Zitrusfrüchte immer falsch entsaftet? Ich habe die Probe aufs Exempel gemacht.
Seit Neustem wird im Internet, genauer auf TikTok, ein neuer Hack durch die Foren getrieben: Zitronen mit nichts als einem Stäbchen auszupressen. Dabei soll gleich viel Saft rauskommen wie mit einer Presse – nur ohne Kerne und Sauerei. Das glaube ich aber erst, wenn ich es selbst ausprobiert und mit den anderen Zitronen-Auspress-Methoden verglichen habe.
Ich selbst habe meine Zitronen bisher stets von Hand und ohne Gerätschaften ausgepresst – aus Faulheit, da ich einer Wohnung ohne Geschirrspülerlebe und so wenig wie möglich abwaschen möchte.
Für den Test schnappe ich mir einen Sack voller Zitronen und einen Messbecher und presse los. Um faire Bedingungen zu schaffen, habe ich jede Zitrone vor dem Auspressen exakt zwei Mal auf der Küchenfläche hin und her gerollt. Dadurch werden die Zitronen etwas weicher und geben mehr Saft ab. Zudem habe ich darauf geachtet, dass meine Test-Zitronen alle ungefähr gleich schwer sind.
1. Von Hand gepresst: ergibt 26 Milliliter
Einfach mit der Hand ausgepresst kriege ich 26 Milliliter aus der Zitrone – und wie immer eine ziemliche Sauerei in der Küche. Kerne landen auch im Saft und ein paar Saftspritzer auf meiner Küchenfläche sowie auf meinem Pullover-Ärmel.
Dafür geht die Methode sehr schnell, einfach und ich muss danach keine Gerätschaft abwaschen.
2. Mit Zitronenpresse: ergibt 52 Milliliter
Am meisten Saft gibt die Methode mit der Zitronenpresse: ganze 52 Milliliter kriege ich. Meine Presse fängt die Kerne auf und eine Sauerei gibt’s auch nicht. Dafür muss ich das Teil nachher wieder abwaschen. Für den vielen Zitronensaft ist es mir das aber wert.
3. Mit Stäbchen: ergibt 15 Milliliter
Um den Saft aus der Zitrone zu kriegen, muss ich das Essstäbchen nach dem Einstechen wieder aus der Zitrone ziehen. Das ganze würde auch mit einem Metall-Röhrchen oder sonst einem etwas dickeren Stab funktionieren.
Die Stäbchen-Methode ergibt mit Abstand am wenigsten Zitronensaft. Nur 15 Milliliter kriege ich mit meinem chinesischen Essstäbchen aus der Frucht. Dafür hat die Methode einen entscheidenden Vorteil: Ich kann nur wenig Saft aus der Zitrone pressen und diese dann im Kühlschrank für die spätere Verwendung als Ganzes lagern. So habe ich eine Art «Saft-Spender» im Kühlschrank. Zudem kommen die Kerne nicht durch das kleine Loch und eine Sauerei gibt’s mit dem Stäbchen auch nicht, da alles schön unten aus der Zitrone rauskommt und nicht umherspritzt.
Das Zitronen-Saft-Fazit
Der Feldtest in meiner Küche zeigt: Mit einer Presse bekomme ich am meisten Saft aus einer Zitrone. Wenn du jedoch nur wenig Saft brauchst – ich trinke zum Beispiel gerne Wasser mit etwas Zitrone drin –, dann eignet sich die Stäbchen-Methode dennoch. Kommt dann nichts mehr raus, kannst du die Zitrone noch immer halbieren und weiter auspressen. Die Kombination macht’s also.
So. Fertig. Ich geh jetzt mit dem ganzen Saft einen saftigen Zitronenkuchen backen.
Experimentieren und Neues entdecken gehört zu meinen Leidenschaften. Manchmal läuft dabei etwas nicht wie es soll und im schlimmsten Fall geht etwas kaputt. Ansonsten bin ich seriensüchtig und kann deshalb nicht mehr auf Netflix verzichten. Im Sommer findet man mich aber draussen an der Sonne – am See oder an einem Musikfestival.