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5 Dinge, die ich mir von Microsofts Surface Studio wünsche

Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Jüngst haben Apple-Fans und Microsoft-Anhänger gemeinsam die Enthüllung des neuen Premium Desktop Computer Microsofts angeschaut. Und sie waren alle verblüfft. Designer haben grosse Erwartungen an das Microsoft Surface Studio. Ich habe diese mal zusammengetragen.

Als informierte Power-Userin und Grafik-Designerin blicke ich meistens hinter das glänzende, elegante Design und fokussiere mich auf die Innereien und Funktionen neuer Geräte. Im Fall des neu vorgestellten Surface Studio wurde aber auch ich geblendet von Microsofts Versprechen und nicht nur vom edlen Design. Eine neue Welt voller Möglichkeiten für Kreativprofis soll es dank ihrer neuen Geräte geben.

Es ist eine Weile her, seit ein neues Produkt einen solchen Hype bei einer breiten Masse erzeugen konnte; Die Latte liegt also hoch und ich wünsche mir wirklich, dass Microsoft seine Versprechen einhält. Ich für meinen Teil habe fünf spezifische Dinge, die ich von der Microsoft Surface Studio erwarte:

1. Praktisch keine Parallaxe

Natürliche Stift-Präzision. Ich will vergessen, dass ich auf einem Bildschirm zeichne, und ein vertrautes und realistisches haptisches Feedback erhalten. Es ist aber trotz allem ein Bildschirm, und der Mechanismus, der das Signal des Stifts erhält – die sogenannte Parallax-Barriere liegt – nun mal über der Bildquelle. Das bedeutet, dass wenn ein Mensch auf den Bildschirm schaut, die vom Stift gemalte Linie nicht dort beginnt, wo die Stiftspitze ist. Der Grund dafür ist, dass eine Glasscheibe zwischen dem Stift und dem Teil des Bildschirms liegt, der das Bild darstellt. Das Bild wirkt also verschoben und die Experience beim Zeichnen wird seltsam.

Microsoft hat mit der Surface-Linie aber genug Erfahrung gesammelt, um zu wissen, was sie tun. Und der Bildschirm der neuen Modelle ist so dünn, dass es enttäuschend wäre, wenn ich fürs Finden des Sweetspots mühselig nachkalibrieren müsste.

Ein Comiczeichner zeigt seinen Workflow nach der Enthüllung des Surface Studio.

2. Druckempfindlichkeit

Bei diesem Aspekt kann der Unterschied zwischen Erwartung und Realität gross sein. Es spielt keine Rolle, wieviele Stufen an Druckempfindlichkeit ein Produkt auf dem Papier vorweisen kann, hauptsache es fühlt sich so natürlich wie möglich an. Grundsätzlich schadet es sicher nicht, so viele Stufen wie möglich zu haben, denn in der Natur gibt es zwischen «leicht übers Papier streichen» und «Mit der Faust rumschmieren» unendlich viele Abstufungen. Die jüngsten Surface-Geräte haben 1024 Stufen, die User aber nur mit der Installation einer Microsoft-App bekommen haben.

Nun sprechen wir aber von einem high-end Desktop, der an eine kreative Zielgruppe gerichtet ist. Wenn ich eine App installieren oder unmöglich viele Einstellungen vornehmen muss, um vernünftig arbeiten zu können, werde ich sauer. Ganz zu schweigen davon, wenn der Radierer des Surface Pen nicht reibungsfrei funktioniert. Ich will arbeiten, zeichnen und erschaffen. Nicht Zeit mit Settings und Plugins verschwenden.

3. Intuitive Surface Dial-Werkzeuge

Gängige Touchscreen-Geräte die weitläufig von Digital Artists benützt werden, haben physische Knöpfe, die von den Usern dazu verwendet werden, schnell und einfach auf die meistverwendeten Werkzeuge zuzugreifen. Microsoft führt nun den Surface Dial ein, der wohl hauptsächlich für schnellen und einfachen Zugriff auf sekundäre Werkzeuge dienen soll.

Neue Kniffe wie dieser brauchen ihre Zeit. Nicht nur bis die technologische Reife erreicht ist, sondern auch, bis sich User daran gewöhnt haben. Wir Designer verinnerlichen diese Kommandos früher oder später und nehmen Aktionen vor, ohne darüber nachzudenken. Die Kreativität fliesst und unsere Geräte haben dem Rechnung zu tragen.

Wenn die Anwendung des Surface Dial nur halb so intuitiv funktioniert wie es dargestellt wird, bin ich ernsthaft beeindruckt.

Von der Präsentation. Ich weiss, dass man mit dem Dial in Photoshop rein- und rauszoomen kann, abgesehen davon und diesem coolen Farbtrick habe ich keine Ahnung.

4. Software-Kompatibilität

Was nützt mir ein starker Computer mit einem beeindruckenden Setup wenn ich nicht meine bevorzugten Softwarepakte verwenden kann? Oder gängige Tools der Branche? Stell dir vor, du arbeitest mit dem kristallklaren 28-Zoll-Display mit 10-bit Farbtiefe und du musst mühsam mit einer Maus rumhantieren, weil die Software noch nicht mit dem Surface Studio kompatibel ist.

Ich erwarte nicht die perfekte Integration von Beginn weg. Dazu sind erfahrungsgemäss immer ein paar Updates notwendig. Aber wenn eine Zielgruppe, so wie wir Designer, in einem grossen Mass von diesen Programmen abhängig sind oder sein sollen, dann ist Microsoft geraten, einen Weg zu finden, dass alles von Anfang an funktioniert. Details können später mit Updates korrigiert werden, aber die Core-Funktionalität muss da sein.

5. Neue Mitspieler

Während der Präsentation des Surface Studio gab es ein spezielles Segment für Software-Entwickler, die die Möglichkeit hatten, ihre Produkte auf die leistungsstarken Geräte anzupassen und neu zu entwickeln.

Einerseits gibts da sicher Bloatware, andererseits könnte das aber auch eine Möglichkeit für Alternativen zu den gängigen Programmen sein, die mehr Flexibilität in der kreativen Arbeit erlauben. Ich will natürliche Interaktion mit der Hardware sehen und semi-universelle Dateiformate. Okay, letzteres wird wohl Wunschdenken sein, aber man weiss ja nie.

Wir stehen am Beginn einer neuen Ära, in der Microsoft tatsächlich Produkte verspricht, die wir wollen. Schauen wir mal.

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