7 Gründe, wieso du «Animal Well» zocken solltest
Hintergrund

7 Gründe, wieso du «Animal Well» zocken solltest

Kevin Hofer
13.5.2024

«Animal Well» ist das Indie-Game der Stunde. Auch ich bin in den Brunnen gefallen und will nicht mehr raus. Hier sieben Gründe, wieso auch du dem Spiel von Solo-Entwickler Billy Basso eine Chance geben solltest.

91 Prozent bei Metacritic, 10/10 Punkte bei Steam und 4,6/5 Sterne bei Playstation. «Animal Well» wird von der Presse und der Zockergemeinschaft gelobt und geliebt. Dies, obwohl das Indie-Game vieles anders macht als andere aktuelle Titel. Eine Story suche ich – zumindest am Anfang – vergebens. In seinem Kern ist das Spiel ein echtes Metroidvania: Der Weg ist das Ziel. Ich erkunde eine offene Welt, indem ich neue Fähigkeiten lerne und so an zuvor unzugängliche Bereiche komme. Dennoch macht das Spiel einiges anders als andere Genrevertreter. Hier sieben Gründe, wieso auch du «Animal Well» zocken solltest.

1. Zocken wie früher

Wie bei der Story verrät dir «Animal Well» beim Gameplay nichts. Du wirst ins kalte Wasser geworfen. Wohin muss ich? Keine Ahnung! Was mache ich mit den Feuerwerkskörpern, die ich finde? Nicht fragen, ausprobieren! Achso, auf den Frisbee kann ich auch stehen und damit weite Abgründe überqueren. «Animal Well» versetzt mich mit dem Gameplay glatt an den Anfang der 90er-Jahre zurück, als ich zum ersten Mal «Blaster Master» gezockt habe.

Auch das Capybara scheint nicht zu begreifen, was hier abgeht.
Auch das Capybara scheint nicht zu begreifen, was hier abgeht.
Quelle: Bigmode

2. Frust stellt sich nie ein

Trotz der Orientierungslosigkeit motiviert mich das Spiel von Anfang an. Es geht stetig vorwärts. Wenn ich ein Rätsel in einem Raum gelöst habe, schüttet mein Körper Glückshormone aus. Die Rätsel sind vom Schwierigkeitsgrad her genau richtig. Fordernd genug, dass ich nicht allzu lange brauche, um sie zu lösen, aber nicht so schwierig, dass ich das Spiel beiseite lege.

In letzter Zeit habe ich einige Metroidvanias gezockt, die Backtracking kaum belohnen, etwa «Tales of Kenzera: Zau». «Animal Well» ist das Gegenteil. Bei jeder neuen Fähigkeit lohnt es sich, bereits besuchte Räume erneut aufzusuchen. Das soll sich nach erstmaligem Durchspielen gar noch mehr lohnen – so weit bin ich aber noch nicht. Dass es immer Neues zu entdecken gibt, reizt den Trophäen-Jäger in mir.

3. Clevere Fähigkeiten und Gadgets

Die Fähigkeiten im Spiel sind nicht alltäglich. In Metroidvanias bin ich mir Doppel- oder Wandsprung gewohnt. In «Animal Well» bekomme ich Seifenblasen, Jojo oder Frisbee. Auf die Seifenblasen kann ich kurz draufspringen, bevor sie platzen und erreiche so höher gelegenen Plattformen. Aber nicht nur. Ist etwa ein Wasserfall oder eine Fontäne in der Nähe, platzen die Blasen nicht. Das eröffnet weitere Erkundungsmöglichkeiten. Mit dem Frisbee betätigte ich nicht nur weit entfernte Schalter, sondern kann auf ihn springen und durch die Gegend sausen. Mit dem Jojo erreiche ich Schalter in verzweigten Passagen oder zerstöre Stacheln am Boden. Jedes Mal, wenn ich neue Möglichkeiten entdecke, freue ich mich wie ein kleines Kind darüber.

4. Keine Kämpfe

In den meisten Metroidvanias kämpfe ich mich mit Waffen durch die Welt. Kämpfen tue ich in «Animal Well» nur bedingt. Ich kann zwar meinen Frisbee oder mein Jojo den Tieren im Brunnen an den Kopf werfen. Die meisten zeigen sich davon aber unbeeindruckt und werden maximal kurz aufgehalten. Gegner besiege ich, indem ich sie austrickse, vor ihnen fliehe oder ihnen Fallen stelle. Dieses Puzzle-Konzept ist eine nette Abwechslung zum sonstigen genretypischen Kämpfen.

Statt zu kämpfen, lenke ich die Hunde mit dem Frisbee ab.
Statt zu kämpfen, lenke ich die Hunde mit dem Frisbee ab.
Quelle: Bigmode

5. Coole Präsentation

Die Welt von «Animal Well» ist dunkel. Klar, schliesslich stecke ich mit diversen Tieren in einem Brunnenschacht fest. Untermalt wird die Szenerie von reduktionistischen Synthesizer-Sounds und geschickt eingesetzten akustischen Effekten. Die Dunkelheit erzeugt eine beklemmende Atmosphäre. Im Kontrast dazu lässt die neonfarbene Pixelpracht die Welt bizarr erscheinen. Die schemenhaften Tiere bewegen sich zwischen süss und verstörend. Einfach nur cool ist die Präsentation. Noch cooler ist nur der heldenhafte Blob.

6. Ich bin ein Blob

Meistens fühle ich mich blobig. Was das heisst? Ich weiss es nicht so genau. Aber ich fühle mit dem Blob mit, den ich durch die unwirtliche Welt in «Animal Well» steuere. Er ist Projektionsfläche für all meine Gefühle, die ich beim Spielen erlebe – und hat dadurch mehr Tiefe als so mancher Superheld im Kino. Ich mag den Blob.

Ein Blob ward geboren.
Ein Blob ward geboren.
Quelle: Bigmode

7. Kein Platz ist keine Ausrede

«Animal Well» erinnert nicht nur von der Präsentation her an Gaming-Hits der Vergangenheit. Auch der benötigte Speicherplatz ist klein. Die Installationsdatei ist gerade mal 34 Megabyte gross. Fehlender Platz auf deinem Rechner ist also keine Ausrede, dem Spiel keine Chance zu geben. Genauso wenig der Preis: Mit rund 20 Franken / Euro ist es günstig.

«Animal Well» ist seit dem 9. Mai 2024 für Nintendo Switch, PlayStation 5 und PC (Steam) erhältlich.

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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


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