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Hintergrund

Alles, was ihr über Android O wissen müsst

Google hat die allererste Version des neuen Mobile-Betriebssystems Android O veröffentlicht. In dieser frühen Phase richtet sie sich primär an Entwickler. Wir wollten natürlich trotzdem wissen, was drinsteckt.

Bis Android O auf euren Geräten auftaucht, wird es noch eine Weile dauern. Viele von euch warten vermutlich sogar noch auf Android Nougat. Für Entwickler und Abenteuerlustige steht seit Dienstag bereits die erste Vorschau-Version von Android O bereit. Was das Developer Preview des neuen Android 8 bereithält, seht ihr hier.

Hinweis: Bis zur finalen Version kann sich noch vieles ändern und es ist bis zum Schluss nicht sicher, welche Funktionen bleiben und welche wieder gestrichen werden. Und was Hersteller wie Samsung und Huawei anschliessend aus Googles Stock-Version machen, ist noch einmal ein anderes Thema.

Mehr Infos in der Benachrichtigungs-Zentrale

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Wenn ihr das Drop-Down-Menü herunterzieht, erhaltet ihr nun etwas mehr Informationen. Dass Wifi und Mobilfunk doppelt angezeigt werden, wirkt allerdings etwas redundant.

Wenn ihr das Menü noch etwas weiter herunterzieht, findet ihr noch mehr Änderungen. Die Shortcut-Symbole werden durch eine feine Linie vom Text abgetrennt und ihr müsst nun auf den Text klicken, wenn ihr in die erweiterten Einstellungen gelangen wollt. Nicht mehr wie gehabt mit einem kurzen Klick.

Mehr Kontrolle über Benachrichtigungen

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Wenn euch Benachrichtigungen von Apps nerven, könnt ihr sie abschalten. Neu kriegt ihr mehr Möglichkeiten zum Feintuning. So können Entwickler Kategorien erstellen, damit der User nur noch bestimmte Benachrichtigungen der App erhält. Bei Twitter könnten beispielsweise nur noch Retweets auftauchen. Damit würde die Kontrolle einheitlich auf die System-Ebene geleitet.

Navigation Bar

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Der Navigation Bar wird ein neues Einstellungs-Menü spendiert. Das sind die drei Softbuttons am unteren Rand des Displays. Ihr könnt damit die Symbole verändern und einen vierten Shortcut hinzufügen.

Shortcuts auf dem Lockscreen

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Ein Feature, das ich früher bei meinen HTCs immer geliebt habe, aber dann irgendwie doch nie so recht gebraucht habe, kommt als Light-Version zu Android O: Shortcuts auf dem Lockscreen. Beziehungsweise Custom Shortcuts. Bei Android N hattet ihr bisher die Möglichkeit, den Google Assistant und die Kamera direkt vom Lockscreen zu starten. Nun dürft ihr selbst entscheiden, welche Shortcuts dort hinkommen.

Überarbeitetes Einstellungs-Menü

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Bereits mit Android N wurde das Einstellungs-Menü überarbeitet. Nun wirkt es noch aufgeräumter. Es wurde deutlich gekürzt und das von links ausfahrbare Menü ist auch verschwunden. Fand ich ohnehin etwas überflüssig.

Themes

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Was bei anderen Herstellern längst Gang und Gäbe ist, könnte endlich auch zum Stock-Android gehören: Themes. Unter den Display-Einstellungen findet sich nun der Punkt «Device Theme». Da gibt es zwar erst Invertiert und Pixel, aber das kann ja noch besser werden. Ins gleiche Horn blasen auch die automatisch anpassbaren Icons. So haben Entwickler nun die Option, dass sich die Form von Icons – primär von denen auf dem Homescreen – automatisch an verschiedene Gegebenheiten anpasst.

Benachrichtigungszähler für Apps

Was auf dem iPhone längst zum Standard gehört, findet nun offiziell auch den Weg auf die Stock-Android-Version: Zähler. Das Opt-in Feature steht künftig allen Apps offen. Damit seht ihr, wie viele neue Tweets ihr bekommen habt oder wie viele Neuigkeiten auf euch bei Facebook warten. Direkt als Zahl auf dem App-Symbol. Etwas, das auch mit alternativen Launchern für Android längst möglich war.

Bitte nicht stören wird individueller

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Bereits jetzt könnt ihr auf eurem Handy einstellen, wenn ihr für eine bestimmte Zeit nicht von Benachrichtigungen belästigt werden wollt. Neu könnt ihr das individuell für einzelne Apps bestimmen und zwar in den Schritten 15 Minuten, 30 Minuten oder 1 Stunde.

Autofill für alle

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Wen nervt es nicht, wer er ständig immer die gleichen Angaben in verschiedene Textfelder einfüllen muss. Darum unterstützt Google eine neue Schnittstelle (API) für Autofill. Darin können Infos wie Namen, Adresse oder Passwörter gespeichert werden.

Besseres Akku-Management

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Durch Limitierung der Hintergrundprozesse versucht Google einmal mehr, den Akku-Verbrauch zu verbessern. Dadurch soll das System automatisch die Hintergrundaktivitäten von Apps reduzieren, ohne den User damit einzuschränken.

Neue Handhabung von APK-Dateien

Wer sich Apps installieren möchte, die aus welchen Gründen auch immer nicht im Play Store zu finden sind, lädt sich die entsprechende APK-Datei herunter. Um diese zu installieren, musstet ihr bisher in den Einstellungen die Option «Unbekannte Quellen» aktivieren. Android O handhabt das Ganze etwas anders. Die Option ist weg und stattdessen muss nun die Download-Quelle als vertrauenswürdige App freigegeben werden. Ladet ihr APKs also über Chrome herunter, müsst ihr dem Browser die entsprechende Berechtigung geben.

Bild im Bild für Videos

Auf Android TVs habt ihr die Bild-im-Bild-Option, wie ihr sie von praktisch jedem Fernseher kennt, schon seit einer Weile. Auch für Galaxy-User dürfte es nichts Neues sein. Nun kommt die Möglichkeit offiziell für Android O, dass ihr beispielsweise ein Video schauen könnt, während ihr gleichzeitig auf digitec herumsurft.

AptX Bluetooth

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AptX ist ein Codec, der bessere Tonqualität bei der Musik-Übertragung per Bluetooth ermöglicht. Diverse Smartphones unterstützen den Standard bereits. Nun wird er offiziell von Android O unterstützt, zusammen mit AptX HD und LDAC.

NAN-Unterstützung für Wifi

NAN, nicht zu verwechseln mit den leckeren Naan, steht für «Neighbour Awareness Networking» und bietet die Möglichkeit, zwei Geräte miteinander zu verbinden, ohne den Einsatz von Access Point, GPS und dergleichen. Ohne jegliche Konfiguration können so zwei Geräte miteinander kommunizieren und Daten mit hoher Geschwindigkeit übertragen.

Für diese Geräte ist das Developer Preview verfügbar

  • Nexus 5X
  • Nexus 6P
  • Nexus Player
  • Pixel C
  • Pixel
  • Pixel XL

Wann kommt die Beta?

Wahrscheinlich mit der nächsten Version des Developer Preview. Für die Beta könnt ihr euch dann wie gehabt mit einem Klick auf der entsprechenden Seite eintragen und schon folgt das automatische Update. Aktuell müsst ihr das Preview noch manuell installieren.

Wie installiere ich das Preview?

Zuerst ladet ihr auf dieser Seite das entsprechende Image für euer Gerät herunter. Danach installiert ihr das Android SDK auf eurem Computer damit ihr die Datei auf euer Gerät flashen könnt. Ihr verliert dabei allerdings alle eure bestehenden Daten und die Version richtet sich explizit an Entwickler. Für den täglichen Gebrauch ist das Preview nicht zu empfehlen. Genäuere Anleitung findet ihr hier.

Wann ist das finale Release?

Nach Googles Zeitplan erscheint die finale Version im dritten Quartal 2017.

Falls ihr weiterführende Infos rund um die neuen Funktionen in Android O sucht, empfehle ich euch den Techblog Androidpolice.

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 

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