Alternativen zum Togo: Diese Sofas gleichen Design-Klassikern aus den Siebzigern
Design-Ikonen wie das Togo-Sofa erleben ein spannendes Revival. Sie werden neu aufgelegt, vielerorts zitiert oder gar kopiert. Wo du Dupes und Alternativen für drei legendäre Lounge Chairs findest? Na hier.
Die Formsprache der 1970er-Jahre ist zurück in der Designszene. Am heissesten begehrt sind üppige und kurvige Polstermöbel. Sie symbolisieren das Behagliche und Gemütliche, das in jener Zeit im Mittelpunkt stand. Hersteller wie Ligne Roset, B&B Italia und Gubi haben darum ihre modularen Loungesofas – Togo, Camaleonda und Pacha – fast fünfzig Jahre nach ihrer Lancierung mit einigen Updates erneut herausgebracht. Andere, jüngere Marken interpretieren die drei beliebten Möbelstücke neu.
Einige Alternativen findest du auch in unserem Sortiment. Wie die Originale punkten sie mit einer organischen Form, der niedrigen Sitzhöhe und der Modularität. Nur sind sie um einiges günstiger. Deshalb möchte ich sie dir nicht vorenthalten, sondern zeigen, welche Stilelemente sie nachahmen. Denn nicht nur in der Beauty-Welt gibt es «Dupes» – also Duplikate, die versuchen, mit der Qualität der Originale mitzuhalten zu kleinerem Preis.
Togo: Das Kultsofa von Michel Ducaroy
Unter allen Siebzigerjahre-Favoriten hat Togo von Ligne Roset am meisten Auftrieb erhalten. Das «Sofakissen» wurde von Michel Ducaroy entworfen und erstmals 1973 am Salon des Arts Ménagers in Paris gezeigt. Es galt als eines der ersten Vollschaum-Polstermöbel aus einem Guss und fiel damals auf, weil es an eine zusammengedrückte Zahnpastatube oder ein gefaltetes Kissen erinnerte.
Die ungewöhnliche Form scheint bis heute zu gefallen. Denn auch viele Möbel, die beim Togo abgeguckt haben, sind aus einem Stück Schaumstoff unterschiedlicher Dichte. Oder sie sind so gestaltet, dass die einzelnen Kissen wie ein Ganzes wirken. Ausserdem besitzen sie dieselbe niedrige Sitzhöhe sowie muldenförmige Sitzflächen und Rückenlehnen.
Camaleonda: Das Bellini-Sofa von B&B Italia
Mit dem Camaleonda von B&B Italia ist ein weiteres Siebzigerjahre-Design als Original zurückgekommen. Es wurde 1970 auf den Markt gebracht und ist auch bekannt als «Bellini», weil es von Mario Bellini entworfen wurde. In seinem Namen kreuzen sich zwei Wörter: «Camaleonte», das Chamäleon, und «Onda», die Welle. Er soll die Anpassungsfähigkeit des Sofasystems beschreiben, die auch bei der Neuauflage vorhanden ist. Diese behält ihre gewölbte Bubblegum-Form und Details wie die Haken und Ringe an der Heftung, wird heute aber aus recycelten oder recycelbaren Materialien produziert.
Wie das B&B-Italia-Original kleben auch die Dupes von Camaleonda ohne Beine direkt am Boden. Ausserdem sind sie modular und können zum Sofa erweitert werden. Manchmal bleiben allerdings die charakteristischen Heftungs-Details des Vorbilds aus.
Pacha: Der Lounge Chair von Pierre Paulin, reediert von Gubi
Auch der Möbelhersteller Gubi hat seinen Sessel Pacha nochmal anders auf den Markt gebracht. Der erste Entwurf stammt von Pierre Paulin und wurde 1975 umgesetzt. Der Designer war von der Vorstellung inspiriert, auf einer Wolke zu sitzen. Deshalb hat er dem Sessel eine organische und einladende Form verliehen sowie einen bequemen, mit Schaumstoff gefüllten Sitz. Die Neuinterpretation steht dem ersten Entwurf in nichts nach. Sie kann zum Sofa erweitert werden und gleicht mit den dazu gewonnenen Armlehnen sogar noch mehr einer Wolke.
Die Möbel-Zitate von Pacha haben dieselben Kurven, sind modular und übernehmen sogar die Nahtlinie. Statt Stuhlbeinen setzen sie ebenfalls auf einen durchgehenden Metallfuss. Allerdings übernehmen sie (noch) nicht die Armlehnen der neuen Modelle.
Trotz all der Möbel-Zitate lohnt es sich, einen Blick auf die Originale zu werfen und in die Mid-Century-Modern-Stücke zu investieren – auch wenn sie oft mehr kosten. Schliesslich haben sie schon einmal bewiesen, wie wahrscheinlich es ist, dass sie auch in 50 Jahren noch gefallen. Mit etwas Glück findest du sie sogar auf Wiederverkaufsplattformen oder in den Outlets der Hersteller zu einem erschwinglichen Preis. Bis dahin trösten die formähnlichen Dupes über die fehlenden Originale hinweg ...
Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.