App-Tipp: So steigerst du mit «N-Back Challenge» die Intelligenz
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App-Tipp: So steigerst du mit «N-Back Challenge» die Intelligenz

Oliver Herren
12.1.2023

Hast du gewusst, dass du mit einer App deine Intelligenz nachhaltig verbessern kannst? Für die «N-Back-Challenge» ist das wissenschaftlich erwiesen, dank Forschern der Universität Bern. Ich nutze die App seit ein paar Monaten.

Was trainiert Dual N-back überhaupt? Einfach gesagt geht es um die Verbesserung der fluiden Intelligenz durch das Training des Arbeitsgedächtnisses. Sozusagen der Arbeitsspeicher im menschlichen Gehirn. Zweiter Bestandteil der Intelligenz ist die kristalline Intelligenz, also der Datenspeicher, um in der IT-Terminologie zu bleiben.

Durch das Training der fluiden Intelligenz wirst du in praktisch allen kognitiven Disziplinen besser, da du mehr Inhalte präsent halten kannst. Seien es Noten beim Musizieren, längere Inhalte bei einem Fachtext oder beim Programmieren oder durch das Lernen von grösseren Informationsblöcken.

Wie trainierst du mit «N-Back»?

Die App präsentiert dir eine Abfolge von Reizen, konkret wird eine Position in einem 3x3-Felder grossen Raster angezeigt und gleichzeitig noch ein Buchstabe vorgesprochen. Zum Beispiel also leuchtet das Feld unten links auf, eine Computerstimme sagt gleichzeitig «T». Sobald als nächste Kombination entweder wieder das gleiche Feld im Raster aufleuchtet oder die Stimme wieder «T» sagt, musst du das über Antippen des «Sound»- oder «Position»-Feldes bestätigen. Und das ist das einfachste Level. Bei n=2 lautet die Aufgabe, dass du dir das Feld und den gesprochenen Buchstaben zwei Schritte vorher merken musst. Daher das «N» in «N-Back», welches für n Schritte zurück steht. «Dual» steht für zwei Reize, die parallel stattfinden. Durch die Parallelisierung wird während des Test die maximale Konzentration beansprucht, was deine Gehirnwindungen trainiert.

Die Methodik wurde durch Susanne M. Jaeggi und einige Kollegen in einer Studie an der Universität Bern getestet und der Nutzen bestätigt.

Die Erkenntnis, dass kognitives Training Gf (= Fluide Intelligenz, Anm. d. Red.) verbessern kann, ist ein bahnbrechendes Ergebnis, da diese Form der Intelligenz als weitgehend unveränderlich galt. Anstatt Gf als unveränderliches Merkmal zu betrachten, liefern unsere Daten den Beweis dafür, dass mit einem geeigneten Training das Potenzial besteht, Gf zu verbessern.
Wissenschaftsjournal «PNAS»

Und wenn es doch nichts bringt, so habe ich sicher schon dümmer 20 Minuten pro Tag verbraten.

So funktioniert die «N-Back»-App

Es gibt mit der Suche nach «N Back» in den App Stores verschiedene Apps. «N-Back Challenge» ist, im Gegensatz zu vielen anderen N-Back-Apps, visuell sehr ansprechend gestaltet. Dazu fühlt sich das Training natürlich an und ist motivierend. Mein aktueller Status und auch meine Erfolge werden sinnvoll kommuniziert. Dazu werde ich während des Spiels auf weitere sinnvolle Massnahmen hingewiesen, welche der geistigen Gesundheit förderlich sind, wie zum Beispiel regelmässige Bewegung und gesunde Ernährung.

Viele Einstellmöglichkeiten gibt es bei «N-Back Challenge» nicht, aber ich fand es hilfreich, die Sprache auf Deutsch umzustellen. Zusätzlich habe ich auf dem iPhone noch mehr Sprachen heruntergeladen, damit die Buchstaben verständlich und klar gesprochen werden. Und ich habe die tägliche Erinnerung in der Variante Exerziermeister eingeschaltet.

Du kannst für noch mehr Dynamik Freunde hinzufügen. Dann siehst du, wer wie weit gekommen ist. Dazu werden detaillierte Statistiken angezeigt, wie man gegenüber seinen Freunden und gegenüber der Allgemeinheit platziert ist. Der Vergleich mit dem Freundeskreis kann die Motivation natürlich steigern, wichtiger ist aber, dass man sich nicht durch hohe Werte anderer demotivieren lässt. Du kennst dich selbst am besten und kannst daher entscheiden, ob dich der Vergleich motiviert oder nicht. Das Einladen von Freunden funktioniert leider nicht plattformübergreifend, sondern geht über das Apple Game Center oder Google Play.

Wer täglich dranbleibt, nutzt die App gratis

Die Nutzung der App ist kostenlos – solange man diszipliniert genug ist. Wenn du eine Herausforderung mit einer Dauer von 20 Tagen annimmst und jeden Tag die Übungen machst, zahlst du nichts. Allerdings ist Teil des Deals, dass du für jeden Tag, den du nicht übst, einen Franken zahlst – das soll den Entwicklern der App das Koffein-getriebene Weiterarbeiten an der App ermöglichen. Beim wöchentlichen Training muss man pro Woche zwölf Sessions machen, um nichts in die Kasse legen zu müssen. Falls man die App gut findet und doch zu oft mal einen Tag verpasst, kann man sie auch durch den Kauf einer Pizza für die Entwickler-Crew (8 Franken) für immer freischalten.

Das Konzept ist durchaus witzig. Die App ist werbefrei und versucht auch nicht, etwas anderes zu verkaufen. Ich persönlich bevorzuge solche Apps, deren Kosten transparent sind und wo ich direkt bezahle. Mit der Mechanik, für mangelnde Disziplin zu bezahlen, hat der Entwickler einen interessanten Dreh gefunden. Ich war übrigens nicht diszipliniert genug und habe bald eine Pizza spendiert.

Wenn du diesen Link auf deinem Mobiltelefon öffnest, kommst du direkt zur passenden App für dein Android- oder Apple-Smartphone. Zudem gibt es noch den Gegenwert eines Kaffees als Bonus. Du kannst die App auch direkt hier herunterladen: für iOS hier, und für Android hier.

Ich wünsche dir viel Spass beim Training deiner grauen Zellen.

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Cool: Schnittstellen zwischen der realen Welt und der Welt der reinen Informationen aufbauen. Uncool: Mit dem Auto ins Einkaufszentrum fahren, um einzukaufen. Mein Leben ist «online», und das Informationszeitalter ist meine Heimat.


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