Apple AirPods werden zu Hörgeräten
Apple zeigt an der Keynote 2024 die neuste Generation der klassischen AirPods in zwei Ausführungen. Das neue Software-Update für die AirPods Pro 2 stiehlt ihnen aber die Show.
Tim Cook und sein Team haben an der Apple Keynote die vierte Iteration der klassischen Airpods präsentiert. Also die AirPods in der offenen Bauform, die ohne Silikonstöpsel kommen und deswegen nach wie vor Fans haben, auch wenn die Pro-Version technisch überlegen ist.
Die AirPods scheinen wieder schlanker zu sein. Apple hat nach eigener Aussage Recherche betrieben und dafür gesorgt, dass sie bequemer werden. Nach dem Launch der dritten Generation haben die Cupertiner Kritik einstecken müssen, weil die Airpods 3 deutlich breiter und damit unbequemer waren als ihre Vorgänger. Ein genauerer Test wird zeigen, ob das Versprechen der Bequemlichkeit eingehalten wird.
Zu den Pros aufholen
In der vierten Generation kommen die Airpods in zwei Varianten und haben auf der technischen Ebene einiges aufgeholt. Sie kriegen, wie die Pro-Variante, den H2-Audio-Chip. Dieser unterstützt 16-Bit-Audio und eine maximale Abtastrate von 48 Kilohertz. Darüber hinaus hat Apple das von den Pros und den Airpods Max bekannte Personal Spatial Audio verbaut, das für einen akustischen 3D-Effekt sorgt.
Ebenso kommt der Transparenzmodus auf die Airpods, wenn du Geräusche von aussen trotz Musikgenuss wahrnehmen willst, etwa um Durchsagen am Bahnhof zu verstehen. Zudem kommt die sogenannte Conversation Awareness auf die Airpods. Diese Funktion erkennt, wenn du anfängst zu sprechen. Dann unterbricht die Musik, damit du dich und dein Gegenüber hören kannst. Diese Funktionen kannst du mit der von den Pros bekannten Pinch-Geste am Stiel der Airpods steuern.
Last but not least verpassen die Cupertiner ihrem neusten Audio-Zuwachs Voice Isolation. Wenn du also am Telefon bist, werden Störgeräusche von aussen ausgefiltert, sodass dein Gesprächspartner oder deine Gesprächspartnerin dich besser versteht. Wenn du angerufen wirst, kannst du übrigens entscheiden, ob du antwortest oder nicht. Die Nick- und Kopfschüttelgeste werden ab iOS18 unterstützt.
Auch das Ladecase bekommt ein kleines Update, zumindest bei der teureren Variante: Es wird kleiner und der Akku soll bis zu 30 Stunden halten, also sechs Stunden mehr als der Vorgänger. Zudem kannst du es auch drahtlos laden – unter anderem über den Qi-Standard. Die maximale Wattzahl verrät Apple aber nicht.
Geräuschunterdrückung bei offener Bauform
Für die teurere Variante der neuen Airpods 4 kündigt Apple zudem ANC, also aktive Geräuschunterdrückung an. Dabei messen die Aussenmikrofone des Kopfhörers die Frequenzen der Umgebungsgeräusche und blockieren diese Frequenzen mit lautlosen Gegengeräuschen. Das ist natürlich nicht neu. Eher selten ist es allerdings, dass dies in Kopfhörern mit einer offenen Bauform verbaut wird. Meiner Erfahrung nach muss das Ohr komplett verschlossen sein, damit diese Technologie zuverlässig und in ausreichender Qualität funktioniert. Aber auch hier wird ein Test Licht ins Dunkel bringen.
Die beiden Airpod-4-Varianten kosten 129 Franken, respektive 179 Franken mit ANC. Sie sind ab dem 20. September vorbestellbar.
Apple AirPods Pro 2: iOS 18 macht sie zum Hörgerät
Neue AirPods Pro wurden nicht erwartet – und Apple hat auch keine vorgestellt. Dafür aber ein sehr umfangreiches Firmware-Update, welches zusammen mit iOS 18 ausgerollt wird. So werden die Airpods Pro 2 um eine Hörhilfe-Funktion erweitert, sodass diese wie Hörgeräte verwendet werden können.
So kannst du mit den Pros zunächst einen fünfminütigen «zertifizierten» Hörtest machen, um deine Hörfähigkeit zu prüfen. Dabei werden dir verschiedene Töne in unterschiedlicher Lautstärke und Frequenzen vorgespielt. Basierend auf dem Ergebnis wird in der Health-App dann ein Hörprofil erstellt. Wenn du dann die Hörhilfefunktion aktivierst, sollen bestimmte Geräusche – z.B. menschliche Sprache – in Echtzeit verstärkt werden.
Das Update wird mit iOS18 im Herbst ausgerollt und soll unter anderem «in einigen europäischen Ländern» verfügbar sein. Apple nennt dabei konkret Deutschland.
Apple Airpods Max: Mini-Update für die Over-Ear
Zuletzt haben Leaker und Analysten darüber spekuliert, ob es vielleicht einen neuen Over-Ear-Kopfhörer von Apple gibt. Nach immerhin vier Jahren finden manche, es wäre an der Zeit. Diese Hoffnungen wurden nicht erfüllt.
Apple hat lediglich einige neue Farben gezeigt, in denen die bisherigen AirPods Max zu kaufen sein werden. Dies sind Midnight, Starlight, Blue, Orange und Purple.
Diese Farbvarianten kommen nun auch mit USB-C statt Lightning. Mit dem Update auf iOS18 soll es dann auch Verbesserungen im Bereich Spatial Audio geben. Der Rest bleibt unverändert.
Alle Geräte kannst du hier vorbestellen:
Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.