Apples Lossless Streaming geht los. Und Spatial Audio auch
News & Trends

Apples Lossless Streaming geht los. Und Spatial Audio auch

Livia Gamper
8.6.2021

Für Audiophile – und solche, die es werden wollen – hat Apple den Hebel umgelegt: Lossless Audio und Spatial Audio Tracks sind jetzt in Apple Music verfügbar.

Die beiden Music Features Spatial Audio und Lossless Streaming sind seit Apples WWDC 2021 verfügbar und werden derzeit ausgerollt. Erste Tracks sind bereits für einige User in Apple Music verfügbar. Für Filme gibt’s Spatial Audio übrigens schon länger.

Was kann Spatial Audio alias 3D-Audio?

Um die Verwirrung um Audio-Begriffe aufrecht zu erhalten, nennt Apple Spatial Audio in Deutsch 3D-Audio. So wird dies ab heute – wenn du denn schon zu den Glücklichen gehörst – in der Apple Music App angezeigt. Aber was ist dieses Spatial Audio nun und wieso braucht man das?

Spatial Audio funktionieren so, dass Surround Sound Quellen verwendet werden, um das Gehörte wie in einem 3D-Raum zu platzieren. Kurzum handelt es sich um Virtual Surround Sound. Um Kino für die Ohren, das ansich nichts Neues ist und viele Jahre bei Wireless-Surround-Kopfhörern und Gaming Headsets zur Anwendung kommt. Oder auch herstellerspezifisch, wie etwa bei Sony mit dem 360-Reality-Audio-Format für Musik.

  • Hintergrund

    Dolby Atmos und warum es die nächste Kino-Revolution ist

    von Luca Fontana

Das Besondere am Virtual Surround Sound bei Apple: Zur Positionierung des Sounds sollen auch die Kopfbewegungen einfliessen können. Die dazu benötigten Daten werden mit dem Beschleunigungssensor und dem Gyroskopen in den AirPods Pro und AirPods Max ermittelt. Auch die Position des iPhones und des iPads wird getrackt, damit der Ton relativ zum Bildschirm platziert wird. Wie sich das anhört, wenn sich dein iPhone in der Hosentasche befindet, lässt Apple offen.

Apple bietet dieses Erlebnis nun ohne Aufpreis in der Apple Music App für Songs und Videos an. Funktionieren tut dies mit allen AirPods und Beats-Kopfhörern mit einem H1- oder W1-Chip. Auch der HomePod soll bald Spatial Audio können. Alben in Spatial Audio werden mit einem Logo gekennzeichnet. Zum Start stehen laut Apple tausende Songs in 3D-Audio zur Verfügung.

So sah es heute morgen in der Apple Music App aus.
So sah es heute morgen in der Apple Music App aus.

Lossless Streaming aber nicht mit den AirPods Max

Ebenfalls ab heute sind eine Vielzahl von Apple-Music-Titeln in verlustfreier Klangqualität verfügbar (Lossless). Wie Spatial Audio wird dieses Feature derzeit ausgerollt. Etwa 75 Millionen Titel sollen’s bald sein. Die Lossless-Option kann in den Einstellungen aktiviert werden und Titel sind entsprechend gekennzeichnet.

Um lossless hören zu können, muss dies eingestellt werden.
Um lossless hören zu können, muss dies eingestellt werden.

Das ist alles schön und gut. Nur: Sämtliche AirPods-Modelle unterstützen kein lossless, auch die neuen, teuren AirPods Max nicht. Richtige Lossless-Qualität via Bluetooth gibt’s schlicht noch nicht, lediglich solche, die nahe rankommen (LDAC, aptX HD). Da kann Apple also nichts dafür. Apples Over-Ear-Kopfhörer können aber auch via Kabel genutzt werden. Und da liegt der Hund begraben.

Apple AirPods Max (ANC, 20 h, Kabellos)
EUR514,90

Apple AirPods Max

ANC, 20 h, Kabellos

Apple AirPods Max (ANC, 20 h, Kabellos)
Kopfhörer
EUR514,90

Apple AirPods Max

ANC, 20 h, Kabellos

Eigentlich sollte die Lossless-Übertragung mit Kabel funktionieren. Tut sie bei den AirPods Max aber nicht. Apple schreibt es selbst. Die Airpods Max wurden konstruiert, um an analoge Quellen anzuschliessen. Es ist zwar möglich, sie zu nutzen, durch die Analog-Digital-Wandlung im Kabel wird die Wiedergabe jedoch nicht vollständig verlustfrei sein. Menschen-Ohren werden da aber kaum einen Unterschied hören.

27 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Experimentieren und Neues entdecken gehört zu meinen Leidenschaften. Manchmal läuft dabei etwas nicht wie es soll und im schlimmsten Fall geht etwas kaputt. Ansonsten bin ich seriensüchtig und kann deshalb nicht mehr auf Netflix verzichten. Im Sommer findet man mich aber draussen an der Sonne – am See oder an einem Musikfestival. 


Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

Kommentare

Avatar