Das Microcode Update für Intel-Prozessoren ist da – Einfluss auf die Leistung marginal
Seit Freitag ist das Microcode Update für Intel Prozessoren der 13. und 14. Generationen draussen. Dieses soll ein Instabilitätsproblem beheben, das gar zu defekten CPUs führen soll. Im Vorfeld des Updates wurde befürchtet, dass es zu grossen Leistungseinbussen führt, was sich nun gemäss diversen Tests nicht bewahrheitet.
Das Microcode Update 0x129 war für Mitte August angekündigt. Bereits am 8. August hat es Intel in Zusammenarbeit mit Mainboardpartnern ausgerollt. Das Update beinhaltet Anpassungen in Bezug auf die Instabilitätsprobleme – regelmässige Abstürze und eingefrorene Systeme – mit Prozessoren der 13. und 14. Generation. Auch wir haben über diese berichtet. Der Microcode 0x129 soll das Problem von zu hohen Spannungen beheben. Wichtig: Der Fix muss über ein BIOS-Update implementiert werden. Windows Updates reichen dazu nicht aus.
Golem schreibt zum Update, dass der Microcode funktioniert. So werde «in Situationen, in denen der Prozessor bisher durch hohe Spannung für Stabilität gesorgt hat, nun die Taktfrequenz reduziert ...». Die maximale Frequenz bleibe gleich, sie werde aber nicht mehr auf Kosten der Langlebigkeit gehalten, sondern bei Bedarf gedrosselt. Das hat einen kleinen Einfluss auf die Leistung. Mit dem neuen Microcode liege die Taktrate im Schnitt 170 MHz niedriger. Die CPUs verlieren also mit dem Update an Rechenleistung, die Verluste liegen gemäss Golem jedoch in der Messtoleranz.
Auch Youtuber JayzTwoCents hat den Micorcode 0x129 unter die Lupe genommen. Er kommt zu ähnlichen Schlüssen wie Golem. Die Leistungseinbussen halten sich im Rahmen. In Bezug auf die Taktfrequenz stellt der Youtuber vor allem bei den Effizienzkernen einen Rückgang fest. Auf die Temperatur habe das Update aber keinen Effekt. In seinen Tests stellt er fest, dass die maximale Spannung mit dem Microcode 0x129 tatsächlich tiefer ist als zuvor.
Intel spricht aufgrund eigener Tests ebenfalls von marginalen Leistungsunterschieden. Etwa in 3DMark Time Spy, WebXPRT 4, Cinebench R24 und Blender 4.2.0 sei die Leistung im Rahmen der Messtoleranz. Negative Einflüsse stellt der Chip-Gigant bei WebXPRT Online Homework und PugetBench GPU Effects Score fest. Die Gaming-Leistung liege ebenfalls innerhalb der Toleranz – mit der Ausnahme von «Hitman 3: Dartmoor».
Ob das Problem tatsächlich durch das Microcode Update behoben ist, werden erst Langzeittests zeigen. CPUs, die durch das Problem nachhaltig geschädigt wurden, werden vom Microcode Update nicht profitieren – für sie kommt jede Rettung zu spät. Sie fallen unter die von Intel auf fünf Jahre erweiterte Garantie für die betroffenen Prozessoren der 13. und 14. Generation.
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