Das sind die zehn Lieblingsspiele der Redaktion
Meinung

Das sind die zehn Lieblingsspiele der Redaktion

Philipp Rüegg
21.12.2023

2023 war ein fantastisches Jahr für Spiele. Diese zehn Titel haben bei der Redaktion für die grösste Begeisterung gesorgt.

«Baldur’s Gate 3», «The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom», «Dead Space», «Spider-Man 2», «Cities Skylines 2». Dieses Jahr war für jeden Spiele-Geschmack etwas dabei. In die Highlights der Digitec- und Galaxus-Redaktion haben es auch ein paar weniger bekannte Spiele geschafft.

Philipp: «Alan Wake 2» – nervenaufreibend, aber unvergesslich

«Alan Wake 2» ist eines dieser Spiele, bei denen ich meiner Frau ständig erzählen musste, was ich Abgefahrenes erlebt habe. Nicht, dass es sie interessiert hätte. Aber bei so vielen verrückten Sachen brauchte ich ein Ventil. «Alan Wake 2» ist ein packender, gruseliger Psychothriller. Er hat mich auf eine Achterbahnfahrt mit Parallelwelten, Wald-Sekten und Büchern, die Wirklichkeit werden, mitgenommen. Visuell gehört das Spiel zum Beeindruckendsten, was ich je gesehen habe. Wie das finnische Studio Videosequenzen mit echten Menschen einflechtet, macht das Ganze zu einem einzigartigen Erlebnis.

Verfügbar auf: PC, PS5, Xbox Series

Domi: «The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom» – unendliche Freiheiten

«The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom» ist für mich nicht nur das beste Spiel des Jahres, sondern auch eines der besten Spiele aller Zeiten. Mit seinen verrückten Spielmechaniken setzt es neue Massstäbe für Open-World-Games. Kein anderes Game gibt mir so viele Freiheiten im Lösen von Rätseln und in der Fortbewegung innerhalb der Spielwelt. Das liegt vor allem an den «Ultrahand»-Fähigkeiten, die Link besitzt. Mit diesen kann ich die Zeit zurückspulen, mich durch Hindernisse teleportieren sowie tödliche Waffen und komplett hirnrissige Fortbewegungsmittel basteln. Das Königreich Hyrule ist mein Spielplatz, auf dem ich mich austoben und meiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Apropos Hyrule: Nintendo hat die sonst schon riesige Spielwelt aus dem Vorgänger «Breath of the Wild» mit einer schwebenden Himmelswelt und einer düsteren Untergrundwelt massiv erweitert. Ich bin gespannt, in welche Richtung sich die Zelda-Serie nach diesem Meisterwerk entwickelt. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass es noch besser werden kann als bei «Tears of the Kingdom».

Verfügbar auf: Switch

Debora: «Smalland: Survive the Wilds» – Klein, aber oho

«Smalland» ging im März in den Early Access und war für mich der Survival-Überraschungshit. Du bist ein wenige Zentimeter kleiner Elf und erkundest verschiedene Biome. Dazu zählen ein Wald, ein Strand und eine postapokalyptische Strasse. «Smalland» hat Tag- und Nacht- sowie Jahreszeitenwechsel und eine richtig schöne Grafik. Ich habe alle zehn Meter Screenshots für mein nächstes Desktop-Wallpaper geschossen. Du kannst Insekten und anderes Getier niedermetzeln, um sie in Rüstungen oder Möbel für deine herrschaftliche Basis umzuwandeln. Oder du zähmst sie und nutzt sie als Kampfgehilfen oder reitest auf ihnen. Wenn du ein Spiel hostest, können bis zu neun weitere Spieler mitmachen – und dabei sogar ihre eigenen Basen ins Spiel bringen.

Verfügbar auf: PC

Ramon: «Backpack Battles» – Kampf mit dem Inventar

Ich zocke nur sporadisch und wenn, dann keine Triple-A-Spiele. Meine neueste Entdeckung, die sofort süchtig macht: «Backpack Battles». Dabei handelt es sich erst um eine Demo. Diese läuft dafür auf jedem popeligen Office-Computer. «Backpack Battles» ist ein Inventarverwaltungs-Autobattler. Du kämpfst gegen andere Spieler, indem du einen Rucksack mit strategisch ausgewählten Items füllst. Jedes Item hat seine eigene Form, Grösse und Kraft, wodurch die Platzierung im Rucksack entscheidend für deinen Erfolg ist. Du kannst Gegenstände kaufen, kombinieren und aufwerten, um mächtige Synergien und einzigartige Builds zu schaffen.

Verfügbar auf: PC

Kim: «Toasterball» – ein Ball, zwei Tore und … Toaster

Nach drei Jahren hat das wilde und verrückte Tennis-ähnliche Sportspiel «Toasterball» am 3. Mai endlich die Early-Access-Phase verlassen. Zuvor schon ein Geheimtipp, hat es schnell mein Herz und das einiger Freunde erobert. Jeder Spieler schlüpft in die Rolle eines Toasters und kann so den Ball spielen, um Punkte zu erzielen. Aber auch seine Toasts einzusetzen, um den Ball abzuwehren, ist möglich. Das Spiel erinnert stark an «Blobby Volley» oder «Pong», bietet aber weitere Gimmicks. So wird bei jedem Punktgewinn eine zufällige Gameplay-Variante ausgelöst: Neue Ballphysik, Portale oder zwei Bälle sind nur einige Beispiele. Die Vollversion bietet mittlerweile auch einen KI-Gegner für den Singleplayer.

Verfügbar auf: PC, Switch

Samuel: «Diablo IV» – Bitte den Loot direkt an die Vene anschliessen

Mit «Diablo II» wurde ich als Teenager zum Kellerkind, mit «Diablo III» als Student zum Schwänzer. Über zehn Jahre nach dem letzten Teil habe ich mich diesen Sommer erneut der totalen Sucht ergeben: Zum Release um 1 Uhr morgens war ich perfekt vorbereitet und versenkte innert einer Woche über 100 Stunden in «Diablo IV». Das Action-RPG spielt sich flüssig, fühlt sich wuchtig an und sieht toll aus.

Gemeinsam mit ein paar alten Freunden metzelte ich meine Jägerin auf Level 100. Grossartig. Und dann: die grosse Leere. Blizzard bot zum Release viel zu wenig Endgame-Content. Ernüchterung machte sich in der Community breit. Auch mir fehlte bald die Motivation, mich überhaupt noch einzuloggen. Nach zwei Monaten flog das Spiel von meiner Festplatte. Die folgenden, lahmen Seasons und die Addon-Ankündigung nach weniger als einem Jahr zeigen, dass es bei Blizzard nur noch um maximalen Profit geht. Die ersten zwei Wochen bleiben trotzdem mein Game-Highlight des Jahres.

Verfügbar auf: PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series

Simon: «Baldur’s Gate 3» – erfolgreich gegen den Trend

Es gibt Games, die leisten Pionierarbeit: «Minecraft», «Super Mario 64» oder «Zelda: Breath of the Wild». Games, die unser Verständnis dafür verändern, was Videospiele als Medium zu sein haben. «Baldur’s Gate 3» zählt nicht dazu. Es ist einfach ein verdammt gut gemachtes Rollenspiel mit irrsinnigem Tiefgang. Trotzdem führt «Baldur’s Gate 3» damit die ganze Videospiel-Branche am Nasenring durch die Manege.

Der Tenor bei grossen Publishern war stets, dass sich mit komplexen Rollenspielen mit Fokus auf Storytelling und Singleplayer kein Geld verdienen lässt. Entwickler Larian beweist das Gegenteil. In einer Zeit von halbgaren Releases und Geldpressen à la Call of Duty, Diablo IV und EA FC ist das leider eine Seltenheit.

Wer hätte gedacht, dass man auch Geld verdienen kann, wenn man auf die Kundschaft hört statt auf Aktionäre?

Verfügbar auf: PC, Mac, PS5, Xbox Series

Kevin: «Sea of Stars» – eine Liebeserklärung an 90er-Jahre JRPGs

Mich nochmal wie ein Teenager fühlen – minus all der Probleme, die das Aufwachsen so mit sich bringt. Dieses Feeling hat mir Sabotage Studio dieses Jahr mit «Sea of Stars» beschert. Das Throwback JRPG hat mich als erstes Spiel seit langem über 20 Stunden an die Switch gefesselt. Etwas, zu dem ich als Vater kaum mehr komme.

Dabei übernimmt «Sea of Stars» alle Tugenden, welche die 90er-JRPGs so grossartig gemacht haben und modernisiert sie an vielen Stellen. So erkundest du wunderschöne Pixellandschaften, kämpfst dich durch Monsterhorden und erlebst eine epische Geschichte. Einzige Kritikpunkte sind die wenigen Skills und die flachen Hauptcharaktere Zale und Valere. Egal, denn heimlicher Star und Herz des Spiels ist sowieso Supportcharakter Garl.

Verfügbar auf: PC, Switch, PS4 PS5, Xbox One, Xbox Series

Luca: «Hogwarts Legacy» – ein wahr gewordener Traum

«Wo… Wo sind wir?», fragt mein Charakter, ein 15-Jähriger, der gerade einem aussergewöhnlich mächtigen und fiesen Goblin von der Schippe gesprungen ist. Professor Fig, ein alter kauziger Mann mit grauweissen Strähnen, guckt sich verdutzt um. Wir befinden uns in einem dunklen Wald. Dem dunklen Wald. «Unmöglich!», sagt er, ehe er sich mir wieder zuwendet – mit einem verschmitzten Grinsen. «Los, die Einführungsfeier wartet auf uns!» Die Kamera wendet sich von meinem Charakter ab, schwenkt über die Baumwipfel, fliegt durch die Nacht an Dampfzügen und Eulen vorbei – bis ich im Mondschein Hogwarts erblicke. Im Hintergrund erfüllt John Williams berühmte Musik mein Wohnzimmer.

Ich schwör’s: Ich konnte bei dieser Szene nicht anders, als wie ein betrunkener Vollidiot vor meinem Fernseher in die Hände klatschen. Verblüfft ob mir selbst, quietschte ich noch ein «Warum klatsche ich überhaupt!?» heraus, liess der Euphorie aber freien Lauf. Meine Erwartungen an «Hogwarts: Legacy» waren so riesig, dass ich mir sicher war, enttäuscht zu werden. Das Gegenteil passierte: Das Spiel übertraf alles, worauf ich zu hoffen wagte.

Da sind alle Schauplätze aus den Filmen. Einfach grösser und interaktiver. Und Orte, die nicht in den Filmen zu sehen waren, wurden so buchgetreu umgesetzt, dass es mich immer wieder zu Tränen rührte. Die verschiedenen Gemeinschaftsräume etwa. Oder die Hauselfen-Küche unter der Grossen Halle. Der prächtige Astronomieturm. Die Eulerei. Der grosse See. Der Geheimgang hinter der einäugigen Hexe nach Hogsmeade. Der Raum der Wünsche. Die Ländereien und Dungeons ausserhalb des Schlosses. Ach, ich könnte ewig so weitermachen. Kein anderes Spiel löste bei mir dieses Jahr auch nur annähernd so starke Emotionen aus. Nicht mal «Star Wars Jedi: Survivor».

Verfügbar auf: PC, Switch, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series

Michelle: «Stray Gods» – das Rollenspiel-Musical mit rockenden Göttern

Eine moderne Welt mit griechischen Göttern. Und ein Mord, der aufgeklärt werden muss. Habe ich schon erwähnt, dass das Ganze ein Musical ist? «Stray Gods» ist mein Favorit 2023 – alleine wegen dieser absurden Mischung.

Beim Rollenspiel «Stray Gods» spiele ich die College-Abbrecherin Grace. Das Tolle: Der gesamte Handlungsverlauf hängt von meinen Entscheidungen ab. So verändere ich nicht nur den Charakter und die Liebschaften von Grace. Während den einzelnen Musicalstücken, die Grace und ihre Antagonistinnen zum Besten geben, wähle ich weitere Songzeilen aus und zack – wird aus einer anfänglichen Ballade ein Rocksong, der den Olymp beben lässt. So oder so ähnlich.

Verfügbar auf: PC, Switch, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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