Deuter Race EXP Air
14 l
Ich hasse es, wenn ich bereits nach wenigen Minuten wandern am Rücken schwitze. Ist ein Velorucksack des Problems Lösung?
Blut und Schweiss habe ich geschwitzt. Die knapp 27 Kilometer lange Wanderung – von Celerina nach La Punt und via Bever zurück – hat mich bei 29 Grad Celsius extrem geschlaucht. Meine Beine pochen. Mein Kopf ist leicht gerötet. Ich schwitze im Gesicht, jedoch nicht am Rücken. Ein Novum, da mein Rücken normalerweise nach solchen Touren tropfnass ist. Ich bin begeistert. In Zeiten wie diesen sind es die kleinen Dinge, die mich aufstellen. Mein Rucksack hat die Feuerprobe bestanden.
Seit ich bei Galaxus arbeite, werde ich von meinen Bekannten immer wieder um Produktempfehlungen gebeten. In letzter Zeit dreht sich alles um Wanderrucksäcke – wen wundert’s. Bei meiner Recherche stiess ich immer wieder auf den Race Exp Air von Deuter. Dass es sich hierbei um einen Velorucksack handelt, machte mich Sportlaie stutzig. Überzeugen konnten mich schlussendlich das spezielle Rückensystem und ein Kommentar von User Grembo.
Als ich den Rucksack im Shop entgegennehme, bin ich positiv überrascht. Das Fliegengewicht bringt 890 Gramm auf die Waage. Aufgrund des Federstahlrahmens am Rückenteil habe ich mit mehr gerechnet. Auf Wanderungen zählt jedes Gramm. Darum bin ich erleichtert, dass der Packsack selbst nicht zusätzlich stark ins Gewicht fällt.
Mein Highlight und der Grund, warum ich mich schlussendlich für dieses Modell entschieden habe, ist das Netzrückensystem. Der Rucksack liegt nicht wie ein herkömmliches Modell direkt auf dem Rücken, sondern auf einem Netz, das über einen Federstahlrahmen gespannt ist. Durch die Lücke wird die Rückenpartie von drei Seiten – von unten, links und rechts – belüftet. Weil der Federstahlrahmen flexibel ist, kann mich mit dem Rucksack huckepack problemlos bücken, als ich meine Schnürsenkel auf halber Strecke binden muss.
Dass durch den Netzrücken der Lastschwerpunkt weiter von meinem Rücken entfernt ist, hat mich in keiner Weise gestört. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass mich der Rucksack nach hinten zieht, wie das bei Rucksäcken mit Netzrücken der Fall sein kann.
Während des Wanderns spüre ich kein Drücken und kein Zippen. Der Hüftgurt respektive die Netzhüftflossen sorgen für einen wackelfreien Sitz. Und auch hier bewirkt das Netzgewebe eine gute Luftzirkulation, damit auch die Hüftpartie trocken bleibt. Ich schwitze an der Stelle tatsächlich nicht. Der gepolsterte s-förmige Schultergurt liegt gut auf meinen Schultern und punktet mit einer Halterungsschlaufe für meine Sonnenbrille, die ich beim Wandern gerne verlege. Da die Träger auch ohne das Verschliessen des Brustgurtes nicht verrutschen, lasse ich ihn absichtlich offen, da mich Brustgurte per se gefühlt einschnüren.
Das Hauptfach ist gross genug, um darin eine Windjacke, eine Trinkflasche, falls du sie nicht in eines der beiden seitlichen Aussenfächer steckst, und Proviant für eine Tagestour zu verstauen. Das zusätzliche Stretch-Innenfach eignet sich für eine Trinkblase à maximal drei Liter oder nasse Klamotten. Nach einer kurzen Schwimmpause deponiere ich meinen nassen Badeanzug darin.
Im Gegensatz zu seinem Vorgänger hat der Race Exp Air ein grosses Aussenfach, das sich komplett aufklappen lässt. Es bietet genug Platz für mein iPhone, Portemonnaie, Sonnenschutz und sonstigem Krimskrams wie Blasenpflaster und Co. In zwei zusätzlichen Bodenfächern befinden sich zudem eine verstaubare Velohelmhalterung und eine abnehmbare Regenhülle. Wo wir beim ersten Manko wären: Warum ist der Rucksack selbst nicht wasserfest?
Ich habe endlich einen komfortablen und nicht schweisstreibenden Begleiter für Wanderungen gefunden. Der Rucksack sitzt perfekt und wackelt nicht beim Gehen. Weil das kleine Modell à 10 Liter relativ klein ist, bin ich froh, dass meine Wahl schlussendlich doch auf das grosse Modell à 14 Liter gefallen ist. Für eine Tagestour hat gerade das Nötigste drin Platz. Im Notfall ermöglicht mir die Volumenerweiterung, drei weitere Liter einzupacken. Davon mache ich bewusst keinen Gebrauch, da ich um den begrenzten Stauraum froh bin. So muss ich mich beim Packen aufs Minimum beschränken und mein Rucksack ist nicht schwerer als nötig. So ist bei der nächsten Wanderung nur das Gehen und nicht das unnötige Gewicht der Grund für die Schweissperlen auf meiner Stirn.
Wenn ich mal nicht als Open-Water-Diver unter Wasser bin, dann tauche ich in die Welt der Fashion ein. Auf den Strassen von Paris, Mailand und New York halte ich nach den neuesten Trends Ausschau und zeige dir, wie du sie fernab vom Modezirkus alltagstauglich umsetzt.