
Ratgeber
Gift in gekauften Erdbeeren: Bau einfach selbst welche an
von Anna Sandner
Beeren und frisches Obst stecken voller Vitamine, sind aber leider häufig auch mit Pestiziden belastet, die sich nicht einfach mit Wasser abwaschen lassen. Was aber hilft? Ein Bad in Natron.
Neben der Fülle an Vitaminen und Mineralstoffen liefern Beeren und Obst leider allzu oft auch eine Menge an Pestiziden. So werden die Früchte vor Schädlingen geschützt, für den Transport robuster und die Wartezeit im Laden haltbarer gemacht. Wenn du sie dann zu Hause unter den Wasserhahn hältst, bevor du sie isst, hilft das allerdings nur bedingt. Denn das Waschen mit Wasser allein reicht nicht aus, um das Obst von den giftigen Rückständen zu befreien. Ein einfacher Trick verspricht Abhilfe.
Wissenschaftlich bestätigt ist der einfache Küchen-Hack ebenfalls: Forschende der University of Massachusetts konnten zeigen, dass eine Lösung aus Natron und Wasser effektiv dabei hilft, schädliche Pestizidrückstände von Äpfeln zu entfernen.
Natron, auch Backsoda genannt, wird alternativ zu Backpulver beim Backen eingesetzt. Es ist, solange es nicht in sehr großen Mengen konsumiert wird, gesundheitlich unbedenklich und wird sogar manchmal gegen Sodbrennen verwendet – oder eben um Pestizidrückstände zu lösen.
In ihrer Studie, die im Journal of Agricultural and Food Chemistry veröffentlicht wurde, berichten sie, dass Natronlösung besser als Chlorid oder reines Wasser ist, um Pestizide abzuwaschen. Warum? Weil Natron die chemische Struktur der Pestizide aufbricht und sie so leichter abspülbar macht. Ohne Waschen geht es also auch mit Natron nicht: Weiche die Früchte für circa zwölf bis 15 Minuten in Natronlösung ein und wasche sie dann gründlich ab. So verspeist du beim nächsten Mal weniger ungewollte Zutaten.
Allerdings: Nicht alle Pestizide sind gleich. Einige dringen tiefer in das Obst ein und werden auch mit einem Natronbad nicht entfernt. Immerhin erreichst du mit Natron eine deutliche Reduktion der Rückstände auf der Oberfläche. Um auf Nummer sicher zu gehen, hilft das Schälen der Früchte, um auch tiefer liegende Rückstände zu entfernen – auch, wenn dabei leider einige Nährstoffe verloren gehen. Außerdem kannst du auf Beeren und andere Früchte aus ökologischem Landbau zurückgreifen, die generell eine wesentlich geringere Pestizidbelastung aufweisen. Und wenn du das Ganze gleich selbst in die Hand nehmen willst, kannst du auf Balkon, Terrasse oder im Garten deine eigenen Früchte anbauen:
Wissenschaftsredakteurin und Biologin. Ich liebe Tiere und bin fasziniert von Pflanzen, ihren Fähigkeiten und allem, was man daraus und damit machen kann. Deswegen ist mein liebster Ort immer draußen – irgendwo in der Natur, gerne in meinem wilden Garten.