Der smarte Wandthermostat von Homematic IP im Test
Die Produkte von Homematic IP automatisieren dein Zuhause. Rollladen, Steckdosen, Rauchmelder oder Türkontakte – alles kannst du vom Handy aus steuern. Ich habe den smarten Wandthermostaten getestet.
Die Automatisierung der eigenen vier Wände erleichtert dir nicht nur deinen Alltag, sondern sorgt auch dafür, dass du Geld sparst. In meiner ersten Homematic-IP-Review habe ich eine smarte Rollladensteuerung getestet. Mit ihr öffnest und schliesst du deine Storen bequem per Handy und vernetzt sie mit dem Rest deines Zuhauses.
Zudem kannst du das System so programmieren, dass sich die Rollladen öffnen, sobald draussen die Sonne scheint – und sparst damit gleichzeitig Heizkosten. Nun gehe ich einen Schritt weiter, füge meinem Homematic-IP-Universum einen smarten Wandthermostaten zur intelligenten Steuerung meiner Fussbodenheizung hinzu und teste das Ganze.
Einfacher geht's kaum: die Installation
Der Lieferumfang ist überschaubar. Nebst dem smarten Wandthermostaten befinden sich nur noch eine Kurzanleitung sowie vier Schrauben in der Schachtel. Wie bei jedem Homematic-IP-Produkt ist die Voraussetzung, dass du den Access Point als Schaltzentrale bereits installiert hast. Ohne ihn funktioniert nichts. Der Access Point ist mit der Bridge bei Philips Hue vergleichbar. Oder aber mit einem Router – denn ohne ihn kannst du mit deinem PC, Laptop und Co. zu Hause nicht ins Internet. Der Homematic-IP-Wandthermostat funktioniert – wie es der Name bereits vermuten lässt – nur bei Wandthermostaten und nicht bei Radiatoren, welche du über den Drehknopf direkt an der Heizung regelst.
Die Montage und die Paarung mit der Homematic-IP-App ist denkbar einfach:
- Du nimmst die Sicherung für den Storm sowie jene für den Thermostaten – bei mir sind das zwei separate Schalter – raus
- Du schraubst den vorhanden Wandthermostaten ab
- Du montierst den Homematic-IP-Thermostaten
- Du verbindest die drei Kabel korrekt
- Du schaltest den Strom und die Heizungssteuerung wieder ein
Nun sollte das kleine Homematic-IP-Logo auf dem Wandthermostaten orange blinken. Bei mir hat das auf Anhieb geklappt.
Dann öffnest du die Homematic-IP-App und lernst das Gerät an. Viel zu lernen gibt es nicht, der Prozess nennt sich einfach so. Nach wenigen Sekunden erscheint der Wandthermostat in der App und ich muss die letzten vier Stellen der Seriennummer eingeben. Gesagt, getan und schon ist der Thermostat aktiv. Ich muss ihn noch benennen respektive einem Raum hinzufügen, falls ich bereits Homematic-IP-Geräte nutze. Ich habe den smarten Wandthermostaten im Badezimmer montiert – dort, wo ich bereits die smarte Rollladensteuerung installiert habe.
Wandthermostat und Rollladen im Einklang
Ich beginne, in der App herumzuexperimentieren. Die Heizung respektive den Thermostat finde ich sowohl auf der Übersichtsseite als auch bei den installierten Geräten und in den Untermenüs «Heizprofile» und «Raumklimakonfiguration». Bei den Heizprofilen stelle ich ein, an welchem Wochentag zu welcher Uhrzeit welche Temperatur gehalten oder erreicht werden soll. Ich habe für meinen Test eine Basistemperatur von 21° Celsius gewählt. Unter der Woche soll mir Homematic IP von 5 bis 7 Uhr morgens auf 22.5 Grad und zwischen 21 und 23 Uhr auf 22 Grad Celsius heizen. Am Weekend hätte ich gerne von 7 bis 23 Uhr 22° Celsius im Badezimmer. Clever: Mit dem aktivierten Optimum-Start und -Stopp lernt der Wandthermostat, wann er die Heizung aktivieren muss, um zur gewünschten Uhrzeit die korrekte Temperatur erreicht zu haben.
Um zu sehen, was das Homematic-IP-Universum so alles bietet, erstelle ich eine Automatisierung. Ich füge dazu sowohl die Rollladensteuerung als auch den Wandthermostaten hinzu. Dem Wandthermostaten gebe ich eine obere Limite von 24° Celsius. Sobald die erreicht oder überschritten wird, soll er die Rollladensteuerung informieren, die dann den Rollladen komplett schliesst. Ein ähnliches Setting ermöglicht der Wärmeschutz im Untermenü «Beschattungskonfiguration». Dieses Menü ist allerdings nur dann aktiv, wenn du auch eine Rollladensteuerung in deinem System hast. Dort kannst du einstellen, ab welcher Temperatur sich die Rollladen schliessen und beim Unterschreiten welcher Temperatur sie sich öffnen sollen. Das ist nicht nur smart, sondern spart auch Heizkosten.
Fazit: sehr clever, aber auch sehr kostspielig
Der Homematic-IP-Wandthermostat hat mich überrascht und überzeugt. Überrascht bin ich, weil die Installation – im Vergleich zum Grosskampf mit der Rollladensteuerung – sehr einfach ist und das Ding gleich von Anfang an problemlos seinen Dienst tut. Überzeugt bin ich, weil der smarte Thermostat hält, was er verspricht: Er regelt nicht nur die Temperatur der Heizung, sondern lässt sich auch per Smartphone fernsteuern, du kannst ihn mit weiteren Geräten aus dem Homematic-IP-Universum zusammenschliessen, Temperaturunter- und -obergrenzen zum Frost- und Wärmeschutz festlegen und auch die Luftfeuchtigkeit überwachen.
Bis hierhin ist der Wandthermostat eine klare Kaufempfehlung. Doch bei einem Preis von beinahe 90 Franken, bzw. 80 Eruo (Stand 12. Dezember 2019) ist das Ganze ein relativ tiefer Griff ins Portemonnaie. Die Geschichte lässt sich wieder etwas relativieren, wenn ich den smarten Thermostaten mit der Konkurrenz vergleiche. Der Thermostat von Tado kostet zum selben Zeitpunkt über 100 Franken, bzw. knapp unter 100 Euro, hat allerdings noch etwas mehr Funktionen wie Temperaturaufzeichnungen, Auflistung der Kosteneinsparungen etc. Ist dir ein automatisiertes Zuhause wichtig und spielt der Preis eine untergeordnete Rolle, dann kann ich dir den Homematic-IP-Wandthermostat empfehlen.
Als Nächstes werde ich die Wetterstation von Homematic IP reviewen. Wenn du den kommenden Homematic-IP-Test und weitere Smarthome-Artikel nicht verpassen möchtest, dann folge mir mit einem Klick auf den «Autor folgen»-Button beim Autorenprofil.
Wenn ich nicht gerade haufenweise Süsses futtere, triffst du mich in irgendeiner Turnhalle an: Ich spiele und coache leidenschaftlich gerne Unihockey. An Regentagen schraube ich an meinen selbst zusammengestellten PCs, Robotern oder sonstigem Elektro-Spielzeug, wobei die Musik mein stetiger Begleiter ist. Ohne hüglige Cyclocross-Touren und intensive Langlauf-Sessions könnte ich nur schwer leben.