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Der Start der «Star Wars: Battlefront Classic Collection» ist ein Desaster

Luca Fontana
18.3.2024

Es hätte eine Erschütterung in der Macht werden sollen. Im positiven Sinne. Aber das grosse Comeback der originalen «Star Wars: Battlefront»-Reihe endete im Desaster. Nun sollen auch noch geklaute Mods für Unmut sorgen.

Vielleicht feierte Entwickler Aspyr gerade noch den erfolgreichen Launch des aufgehübschten «Tomb Raider»-Originals aus dem Jahr 1996, als vergangenen Donnerstag die Kommlinks der verantwortlichen Servertechnikerinnen und -techniker alarmierend aufblinkten.

Der Grund: 9’232 Spielerinnen und Spieler versuchten, auf ikonischen Schlachtfeldern aus «Star Wars: Battlefront», das 2004 zum ersten Mal vom Entwickler Pandemic Studios veröffentlicht wurde, den Sieg zu erringen. Allerdings funktionierten gerade mal drei Server à 64 Personen. Deshalb guckten 9’040 kampfbereite Zockende stundenlang in die Röhre.

Und das ist nicht das einzige Problem.

Chroniken eines Clusterfucks

Mittlerweile scheinen die Server zu funktionieren, wenn auch eher schlecht als recht. Das bestätigt Aspyr in einem offiziellen Support-Update. Demnach führen «Fehler in der Netzwerkinfrastruktur» zu hohen Ping-Werten, Matchmaking-Fehlern und Abstürzen, und nach wie vor fehlen hunderte Server im Browser. Man arbeite unermüdlich daran, die Probleme zu beheben und die Netzwerkstabilität zu erhöhen, so die Entwickler.

Aus der Sarlacc-Grube kommt das neue alte Game trotzdem nicht heraus. Stand heute sind nur 19 Prozent der knapp 5’500 User-Rezensionen positiv. Noch immer klagt die Community über den kaputten Netcode, zahlreiche Bugs, fehlende oder beschädigte Original-Inhalte wie Zwischensequenzen, Soundeffekte und Texturen sowie einen beinah unspielbaren Multiplayer-Modus, in dem gegnerische Truppen umherschwirren oder durch den eigenen Beschuss fliegen.

Hinzu kommt, dass «Star Wars: Battlefront» kaum besser als das Original aussieht, obwohl die Dateigrösse des Spiels verzehnfacht wurde – von den ursprünglichen 7,3 Gigabyte auf 72,58 Gigabyte. Hunderte User wie MightyMeds zeigen sich in den Steam-Reviews enttäuscht:

Es sieht kaum besser aus. Ich kann wirklich nicht sagen, was anders ist. Die Dateigrösse ist gigantisch, wenn man bedenkt, dass sie nur zwei Charaktere und ein paar Karten hinzugefügt haben und wahrscheinlich die schlechteste KI-Upscaling-Technologie der Welt verwendet haben, seit deine Mutter das magische Werkzeug in Photoshop entdeckt hat.
MightyMeds, Steam-User, 18. März 2024
Zugegeben: Dass die imperialen Sturmtruppler in diesem Screenshot unkontrolliert durch die Luft schweben, dürfte von Jedi Luke Skywalker so gewollt sein.
Zugegeben: Dass die imperialen Sturmtruppler in diesem Screenshot unkontrolliert durch die Luft schweben, dürfte von Jedi Luke Skywalker so gewollt sein.
Quelle: Steam / Aspyr

Den jüngsten Blasterschuss geben Modder ab, die behaupten, Entwickler Aspyr habe ohne Zustimmung ihre Mods benutzt. Dies, obwohl Aspyr gegenüber IGN erklärte, die Classic Collection enthalte «keinen Code oder Inhalt, der aus nicht zitierten Quellen stammt.» Dem widerspricht Modder iamashaymin in einem X-Post. Offenbar sollen auf Reddit veröffentlichte Aufnahmen aus der Playstation-5-Version des Games die Sith Asajj Ventress zeigen, die aus einem Mod von iamashaymin stammt.

Aktuell kostet «Star Wars: Battlefront Classic Collection» 38.96 Franken im Steam-Shop.

Hast du das Spiel schon gezockt? Wie waren deine Erfahrungen mit dem scheinbar kaputten Spiel? Schreib’s in die Kommentare.

Titelbild: Steam / Aspyr

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 

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