Rätsel 1
Woraus besteht dieses Objekt?
- Glas7%
- Keramik54%
- Metall38%
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
Spiel, Spass, Spannung – Design? Manche Möbel und Wohnaccessoires sind wie ein Überraschungsei, einfach ohne Schokolade.
Mein letzter Besuch der Möbelmesse «Maison et Objet» war inspirierend und auch ein Spiel. Es gab zahlreiche Neuheiten zu sehen, die mich zum Rätseln gebracht haben, weil ich unsicher war, woraus sie bestehen. Anders als beim Überraschungsei konnte ich aber weder schütteln, wiegen noch horchen, um auf ihr Material zu schliessen. Ich konnte nur gut hinschauen, nachfragen und zuhören. Als mir Designer:innen erklärten, wie Geschirr, Lampen und Co. entstanden sind, war es jedes Mal eine Überraschung. Denn mit meiner ersten Vermutung lag ich eigentlich immer falsch – und einige Materialien kannte ich noch gar nicht. Manchmal glaubte ich erst, was ich höre, als ich die Objekte anfassen durfte. Letzteres kann ich dir nicht ermöglichen. Aber ich kann dich zumindest miträtseln lassen, bevor ich dir den Inhalt der «Design-Ü-Eier» verrate.
Aus welchem Material glaubst du, bestehen die schönen Stücke in den Bildern? Gib deinen Tipp ab – die Auflösung findest du gleich im Anschluss, wenn du weiter runterscrollst.
Woraus besteht dieses Objekt?
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
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Woraus besteht dieses Objekt?
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Als Erstes habe ich mich bei der Kollektion von Danuta Kril vertan. Ich dachte, ihre Geschirrkollektion namens «Guculia Tini» im smoky Look besteht aus Metall. Dabei handelt es sich hier um Keramik. Die metallische, schwarze Schicht wird erzeugt, wenn Rauch in den Ton beim Brennprozess eindringt.
Das Geschirr ist mit der sogenannten Havarechchyna-Töpfertechnik entstanden, die aus dem gleichnamigen Dorf in der Westukraine stammt. Die Technik wird heute kaum noch praktiziert und nur eine Handvoll Menschen beherrschen sie. Das will die Designerin ändern und sie mit ihrer schwarz geräucherten Keramik wiederbeleben.
Ob sattes Türkis oder Gelb – bei diesem Finish auf dem bunten Glas habe ich darauf gesetzt, dass es sich um Arcyl- oder Ölfarben handelt. Aber wie der englische Name «Rust Harvest» mir später verrät, steckt dahinter Rost. Yuma Kano mischt Rost mit einem Acrylharz an, um daraus ein neues Material zu machen, das sich zum Beschichten und Verschönern von Oberflächen eignet.
Rostflecken wollen eigentlich alle entfernen, sobald er sich durch die Fassaden futtert. Nur Yuma Kano nicht. Der Designer lädt den unbeliebten Gast gerne zu Hause ein und macht ihn zum Blickfang: Das Buntglas punktet mit einzigartigen Mustern und macht auch den Raum zu einem: Es wirft je nach Tageszeit immer wieder neue Lichtmuster auf Oberflächen.
Bei Yuma Kano hat der Titel der Arbeit Aufschluss über das Material gegeben. Bei den Handtaschen von Satomi Minoshima hingegen bin ich froh, dass der Name der Kollektion nur symbolisch ist. «Skin Tote», übersetzt «Hauttasche», weist auf die Inspirationsquelle der Designerin hin: Sie hat sich an den Formen des menschlichen Körpers orientiert und Handtaschen aus Silikon designt – nicht aus Leder, wie ich zuerst dachte.
Die Taschen sollen die Vielfalt der Hautfarbe zum Ausdruck bringen. Deshalb hat Satomi Minoshima das Silikon in unterschiedlichen Nuancen eingefärbt. Sie betrachtet unsere Haut als Schnittstelle zur Umwelt, die wie eine Tasche mit taktilen Informationen durchdrungen ist und enthält, wer wir sind. Diese Botschaft bringt sie auch mit einer Fotoserie zum Ausdruck.
Die Arbeit «Memory II» von Monika Debus hielt ich in der 1831 Art Gallery zunächst für eine Tischlampe mit einem bedruckten Stoffschirm. Als ich jedoch vergeblich ein Leuchtmittel suche, werde ich aufgeklärt: Es gibt keinen. Das Objekt ist aus Steinzeug, bei dem das Ausgangsmaterial Tonerde in einer hohen Reinheit und mit einem hohen Aluminiumoxidanteil ist.
Die deutsche Keramikkünstlerin hat das marmorkuchenförmige Objekt nicht bedruckt, sondern bemalt. Und das noch bevor es in einem Salzbrand-Verfahren bei niedriger Temperatur gebrannt wurde. Wie gut diese am Ende zum Vorschein kommen und wie hell und dunkel einige der Stellen werden, ist Zufall und lässt sich im Prozess nicht mehr steuern.
Für mich war der Hocker von Niederländer Djim Berger aus Stein. Spätestens beim Namen wusste ich jedoch, dass ich kein Schwergewicht, sondern das Gegenteil vor mir haben muss: Die Reihe «Lightweight Porcelain» besteht aus Porzellan. Der Designer mischt Porzellan und Styroporkügelchen in einem untypischen Verhältnis zusammen, das Fachleute aufgrund der hohen Menge an hinzugefügten Materialien lange für unmöglich hielten.
Sobald sich jedes Stück im Ofen befindet, verbrennt das Feuer das Polymer und enthüllt das neuartige Porzellan, das vielleicht nicht so stark wie ein Stein, aber sicher stärker als das Standardporzellan ist. Diese Eigenschaft macht das Material ideal für den Möbelbau. Optisch erinnert die Struktur an einen Bienenstock oder Bimsstein.
Die experimentellen Arbeiten aus der Kollektion «Luciferase» des Spaniers Nacho Carbonell wirkten wie Leuchtpilze auf mich, bis ich ihren Kabelanschluss auf der Rückseite entdeckt habe. Sie sind aus Epoxidharz, der mit Sand gemischt und manchmal mit Gipsstaub oder Metallstaub bedeckt wird.
Die «Lichtträger», wie sie der Künstler und Designer nennt, besitzen eine samtige und gleichzeitig feste Oberfläche. Das führt in die Irre, genauso wie das Innere: Im Gegensatz zur weichen Hülle, befinden sich innen Dornen aus Stein, die von versteckten LEDs beleuchtet werden. Genau dieses Rätselraten ist es, was Nacho Carbonells Arbeit, aber auch die anderen so spannend macht. Sie alle verschieben die Grenzen zwischen unterschiedlichen Materialien, Design und zeitgenössischer Kunst, funktionalem Gebrauch und Skulptur und lösen bei mir den Ü-Ei-Effekt aus.
Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.