

Die ersten Lautsprecher von Urbanears im Test

Urbanears, sonst eher bekannt für Kopfhörer, hat zwei Multiroom-Lautsprecher in sechs Farben auf den Markt gebracht. Ich habe zum ersten Mal ein solches System ausprobiert und kann sagen: die Bedienung ist anfängerfreundlich.
Die Lautsprecher gibt es in zwei Grössen. Der grössere heisst Baggen und misst etwa 30 x 30 x 21 cm. Er hat zwei 2,5-Zoll Full-range-Treiber und einen 5,25-Zoll Woofer. Der Frequenzbereich liegt gemäss Urbanears bei 35Hz–19 kHz. Der kleinere heisst Stammen. Seine Masse sind 21 x 21 x 14 cm. Er hat zwei 3/4-Zoll Neodym-Kalotten-Hochtöner und einen 4-Zoll-Woofer.

Die Key-Features kurz notiert:
- Chromecast Built-in
- WiFi
- Bluetooth
- Spotify Connect
- AirPlay
- AUX
- Knöpfe zum Speichern von bis zu 7 Playlists oder Sendern
- Schlichtes, skandinavisches Design
- 2 verschiedene Grössen (Baggen und Stammen)
Transport: nichts im Vergleich zu einer Matratze
Weil ich für meinen Test schlecht das Grossraumbüro beschallen konnte, musste ich die Speaker zuerst nach Hause bringen. Gar nicht so einfach: Der grössere der beiden wiegt über sechs Kilo und ich fahre normalerweise mit dem Velo zur Arbeit. Dank einem ehrenvollen Helfer war der Transport mit dem Tram aber keine Sache. Im vollen Tram zum Feierabend dachten wir, wir würden auffallen mit den beiden grossen Kisten. Es hat aber jemand im selben Tram eine Matratze transportiert.
Ich wohne in einer WG. Gezwungenermassen haben also auch meine Mitbewohner bei dem Test mitgemacht.

Installation – WLAN ist ein Muss
Für die Installation wird eine WLAN-Verbindung vorausgesetzt. Zum Glück ist diese in meiner WG schon vorhanden. Wer mit Spotify Musik hören will, der braucht die Premium-Version.
Ohne besonderes Vorwissen hatte ich zuerst Bedenken, die Installation der beiden Lautsprecher nicht zu schaffen. Wie sich herausstellte, war sie aber einfach zu bewältigen. Den Speakern ist ein kleiner Quick-Starter-Guide beigelegt, der in drei Schritte unterteilt ist. Der erste Schritt: Das Stromkabel in die Lautsprecher einstecken und das andere Ende des Kabels in eine Steckdose stecken. So weit, so simpel.

Im zweiten Schritt muss die Urbanears Connected App heruntergeladen werden. Sobald die App geöffnet wird, ertönt Schlagzeugmusik und auf dem Bildschirm erscheint ein Typ, komplett in orange gekleidet, auf die Drums haut. Klickt man auf Starten, verschwindet der Typ und die App sucht nach den beiden Speakern. Diese sind dank WLAN-Verbindung schnell gefunden. Die Konfiguration geht sehr schnell und einfach, die App macht alles von alleine. Ich selbst habe die Speaker für den Anfang mit Spotify Connect konfiguriert weil ich mir erst gerade die Premium-Version geholt hatte. Die App öffnet Spotify und der Musikgenuss beginnt.
Gemäss der Anleitung ist Schritt drei: Geniesse die Musik. Das hat funktioniert.
Nachdem ich die Speaker für mich zum Laufen gebracht hatte, haben meine drei Mitbewohner die App installiert. Dies hat bei allen tadellos geklappt. Sie haben nicht alle Spotify, das Abspielen via AirDrop hat jedoch auch mit iTunes bestens funktioniert.

Bedienung: ideal für mehrere Personen
Die Bedienung ist genau so einfach wie die Installation. Die Lautsprecher können von der App selbst oder am Knopf auf dem Lautsprecher vom Solo in den Multi-Modus geschalten werden. Es ist auch möglich, einander gegenseitig die Musik abzustellen oder das Lied zu wechseln, denn mit der App kann jeder innerhalb des WLAN zugreifen. Ausserhalb des Wlans kann das System mit einem Passwort geschützt werden.
Die Knöpfe zum Speichern der Voreinstellungen haben sich als äusserst praktisch erwiesen, insbesondere, weil wir mehrere Personen waren, die mit den Lautsprechern Musik hörten. So konnte jeder seine Favoriten abspeichern und diese einfach ohne Handy starten – es mussten sich nur alle ihre Zahl merken.
Beim Umschalten gab es ab und zu kurze Verzögerungen. Ich nehme aber an, dass dies an unserem langsamen WLAN liegt, nicht an den Lautsprechern.

Soundqualität: mehr Bass, bitte
Für mich klingen die beiden Boxen völlig in Ordnung. Aber ich gebe es offen zu: Ich habe kein gutes Musikgehör. Glücklicherweise ist aber einer meiner Mitbewohner damit gesegnet. Er fand vor allem, die kleine Box habe zu wenig Bass. Also haben wir uns auf die Suche nach dem Equalizer gemacht. Wir fanden ihn schnell in der App. Nachdem der Bass nach oben gestellt war, war er einigermassen zufrieden.
Als Referenz haben wir noch dasselbe Lied mit einem Sonos-Lautsprecher abgespielt. Für mich war kein Unterschied zu hören. Für meinen musikaffinen Mitbewohner schon. Die Urbanears-Lautsprecher würden dumpfer klingen, war seine Meinung. Wer klassische Musik oder Filmmusik hören möchte, könnte also von den Speakern enttäuscht werden.
Design: das passt
Die beiden Lautsprecher haben sich gut in unserer WG gemacht. Mir gefällt die fast würfelförmige Form. Rundum sind sie mit einem rauen Stoff überzogen. Insgesamt fällt das Design schlicht aus und die Lautsprecher passen beinahe in jede Einrichtung. Zugegeben, das Orange ist Geschmackssache. Die Lautsprecher gibt es noch in fünf weiteren Farben für jeden Geschmack.

Hier
findest du alle Farben und Grössen.
Fazit
Es ist echt ein tolles Gefühl vom einen ins andere Zimmer zu laufen und dabei die selbe Musik hören zu können. Das Design der Speaker gefällt mir, die Lautsprecher passen gut in die Wohnungseinrichtung.
Was die Soundqualität betrifft, gehen die Meinungen auseinander. Klar ist dagegen, dass die Installation und die Bedienung auch für technisch nicht versierte Personen einfach sind.
Die Speaker haben stets für gute Stimmung in der WG gesorgt. Weil die App so schnell heruntergeladen war, haben alle mitgemacht und die Speaker mitgetestet. Beim Wohnungsputz am Wochenende sind beide Lautsprecher auf Hochtouren gelaufen – wir hatten damit beinahe Spass beim Putzen. So haben wir alle neue Songs kennengelernt und uns in der Zeit viel über Musik unterhalten. Einzig unsere Nachbarn dürften froh sein, dass die Lautsprecher wieder ausziehen. Insbesondere der grossen Baggen kann wirklich, wie im Beschrieb steht, grössere Räume problemlos beschallen.


Experimentieren und Neues entdecken gehört zu meinen Leidenschaften. Manchmal läuft dabei etwas nicht wie es soll und im schlimmsten Fall geht etwas kaputt. Ansonsten bin ich seriensüchtig und kann deshalb nicht mehr auf Netflix verzichten. Im Sommer findet man mich aber draussen an der Sonne – am See oder an einem Musikfestival.