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Dysons neuer Roboter saugt auch die Kanten

Lorenz Keller
23.5.2023

Dysons neuer Roboterstaubsauger «360 Vis Nav» soll besser putzen als ein Mensch. Leider müssen wir noch bis 2024 darauf warten. Schneller kommt ein Sauger, der auch feucht aufnimmt.

Erstaunlich lange hat Dyson bei den Robotersaugern wenig Engagement gezeigt. Der Dyson 360 Vis Nav soll nun endlich an der Konkurrenz vorbeisaugen. Aber: In die Schweiz kommt der Sauger erst 2024, während er in anderen Ländern wie England oder Australien schon dieses Jahr lanciert wird. Ein genaues Datum für die restlichen Länder fehlt noch. Und: Er hat mit 1599 Franken einen stolzen Preis.

Für dieses Geld will Dyson aber auch Besonderheiten bieten. Chefingenieur Jack Dyson erklärt in der Vorab-Information zur Lancierung: «Unser Anspruch ist es, dass der Saugroboter besser putzt als ein Mensch.»

Das Innenleben des neuen Dyson-Roboters mit Motor und Bürsten.
Das Innenleben des neuen Dyson-Roboters mit Motor und Bürsten.
Quelle: Dyson

Dyson setzt dafür in verschiedenen Bereichen an. Wie bei anderen Topmodellen schickst du den Roboter zuerst auf eine Erkundungstour der Wohnung. Dabei erstellt das 360 Grad Sichtsystem mit Fischaugenobjektiv eine genaue Karte mit allen Zimmern. Laut Dyson weiss der Roboter jeweils auf 71 mm genau, wo er sich befindet.

Reinigung mit Intelligenz

Der Plan kann auf der App noch verfeinert werden. Dabei lassen sich Zonen definieren, etwa die einzelnen Zimmer oder auch Bereiche, die für den Roboter ganz tabu sind. Nun lässt sich die Reinigung genau planen: Wohnzimmer und Küche sollen am Montag gereinigt werden, die Schlafzimmer Dienstag und Mittwoch und am Freitagmorgen die gesamte Wohnung. Starten lässt sich der Dyson auch per Sprachsteuerung über Amazon Alexa oder den Google Assistant.

Der Roboterstaubsauger von Dyson vermisst die Wohnung und navigiert mit 26 Sensoren.
Der Roboterstaubsauger von Dyson vermisst die Wohnung und navigiert mit 26 Sensoren.
Quelle: Dyson

Der Akku hält bis 50 Minuten, danach wird er an der Dockingstation automatisch geladen. Dyson verspricht, dass der gesamte Reinigungsprozess intelligent gesteuert wird. So lädt der Roboter beispielsweise nur so lange, wie er für den Rest des Putzprogrammes noch braucht.

Der aus den Akkusaugern bereits bekannte Piezo-Sensor misst laufend die Konzentration von Partikeln und Staub. Bei speziell verunreinigten Bereichen putzt der Sauger intensiver – und merkt sich auch die Stellen für den nächsten Durchgang. Insgesamt überwachen 26 Sensoren die Reinigung und die Navigation.

Die Kanten saugt der Roboter separat

Eine Besonderheit ist die Kantenreinigung: Andere Roboterstaubsauger haben eine rotierende Bürste für die Ränder. Sobald der Dyson eine Kante erkennt, fährt er einen Seitenarm aus und die Saugkraft wird darauf umgeleitet. Dank der D-förmigen Konstruktion soll der 360 Vis Nav auch gut in die Ecken kommen.

Die Ränder an der Wand oder an Möbeln werden separat gesaugt.
Die Ränder an der Wand oder an Möbeln werden separat gesaugt.
Quelle: Dyson

Der Staubsaugermotor soll so viel Power haben wie bei den normalen Akkusaugern – und damit deutlich mehr als bei normalen Roboterstaubsaugern. Dazu kommt eine spezielle Bürste, die mit dreierlei Borsten hartnäckigen Schmutz von Hartböden lösen kann, aber auch feinen Staub aufnimmt und tief in Teppiche eindringt.

Der Hersteller garantiert eine Hepa-Filterung für die gesamte Maschine, auch Partikel so klein wie 0,1 Mikrometer werden aufgenommen – etwa Tierhaare oder Russ. Der Staubbehälter muss dann allerdings von Hand geleert werden, eine Absaugstation wie bei der Konkurrenz gibt es nicht.

Beim Saugen auch gleich feucht aufnehmen

Auf die zweite Sauger-Neuheit müssen wir in der Schweiz nicht so lange warten. Der V15s Detect Submarine kommt im September für 949 Franken auf den Markt. Der Submarine ist im Prinzip ein normaler V15 Staubsauger, den man ja schon kennt. Aber nun hat er einen neuen Aufsatz dabei, nämlich eine Nassbodenwalze.

Das Schmutzwasser saugt der Submarine-Aufsatz auch gleich wieder auf.
Das Schmutzwasser saugt der Submarine-Aufsatz auch gleich wieder auf.
Quelle: Dyson

Die Neuheit ist für alle, die zu Hause primär Hartböden haben und diese gerne auch nass reinigen und nicht nur saugen. Die Besonderheit: Die Submarine Walze saugt das Schmutzwasser auch gleich wieder ein.

Die Bodenwalze hat einen Tank mit 300 Millilitern integriert, der mit Wasser gefüllt wird – Reinigungsmittel ist laut Dyson nicht nötig. Das reicht für eine Bodenfläche von rund 110 Quadratmetern.

Über acht Düsen wird nun die gesamte Fläche gleichmässig befeuchtet und die Mikrofaserwalze putzt Verschmutzungen weg. Das schmutzige Wasser wird gleich wieder in einen separaten Behälter abgesaugt. Und: Der Submarine kann verschüttete Flüssigkeiten wegputzen.

Der V15s Detect Submarine kann auch verschüttete Flüssigkeiten aufnehmen.
Der V15s Detect Submarine kann auch verschüttete Flüssigkeiten aufnehmen.
Quelle: Dyson

Der V15s Detect Submarine kann natürlich auch ganz normal staubsaugen und ist so als All-in-One Gerät gedacht. Die spezielle Nassbodenwalze kannst du allerdings nicht separat kaufen, sie funktioniert nicht mit älteren Modellen, sondern nur mit der neuen Variante.

Luftreinigung für grosse Räume

Als dritte Neuheit hat Dyson für September den 999 Franken teuren Dyson Purifier Big+Quiet Formaldehyde angekündigt. Er knüpft an die bereits erhältlichen Purifier an, ist aber für grössere Räume bis 100 Quadratmeter gedacht. Und trotz der Power soll der bisher leistungsstärkste Luftreiniger auch der leiseste sein.

Im Maximalmodus sollen es nur 56 Dezibel sein. Das erreicht Dyson unter anderem damit, dass die Schallwellen des Kompressors von einem speziell geformten Hohlraum direkt wieder absorbiert werden.

Der neue Luftreiniger ist ziemlich wuchtig, aber trotzdem leise.
Der neue Luftreiniger ist ziemlich wuchtig, aber trotzdem leise.
Quelle: Dyson

Der Purifier Big+Quiet hat Partikelfilter der Hepa-Klasse H13 integriert. Das ist für Allergiker wichtig zu wissen, aber auch Covid-Viren werden so absorbiert. Der Filter soll übrigens bis fünf Jahre halten, bevor man ihn austauschen muss. Zusätzlich wird Formaldehyd aus der Luft gefiltert. Das gesundheitlich problematische Gas tritt aus Kunststoffen, aber auch behandelten Möbeln aus Holz aus.

In der Dyson App kann jederzeit die Luftqualität überwacht werden. Hier sollte auch die Verbesserung der Luftqualität sichtbar sein. Dyson verspricht auch, dass die eigenen Luftreiniger strenger getestet werden, als es der Industriestandard vorschreibt.

Titelfoto: Dyson

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Gadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.

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