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E-Reader-Entscheidungshilfe: 8 Dinge, die ihr vor dem Kauf wissen solltet

Die Weihnachtsferien stehen vor der Tür. Für alle, die kein unnötiges Gepäck mögen, wenn sie wie Zugvögel in wärmere Gefilde vereisen oder auch nur auf Verwandtschaftstour gehen, empfiehlt sich ein E-Reader. Was ihr über die elektronischen Bücher wissen müsst und welcher am besten zu euch passt, erfahrt ihr jetzt.

E-Reader verdrängen traditionelle Bücher von Jahr zu Jahr stärker. Kein Wunder: Die Dinger sind ungemein praktisch. Kompakt, leicht, Platz für tausende von Büchern und mit der passenden Hülle bekommt ihr sogar richtiges Buch-Feeling. Aber schön der Reihe nach. E-Reader gibt es wie Schnee in den Bergen – ok, nicht zwingend eine gute Analogie. Also: Es gibt viele verschiedene Geräte. Die folgenden Punkte solltet ihr vor dem Kauf beachten.

1. Was alle können

Tablets wie das iPad verwandeln sich bei Sonnenlicht in Spiegel.

Was alle Geräte gemeinsam haben, ist die Eigenschaft, selbst im grellsten Sonnenlicht problemlos ablesbar zu sein. Ermöglicht wird das durch das sogenannte E-Ink-Display. Das im Gegensatz zu Tablets, die durch ihre LED- oder OLED-Displays schon bei leichten Sonnenstrahlen derart stark reflektieren, dass sie höchstens noch als Spiegel zu gebrauchen sind. Des Weiteren verfügen E-Reader über enorme Akku-Laufzeit, die sich auf mehrere Monate belaufen kann. Je nach Technik benötigen die Geräte nur Strom beim «Umblättern». Das macht sie extrem energieeffizient.

Ausserdem sind E-Reader deutlich leichter und kompakter als Bücher. Die Vorteile davon spürt ihr bereits nach wenigen Minuten, wenn ihr beispielsweise den Wälzer «A Song of Ice and Fire» von George R. R. Martin gegen ein 1 Megabyte schweres eBook eintauscht.

2. Besondere Eigenschaften

Quelle: Pocketlint

Wer gerne im Bett liest, darf sich freuen – besonders, wenn der oder die Partner/in lieber schlafen möchte und ihr das Licht ausmachen müsst. Abgesehen von sehr günstigen Einsteigergeräten verfügen praktisch alle Modelle über integrierte Beleuchtung, so dass ihr auch im Dunkeln entspannt lesen könnt. Die grösste Leuchte ist der Kindle Voyage, der die Helligkeit automatisch regelt.

Während E-Reader zwar weniger robust sind als Bücher, sind einige dafür mit praktischer Wasserresistenz ausgestattet. Dazu gehören beispielsweise der Tolino Vision 4 HD oder der Kobo Aura H2O. Perfekt, wenn ihr in der kalten Jahreszeit ein heisses Bad nehmen wollt.

4. Bedienung

E-Reader sind recht einfach zu bedienen. Wer mit einem Smartphone umgehen kann, kommt auch mit einem elektronischen Buch zurecht. Einfach mit dem WiFi verbinden – bei einem Gerät mit 3G erübrigt sich dieser Schritt – und schon kanns losgehen. Bücher kauft ihr euch entweder direkt über den integrierten Shop, dann könnt ihr sicher sein, dass die Bücher auch kompatibel sind. Alternativ könnt ihr auch auf Seiten wie Books.ch einkaufen und das eBook anschliessend über einen Computer auf den E-Reader übertragen. Dabei gilt es zu beachten, dass ihr das richtige Format auswählt. Kindle-Geräte beispielsweise sind nur mit Büchern aus dem Amazon-Store (AZW) sowie PDFs kompatibel. Das ansonsten meistverbreiteste Format ist ePUB und zu einem kleineren Teil noch mubi. Praktisch alle E-Reader sind damit kompatibel.

Wer Bücher übers Internet bezieht, benötigt allenfalls die Gratis-Software Adobe ID, um die Bücher aufgrund des integrierten Kopierschutzes (DRM) erfolgreich an den E-Reader zu übertragen.

5. Bücherauswahl

Heutzutage erscheint praktisch jedes Buch gleichzeitig als eBook. Es kann jedoch vorkommen, dass ihr auf die elektronische Version etwas länger warten müsst. Die grösste Bücherauswahl bietet Amazon. Das ist erfreulich für Kindle-Besitzer, denn für die gibt es keine anderen legalen Alternativen. Aber auch Weltbild, Orell Füssli und Co. verfügen über ein respektables Inventar. Zudem könnt ihr wie erwähnt mit den meisten E-Reader in einem x-beliebigen Shop einkaufen, so dass ihr euer gewünschtes Buch immer irgendwo findet.

6. Bibliothek

Was viele nicht wissen, ist, dass auch diverse Bibliotheken wie die Digitale Bibliothek Ostschweiz oder die Stadtbibliothek Baden eBooks ausleihen. Diese Option steht den meisten E-Reader zur Verfügung – die Ausnahme bilden einmal mehr die Kindles, die nicht mit dem notwendigen Format kompatibel sind. Nur über Umwege ist dort die Nutzung möglich. Für alle anderen bietet sich hiermit eine kostengünstige Verleihoption, die man sonst eher von physischen Medien kennt.

Dafür bietet Amazon die Familienbibliothek an. Dabei könnt ihr zwei Amazon-Profile miteinander verbinden und fortan Bücher teilen. Neben zwei erwachsenen Profilen könnt ihr bis zu vier Kinderprofile hinzufügen.

7. Kostenpunkt

E-Reader gibt es bereits für weniger als 100 Franken. Ihr könnt aber auch bis zu 360 Franken für Premium-Geräte wie den neuen Kindle Oasis ausgeben. Die Anschaffungskosten amortisiert ihr jedoch relativ schnell mit den günstigeren Buchpreisen. Allerdings schwanken diese ziemlich stark. Oft spart ihr 30 Prozent gegenüber einem echten Buch, manchmal ist der Preis aber auch gleich.

8. Nachteile

Quelle: Lifehacker

Während einem Buch nie die Puste ausgeht, muss selbst der ausdauerndste E-Reader irgendwann ans Netz. Dumm, wenn ihr genau in dem Moment im Zug steckt oder im Bergrestaurant hockt und keine Steckdose in der Nähe ist (und ihr natürlich genau an einer spannenden Stelle seid).

Auch sind die Displays von E-Reader bis auf wenige Ausnahmen schwarz-weiss. Das heisst, sie eignen sich nur mässig zum Lesen von Magazinen oder Comics. Dafür sind Tablets prädestiniert, was Redaktions-Kollege Dominik ebenfalls bestätigen kann.

Aber welcher darfs denn nun sein?

Am besten ist natürlich immer, wenn ihr euch selbst einen Eindruck verschaffen könnt und die Geräte mal kurz in die Hand nehmt. In unseren Shops sind diverse Geräte ausgestellt. Neben dem Aussehen ist sicherlich der Preis ausschlaggebend.

Der Preiswerte und kinderfreundliche: Kindle Paperwhite 2015

Ein günstiges Einsteigergerät bei dem ihr nicht auf Komfort verzichten müsst, ist der Kindle Paperwhite (2015). Mit der Funktion Kindle Free Time bietet Amazon zudem eine praktische Kindersicherung. Damit lassen sich Zugriffe auf den Shop, Browser und die Cloud beschränken. Des Weiteren bietet die Kindle-Software eine Aufzeichnung des Lesefortschritts. Da die meisten E-Reader ein Display aus Glas besitzen, lohnt sich bei Kindern eine zusätzliche Geräteversicherung. Wers noch günstiger mag, greift zum Kindle Touch (2016) muss dann jedoch auf die Hintergrundbeleuchtung verzichten.

Bei Kindles habt ihr die Wahl zwischen subventionierten mit Werbungen auf dem Sperrbildschirm und solchen ohne.

Amazon Kindle Paperwhite (2015) - Special Offers (6", 4 GB, Schwarz)
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Amazon Kindle Paperwhite (2015) - Special Offers

6", 4 GB, Schwarz

Der praktische: Tolino Vision 4 HD

Der Tolino ist die Antwort diverser Buchhändler darunter Thalia und Weltbild auf die Marktdominanz von Amazon. Mit der vierten Generation des Tolinos ist nun endlich ein fast rundum gelungenes Gerät erschienen. Das Display ist gestochen scharf, das Gerät wasserfest und der Preis stimmt auch. Und auch softwareseitig muss sich der Tolino nicht mehr hinter der Amazon-Referenz verstecken.

tolino vision 4 HD (6", 8 GB, Schwarz)
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tolino vision 4 HD

6", 8 GB, Schwarz

Der extravagante: Kindle Oasis

Wer etwas richtig schickes sucht, gönnt sich den Kindle Oasis (Hier geht's zu unserem Test). Technisch über alle Zweifel erhaben, ungemein klein und handlich und dazu gibt es erst noch eine schmucke Lederhülle. Obendrein verfügt der Oasis über eine Reihe praktischer Funktionen wie X-Ray und Word Wise, die das Leseerlebnis versüssen.

Weitere empfelenswerte E-Reader sind der elegante und wasserfeste Kobo H2O sowie das PocketBook Touch Lux 3 mit freibelegbaren Tasten und speziellen PDF-Anzeigemodi.

PocketBook Touch Lux 3 (6", 4 GB, Weiss)
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PocketBook Touch Lux 3

6", 4 GB, Weiss

Und gleich noch ein paar Buchempfehlungen 😉

  • News & Trends

    12 peinliche Bücher, die man niemals öffentlich lesen würde und damit perfekt für eReader sind

    von Philipp Rüegg

  • Hintergrund

    Kindle ohne Amazon - Dein Weg aus den Klauen des Onlinegiganten

    von Dominik Bärlocher

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