Eigenes NAS-System – Teil 1: Der schwere Abschied von Synology
Meine Synology ist in die Jahre gekommen. Nun mache ich mir Gedanken über einen neuen Netzwerkspeicher. Teil eins meiner Suche nach dem passenden NAS für meine Familie.
Bei uns im Wohnzimmer steht eine Synology DS916+. Gekauft habe ich den Netzwerkspeicher, auf Englisch Network Attached Storage (NAS), im September 2016. Seither ist die Kiste permanent in Betrieb. Alle Familienmitglieder speichern ihre Daten darauf ab. Fotos, Dokumente, Videos. Auch die Filmsammlung und digitalisierte CDs sind da abgelegt, sowie die Unterlagen meiner Firma, die ich im Nebenerwerb betreibe. Zudem greift mein Soundsystem via Roon auf die Musik-Dateien zu.
Kapazitätsgrenze erreicht
Mittlerweile bin ich aber an dem Punkt angelangt, an dem meine Synology langsam an ihre Kapazitätsgrenzen stösst. Ausserdem hat das NAS viele Betriebsstunden hinter sich. Für mich ist klar: Ich benötige einen Ersatz für die zuverlässig arbeitende Synology. Doch ich bin mir nicht sicher, ob ich wieder eine anschaffen will. Die Alternative? Neuland betreten.
Soll ich oder soll ich nicht?
In Bezug auf die Funktionen und Möglichkeiten bin ich mit Synology sehr zufrieden. Der Hersteller von Netzwerkspeichern hat mit dem Diskstation-Manager ein stabiles Betriebssystem entwickelt. Probleme hatte ich höchst selten. Selbst ohne oder mit nur wenig Erfahrung ist es möglich, ein Synology-NAS in Betrieb zu nehmen. Martin Jungfer, der sich mit damit nicht auskennt, hat dies bewiesen. Hier ist sein Artikel:
Synology ist quasi das Apple unter den NAS-Herstellern. Egal, ob du ein Gerät mit zwei Festplattenschächten kaufst oder dir eine Synology mit zwölf Schächten anschaffst: Der Umgang damit ist immer gleich. Es gibt höchstens die eine oder andere App, die du auf den kleineren Modellen nicht nutzen kannst. Der Fokus des Herstellers liegt klar auf der Nutzerfreundlichkeit – von der Inbetriebnahme bis hin zu Funktionserweiterungen. Dazu hat Synology zahlreiche Anleitungen veröffentlicht.
Spartenprimus mit Ökosystem
Die Apps, die Synology «Pakete» nennt, funktionieren zuverlässig. Zudem sind sie simpel in der Nutzung und gehören zum Synology-Ökosystem. Trotzdem kommen Profis mit dem System auf ihre Kosten. Eine perfekte Feinabstimmung des Netzwerkspeichergeräts ist ebenso möglich, wie die Installation von Community-Paketen. Also Apps, die nicht vom Hersteller entwickelt wurden. Weiter steht dir mit «Docker», das übrigens nicht nur auf der Synology läuft, ein mächtiges Tool zur Verfügung. Damit eröffnen sich zusätzliche Virtualisierungsmöglichkeiten von Anwendungen.
Aus meiner Sicht ist ein NAS von Synology für meinen Zweck im Grunde genommen perfekt. Ich habe damit sehr viele Möglichkeiten, meine Bedürfnisse sind mehrheitlich abgedeckt. Allerdings gibt es etwas, das mir zu denken gibt.
Der Preis ist heiss hoch
Für meine alte Synology DS 916+ habe ich 2016 610 Franken hingeblättert. Rechne ich die vier Festplatten hinzu, komme ich auf etwa 1200 bis 1400 Franken. Da ich mehr als vier Festplattenschächte anstrebe, wird es spannend, wenn ich mir die aktuellen Synology-Modelle mit 12 Festplatteneinschüben anschaue:
Über 2600 Franken für eine Synology DS3622xs+ ist ein stolzer Preis! Denn auch da sind keine Festplatten dabei. Aktuell habe ich in meiner Synology DS 916+ NAS-Festplatten mit jeweils 8-TB-Kapazität verbaut. Eine Western-Digital mit dieser Kapazität kostet bei uns im Shop 172 Franken. Das wären somit, 2064 Franken zusätzlich.
Damit wird klar, dass die oben erwähnte Synology inklusive Festplatten mit ca. 4700 Franken zu Buche schlägt. Wobei ich fairerweise einräumen muss, dass ich nicht zwingend von Beginn weg alle 12 Festplatteneinschübe besetzen muss.
Das sind die Anforderungen an mein neues NAS-System
Für mich ist das Preisargument am Ende entscheidend. Das geht günstiger. Gepaart mit meiner Lust auf DIY, ist für mich klar: Ich werde mir keine neue Synology mehr anschaffen. Stattdessen baue ich mir ein eigenes NAS. Meine Anforderungen an das neue System sind:
- Genügend Festplattenschächte
- Genügend Speicherkapazität
- Leistungsfähiges System
- Skalierbarkeit des Systems
- Kein geschlossenes Ökosystem vom Hersteller
- Mit geringen Programmierkenntnissen konfigurierbares System
- Gute Dokumentation des Betriebssystems
Im nächsten Artikel mache ich mich auf die Suche nach einem Betriebssystem, das ich rasch beherrsche und meinen Bedürfnissen entspricht. In einem weiteren Artikel beschäftige ich mich dann mit der Hardware.
Willst du auch weg von Synology? Schreib mir doch in den Kommentaren, weshalb.
Titelbild: Richie MüllerJournalist mit mehr als 20 Jahren Erfahrung – mehrheitlich im Online-Journalismus in verschiedenen Positionen. Mein Hauptarbeitsinstrument? Ein Notebook – am besten mit Internetverbindung. Diese Geräte haben es mir so sehr angetan, dass ich Notebooks und Computer immer wieder auch gerne auseinanderschraube, repariere und neu aufsetze. Warum? Weil es Spass macht!