Erste Porno-App fürs iPhone verärgert Apple
Über einen alternativen App Store lässt sich in der EU erstmals eine pornografische App auf dem iPhone installieren. Apple sagt, man müsse «Hot Tub» aus regulatorischen Gründen zulassen.
«Wer Pornos will, kann sich ein Android-Telefon kaufen», sagte Steve Jobs 2010. Der Apple-Gründer dürfte sich im Grab umdrehen: Seit gestern ist in der EU zum ersten Mal eine App für pornografische Inhalte namens «Hot Tub» auf dem iPhone verfügbar. Sie lässt sich über den alternativen App-Marktplatz «AltStore PAL» installieren und bietet werbefreien Zugriff auf Videos von einschlägigen Anbietern wie Pornhub.
Apple muss in der EU seit Einführung des Digital Markets Act (DMA) solches Sideloading zulassen. Die Apps in alternativen App Stores durchlaufen zwar weiterhin Prüfungen auf Schadsoftware und Betrug – unterstehen aber nicht Apples eigenen Inhaltsbeschränkungen. Altersbeschränkungen oder andere Jugendschutzfunktionen scheint es bei Hot Tub ebenfalls nicht zu geben.
Auf AltStore PAL finden sich auch Game-Emulatoren und Titel wie «Fortnite», die aus dem offiziellen App Store verbannt wurden. In der Schweiz funktioniert AltStore PAL nicht, weil das Land nicht zur EU gehört und damit nicht dem DMA unterliegt. Helvetische iPhones bleiben also Hot-Tub-frei.
Apple ist «zutiefst besorgt»
Gegenüber «The Verge» distanziert sich Apple von der Porno-App. Unternehmenssprecher Peter Ajemian schreibt: «Wir sind zutiefst besorgt über die Sicherheitsrisiken, die Hardcore-Porno-Apps dieser Art für Nutzer in der EU, insbesondere für Kinder, darstellen.» Diese und ähnliche Apps würden das Vertrauen der Verbraucher in Apples Ökosystem untergraben. «Wir billigen diese App nicht und würden sie niemals in unserem App Store anbieten.»
AltStore-PAL-Entwickler Riley Testut hatte Hot Tub zuvor als «weltweit erste von Apple zugelassene Porn-App» bezeichnet. Das iPhone werde dieses Jahr 18 und sei damit «endlich alt genug für etwas reifere Apps».
Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.