Flip-Phones klappen bald günstiger
Flip-Phones sind praktisch, aber bisher teuer. An der Mobilfunkmesse MWC finde ich preiswerte Alternativen jenseits von Samsung, Motorola und Oppo – mit offensichtlichen Schwächen.
Wegen des heiklen Klappmechanismus und den empfindlichen Displays ist es schwierig, gute Flip-Phones herzustellen. Dennoch sollen bald günstige Smartphones zum Falten auf den europäischen Markt kommen. Hersteller wie ZTE und Tecno zeigen, wie es geht. Für den niedrigen Preis musst du dich mit Mittelklasse-Hardware begnügen. Noch offen bleibt die Haltbarkeit der Geräte, denn bereits vorab sind Schwächen zu erkennen.
ZTE: Nubia Flip 5G mit bunter Hülle
Das vielversprechendste Phone zuerst: Das ZTE Libero Flip kommt unter dem Namen Nubia Flip nach Europa. Hersteller ZTE hat am MWC zwei Farbvarianten ausgestellt, bunt reflektierendes Lila und ein schimmerndes Weissgold. Das Smartphone wirkt auf mich solide verarbeitet und der Falz ist nur dezent spürbar.
Auf der Aussenseite hat ZTE ein kreisrundes Display angebracht. Dort kann ich einige Funktionen nutzen. Beispielsweise die 50-Megapixel-Kamera für Selfies, einen Rekorder für Aufnahmen und einen Musikplayer. Die Displayform erinnert mich an eine Smartwatch.
Zusammengeklappt ist das Smartphone 1,6 Zentimeter dick. Das ist noch gut in einer Tasche verstaubar. Klappe ich das Nubia Flip auf, blicke ich auf ein 6,9-Zoll grosses AMOLED-Display.
ZTE spart beim Innenleben. Der Snapdragon 7 Gen 1 ist schon etwas älter und auch Android 13 ist nicht die aktuellste Version. Beides reicht trotzdem für ein alltagstaugliches Smartphone. Und das Nubia Flip ist immerhin nach IPX4 gegen Spritzwasser geschützt.
Das Nubia Flip 5G soll Ende Mai seinen Weg nach Europa finden und zirka 600 Franken oder Euro kosten.
Tecno Phantom 5: bleibt uns vorerst fern
Auch bei Tecno finde ich ein Flip-Phone. Das Phantom 5 ist in China bereits seit Oktober 2023 auf dem Markt. Zu uns findet es den Weg leider nicht. Der Hersteller beliefert nur Länder in Osteuropa. Ein Blick aufs Phantom 5 zeigt dennoch, was in Zukunft möglich ist.
Das Phantom 5 hat etwa die gleichen Masse wie das Nubia Flip: Zusammengeklappt ist das Tecno-Smartphone 1,5 Zentimeter dick und schmückt die Aussenseite mit einem kreisrunden AMOLED-Display. Auf den 1,32 Zoll mit 466 Pixeln im Durchmesser kannst du dir beispielsweise eine analoge Uhr anzeigen lassen oder Selfies schiessen.
Aufgeklappt schaust du auf ein 6,9-Zoll-AMOLED-Display. Angetrieben wird das Foldable von einem Mittelklasse-Chip, dem Mediatek Dimensity 8050. Darauf läuft Android 13.
Für Fotos steht dir eine 64-MP-Hauptkamera plus eine 32-Megapixel-Selfiekamera zur Verfügung. Etwas teurer als das Nubia Flip ist es mit knapp 700 Euro beschildert.
Energizer Ultimate U660S: günstig, aber nicht bündig
Avenir Telecom stellt in Barcelona neben regulären Phones von Energizer eine smarte Flip-Variante aus. Es sieht sehr robust aus und wirkt in der Hand auch so. Allerdings hat das Foldable zugeklappt einen sehr offensichtlichen Spalt.
Das aufgeklappte Display des Energizer Ultimate U660S ist 6,7 Zoll gross und hat eine 2K-Auflösung. Dafür spart der Hersteller beim Aussendisplay. Das dient lediglich zum Anzeigen der Uhrzeit und eingehender Nachrichten.
Daneben ist es ganz ordentlich ausgestattet für die untere Mittelklasse: Unter der schimmernden Hülle verbirgt sich ein Helio-G99-Chip. Und es soll direkt mit Android 14 ausgeliefert werden.
Für Fotos steht dir immerhin eine 64-Megapixel-Hauptkamera zur Verfügung plus eine 8-Megapixel-Weitwinkelkamera und 25 Megapixel für Selfies. Das Energizer Ultimate U660S kommt allerdings erst im November und soll etwa 500 Franken oder Euro kosten.
Blackview Hero 10: schicke Hülle in Türkis
Das Hero 10 von Blackview fällt mir vor allem durch die Farbe auf. Es ist in türkises Kunstleder eingefasst. Zugeklappt ziert das Foldable ein kleines Aussendisplay mit zwei Kameras. Es wirkt auf mich ziemlich robust, aber der Falz auf dem Display ist deutlich spürbar.
Das Blackview Hero 10 ist mit einem 6,9-Zoll-AMOLED-Display ausgestattet. Wohl um den Preis so niedrig zu halten, ist der Mediatek Helio G99 aus der unteren Mittelklasse verbaut. Zudem läuft es auf der Android-Version 13 von 2022. Ob das Hero 10 beim Release auf Android 14 aufgestockt wird, ist noch offen.
Insgesamt sind 3930 mAh in Form von zwei Batterien verbaut. Aufladen kannst du es mit 45 Watt. Für Fotos stehen dir eine 108-MP-Hauptkamera zur Verfügung sowie eine 8-MP-Ultraweitwinkelkamera. Videocalls und Selfies machst du mit 32 Megapixeln.
Mitte Jahr soll das Hero 10 für knapp 400 Franken oder Euro auf den Markt kommen.
Doogee Flip X: schon in die Brüche gegangen
Der chinesische Smartphone-Hersteller Doogee ist unter anderem für robuste Outdoor-Handys bekannt. Am MWC stellte Doogee nun ein aufklappbares Phone aus. Ironischerweise schwächelt gerade dieser Hersteller mit seinem Foldable: Es ist nach den ersten zwei Messetagen bereits in die Brüche gegangen. Selbst wenn es ein Vorseriengerät zu Demozwecken war und durch viele Hände ging, hinterlässt das keinen guten Eindruck.
Das beweist, dass die Falt-Mechanik nicht bei allen Herstellern bereits ausgereift ist, und preisliche Einsparungen sich bei Foldables auf die Langlebigkeit auswirken können.
Ausgestattet ist das Doogee Flip X mit einem 6,9-Zoll-AMOLED-Display. Zudem ist der gleiche Chip verbaut wie im Hero 10, der Helio G99. Für Fotos gibt es eine 100-Megapixel-Kamera und eine 50-Megapixel-Kamera für Selfies.
Bisher habe ich vom Flip X keine Informationen zum Preis oder einem Start in Europa erhalten.
Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los.