Galaxus Report: So nutzt Europa das Handy während der Arbeit
Genutzt wird es am Arbeitsplatz primär für private Zwecke: das Handy. Und dies geht den Arbeitskolleginnen und -kollegen je nach Land unterschiedlich stark auf die Nerven. Auf laut gestellte Handys sind das grösste Ärgernis in den Büros Europas. Auch für wenig Freude sorgen geschäftliche Mitteilungen ausserhalb der Arbeitszeit. Deutsche ziehen die Linie zwischen Beruf und Freizeit am schärfsten, Italien tut sich schwerer beim Abgrenzen. Dies und mehr zeigt eine repräsentative Umfrage von Galaxus.
Ein privater Anruf während des Meetings, ein nerviger Klingelton, exzessiver Social-Media-Konsum – die Nutzung des Smartphones am Arbeitsplatz birgt Potenzial für Konflikte. In welche Fettnäpfchen man in welchen Ländern nicht treten sollte, zeigt eine repräsentative Umfrage des Marktforschers YouGov im Auftrag von Galaxus. Befragt wurden 5060 Menschen in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien.
Vor allem privat genutzt: das Handy im Büro
Befragte aus allen Ländern geben an, das Smartphone am Arbeitsplatz vor allem für private Zwecke zu nutzen. 65 Prozent zücken ihr Handy, um persönliche Anrufe zu tätigen oder Textnachrichten zu checken.
Zudem greifen Europäerinnen und Europäer während der Arbeit gerne zum Smartphone, um News zu konsumieren und in den sozialen Netzwerken zu surfen. In Italien ist es fast jede zweite Person, die gerne auf Arbeitszeit durch TikTok und Instagram scrollt.
Die grösste geschäftliche Relevanz im Arbeitsalltag hat das Handy in der Schweiz. 52 Prozent der Helvetierinnen und Helvetier geben an, das Gerät für arbeitsbezogene Aufgaben zu verwenden.
Vorbildlich sind die Eidgenossinnen und Eidgenossen auch bei Ü18-Aktivitäten während der Arbeitszeit: Nur drei Prozent der Befragten konsumieren Erwachseneninhalte im Office. In Österreich sind es acht von 100 Personen. Generell scheinen Männer ihr Smartphone am Arbeitsplatz intensiver zu nutzen als Frauen: sei es für Information, Unterhaltung oder Erotik.
No-Go: Handy auf laut gestellt
Europa ist sich einig: Im Büro soll man das Smartphone auf lautlos stellen. Denn 68 Prozent der Befragten finden klingelnde Handys unangebracht.
In der Schweiz erachten knapp drei Viertel der Befragten auf laut gestellte Handys am Arbeitsplatz als unangemessen. Die Deutschen sind im europäischen Vergleich diesbezüglich am entspanntesten: «Nur» 64 Prozent der Befragten ärgern sich über klingelnde Mobiltelefone.
Auch das Surfen in sozialen Netzwerken sowie der private Handygebrauch während Meetings werden von der Mehrheit der Befragten nicht goutiert. Die Schweiz ist vergleichsweise am stärksten genervt, wenn das Gegenüber während des Meetings zum Handy greift. In Italien bringt man dafür am meisten Verständnis auf.
Italien als Social Media Hotspot
Der Nutzung sozialer Medien im Büro stehen in Europa mehr als die Hälfte kritisch gegenüber. In Italien nerven sich 61 Prozent der Befragten darüber – Höchstwert in Europa. Dies könnte daran liegen, dass 47 Prozent der Italienerinnen und Italiener angeben, im Büro auf Social Media zu surfen. Ein weiterer Höchstwert im europäischen Vergleich.
Private Nachrichten zu schreiben oder zu lesen sowie private Anrufe während der Arbeitszeit zu führen, wird als am wenigsten störend wahrgenommen. Zwei Drittel der befragten Personen finden es okay.
Schweiz ist höflich, Frankreich leger
Des Weiteren wurden die Studienteilnehmenden nach ihrer Handynutzung in sozialen Situationen gefragt. Schweizerinnen und Schweizer zeigen sich am höflichsten – 36 Prozent vermeiden die Handynutzung, um Gespräche nicht zu stören. Und nur eine von 100 Personen greift während des Gesprächs zum Telefon.
In Frankreich sieht man dies gelassener: Zwar nimmt gut jede vierte Person Rücksicht im Umgang mit Kolleginnen und Kollegen, doch sieben Prozent der Französinnen und Franzosen nutzen ihr Handy in Gesellschaft weiterhin wie gewohnt.
Je jünger die Befragten, desto selbstverständlicher ist die Handynutzung: 38 Prozent der 60 bis 79-Jährigen geben an, den Griff zum Smartphone zu vermeiden, um keine Gespräche zu stören. Bei den 15- bis 29-Jährigen sind es nur 27 Prozent.
Deutsche trennen Arbeit und Freizeit am klarsten
Einmal raus aus dem Büro, tun sich Chefinnen und Chefs in Deutschland am schwersten, ihre Mitarbeitenden zu erreichen: Mehr als ein Drittel findet es unwichtig, nach der Arbeit für berufliche Themen erreichbar zu sein.
Arbeitsnehmende in Italien sehen es mit Work-Life-Balance weniger eng: Nur 16 Prozent der Befragten finden geschäftliche Nachrichten oder Anrufe nach Feierabend unwichtig. Im europäischen Vergleich scheint für sie die Erreichbarkeit ausserhalb der Geschäftszeiten am relevantesten zu sein: 14 Prozent erachten es als sehr wichtig, nach der Arbeit erreichbar zu sein.
Auch bei der Beantwortung von beruflichen Nachrichten nach der Arbeit zeigen sich die deutschen Befragten am konsequentesten: 30 Prozent geben an, dies nie zu tun.
Italienische Arbeitnehmerinnen und -nehmer antworten in ihrer Freizeit am häufigsten auf geschäftliche Mails oder Textnachrichten. Ein Viertel der Befragten greift zum Smartphone, um der Chefin oder dem Arbeitskollegen zu antworten.
Wie nutzt du dein Smartphone während der Arbeit? Bist du auf TikTok während des Teammeetings? Gamest du auf dem Klo? Oder planst du lieber deine nächsten Ferien auf Arbeitszeit? Und wie streng trennst du Arbeit und Freizeit – erreichen dich deine Arbeitskolleginnen und -kollegen noch, wenn du im Feierabend bist? Teile deine Meinung und Erfahrungen gerne in der Kommentarspalte.
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