Garmin Varia: smartes Licht für dein Bike
Wann wird's eigentlich Frühling? Habe ich mich kürzlich gefragt und am «hellichten» Tag das Licht an meinem Velo eingeschaltet. Irgendwie scheinen wir im Winter festzusitzen. Zeit für ein intelligentes Bike-Lichtkonzept.
Ich wollte eigentlich auf Sommermodus umschalten. Oder wenigstens auf Frühling. Und die Softshell-Windstopper-Regen-und-Kälte-Bike-Ausrüstung im Keller verschwinden lassen. Adieu, bis im nächsten Herbst. Aber irgendwie hat der April was dagegen und serviert kurzzeitig eine Portion Winter. Sei's drum. Dann trage ich halt nochmals die wasserdichte Softshelljacke und Co.
Intelligentes Lichtkonzept
Warm und trocken ist schön und gut. Aber wie sieht’s mit der Visibilität aus? Klar, die orange Jacke ist kaum zu übersehen. Trotzdem fühle ich mich ohne Licht auf dem Bike unwohl. Darum montiere ich die smarte Fahrradlampe Varia UT800 von Garmin und kopple sie mit meinem Fahrradcomputer Edge 130. Die Steuerung der Lampe läuft nun über den GPS-Computer. Natürlich kannst du die Varia UT800 auch manuell, ohne gekoppelten Computer, bedienen.
Mit dem Edge verbunden, wird die Lampe zum smarten Lichtsystem, das sich automatisch deiner Geschwindigkeit anpasst. Mehr Tempo gleich mehr Licht, weniger Speed gleich akkuschonende Lichtstärke. Besitzt der Computer einen Umgebungslichtsensor, was bei meinem Edge 130 nicht der Fall ist, passt die Lampe die Helligkeit automatisch auch daran an, um den Akku zu schonen. Garmin verspricht also nichts weniger, als das jederzeit perfekt abgestimmte Licht. Das werde ich in den nächsten Wochen und Monaten dann noch genauer testen. Du kannst die fünf verfügbaren Lichtmodi wie gesagt auch manuell einstellen: Power (800 Lumen), Standard (400 Lumen), Eco (200 Lumen), Nacht-Blinkmodus (100 bis 300 Lumen) und Tag-Blinkmodus (mehr als 700 Lumen).
Bei der hellsten Einstellung liefert die Varia UT800 ein beständiges Licht mit 800 Lumen, sodass du gemäss Garmin bei Tageslicht aus einer Entfernung von bis zu 1,6 Kilometern zu sehen bist. Der Konjunktiv wäre hier eher angebracht. Du wärst aus dieser Entfernung zu sehen, wenn du auf topfebenem Gelände unterwegs wärst und nichts dazwischen stünde.
Im Power-Modus soll der Akku 1,5 Stunden durchhalten. Im Standard-Modus sollen es drei, im Eco- und im Nacht-Blinkmodus je sechs und im Tag-Blinkmodus 20 Stunden sein. Keine Ahnung, ob Nicole Reist mit Garmin unterwegs ist. Während des «Race Across America» würde die Ultracyclerin mit ihrer Bestzeit aus dem Jahr 2018 die Lampe im Tag-Blinkmodus rund zwölf Mal aufladen müssen.
Die Varia UT800 wiegt 140 Gramm und kann am Lenker mit einer Aero-Halterung oder am Helm mit einer Helm- oder Haftungshalterung befestigt werden. Ich habe mich für die Lenkervariante entschieden, da mich das zusätzliche Gewicht auf dem Helm stört.
Und hinten?
Auch am Heck droht immer mal wieder Ungemach. Die Lösung dafür heisst Varia RTL516 und kommt natürlich auch vom schweizerisch-amerikansichen Konzern mit Sitz in Schaffhausen. Alles aus einer Hand macht Sinn. Und lässt sich problemlos ins Garmin-Universum integrieren. Kollege Restin hat das smarte Rücklicht mit integriertem Radar schon vor längerer Zeit ausführlich getestet. Funktioniert mit meinem Edge 130 gekoppelt einwandfrei.
Meine ersten Eindrücke
Man kann von Garmin halten, was man will. Mir ist klar, dass viele mit ihren Produkten nicht glücklich werden. Mal funktioniert Bluetooth nicht wunschgemäss, mal ist die Menüführung nicht intuitiv genug und Wahoo ist sowieso besser. Mag ja alles stimmen. Trotzdem passt dieses smarte Licht-Setup, bestehend aus Edge 130, Varia UT800 und Varia RTL516, für mich. Gleich und gleich gesellt sich halt gern. Passt alles, koppelt sich alles, funktioniert alles. Vielleicht upgrade ich irgendwann den Edge von 130 auf 530. Dort habe ich dann auch einen Sensor für das Umgebungslicht verbaut und noch ein paar Trainingsdaten, von denen ich sowieso nie genug bekomme. Aber jetzt soll's bitte erst mal Frühling werden und die Lampen und langen Hosen können mir bis im Oktober gestohlen bleiben.
Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.