Google I/O: Neue Funktionen für Maps, Translate, Workspace und Co
Google hat zum Auftakt seiner Entwicklerkonferenz I/O neue Funktionen für viele seiner Dienste vorgestellt – inklusive Suche, Youtube und Google Assistant.
Der Übersetzer hat neue Sprachen gelernt, Google Maps bekommt eine neue Ansicht und zeigt bald auch in Europa spritsparende Strecken an, Google Docs kann Texte zusammenfassen und die Suche wird unabhängiger von Wörtern.
24 neue Sprachen für Google Translate
Google Translate unterstützt 24 weitere Sprachen und beherrscht damit nun insgesamt 133 Stück. Schwiizerdütsch wurde zwar eingeblendet als es darum ging, welche Sprachen für die KI schwer zu lernen seien, ist aber noch nicht bei den neuen Sprachen dabei. Die 24 neuen Sprachen werden aber von über 300 Millionen Menschen auf der ganzen Welt gesprochen. Die Liste reicht von Assamese, das im Nordosten Indiens verbreitet ist, über Sorani (Kurdisch) und Luganda aus Ruanda und Uganda, bis zu Quechua in Lateinamerika.
Neue Ansicht für Google Maps
Mit «Immersive View» bekommt Google Maps eine neue 3D-Ansicht. Für sie verbindet eine KI Satellitenbilder und Streetview-Aufnahmen. Die Technologie liefert nicht nur Außenansichten, sondern macht auch Innenräume wie etwa Restaurants virtuell begehbar. Im Laufe von 2022 soll die neue Ansicht für Los Angeles, London, New York, San Francisco und Tokio verfügbar sein. Weitere Städte sind in Planung.
Die klimafreundliche Routenplanung ist bisher in den USA und Kanada verfügbar. Die Funktion, die Routen mit weniger Spritverbrauch anzeigt, soll in diesem Jahr auch in Europa verfügbar werden. Google sagt, mit ihr seien bisher eine halbe Million Tonnen CO₂-Emissionen eingespart worden, was 100.000 weniger Autos auf den Straßen entspräche. Diese Werte sollen sich mit der Expansion nach Europa verdoppeln.
Die Flugsuche bei Google Flights zeigt in Zukunft auch die CO₂-Emissionen der Verbindungen an. Damit steht neben Preis und Flugzeit ein weiteres Kriterium zur Auswahl eines Fluges bereit.
Automatisierung bei Youtube
Google will längere Videos bei Youtube übersichtlicher machen. Dabei sollen automatisch erstellte Kapitel für mehr Orientierung sorgen. Beispiel gefällig: Die Keynote der Google I/O ist in 13 Kapitel unterteilt, wodurch sich die verschiedenen Themen bei Bedarf schneller finden lassen.
Untertitel will Google demnächst in 16 Sprachen automatisch übersetzen. Den Anfang soll bereits im nächsten Monat Ukrainisch machen.
Workspace: Zusammenfassungen in Docs und Chat
Google will seine KI in Zukunft dazu nutzen, längere Texte zusammenzufassen. Den Anfang macht Google Docs. Unterhaltungen in Google Chats und Videocalls in Google Meet, deren Videoqualität sich zudem unabhängig vom genutzten Gerät verbessern soll, sollen in den nächsten Monaten folgen. Google machte keine Angaben zu den unterstützten Sprachen, aber wahrscheinlich gilt das Angebot zum Start nur für Texte in Englisch.
Multisearch: Mehr als nur Wörter
Google will seine Suche weiter von reinem Text und Stichwörtern entfernen. Google Lens erlaubt schon länger eine Suche mit der Smartphone-Kamera. Die Nutzung habe sich 2021 auf acht Milliarden Anfragen verdreifacht. Relativ neu ist Multisearch. Dabei kannst du Bilder mit Stichwörtern kombinieren. Etwa ein Foto von einem Kleid mit einer anderen Farbe. Im Idealfall findet Google dieses Kleid dann in der entsprechenden Farbe. Die Ergebnisse von Multisearch lassen sich im Laufe von 2022 auf die nähere Umgebung beschränken. Damit lässt sich dann zum Beispiel ein Restaurant finden, das das Gericht von deinem Foto zubereitet, dessen Namen du nicht kennst. Vorerst allerdings nur auf Englisch, aber immerhin weltweit.
Zudem bindet Google weitere Datenbanken in seine Suche ein. Im Beispiel geht es um ein Regal voller Schokolade im Supermarkt. Auf dem Smartphone zeigt die Suche nun die Bewertungen der verschiedenen Tafeln an. Somit sei es ein Leichtes, spontan und vor Ort auf die Schnelle eine gut bewertete dunkle Schokolade ohne Nüsse zu finden.
Real Tone
Real Tone, Googles Projekt zur realistischen Wiedergabe verschiedener Hauttöne, kommt nicht mehr nur bei Fotos des Pixel 6 zum Einsatz. Unter skintone.google stehen die Daten unter einer Open-Source-Lizenz für alle Interessierten bereit.
Google nutzt Real Tone in Zukunft, um Filtermöglichkeiten in der Bildersuche anzubieten. Zudem sind die Filter in Google Fotos jetzt in der Lage, automatische Korrekturen besser an Hautfarben anzupassen.
Google Assistant ohne «Hey Google» benutzen
Der Google Assistant reagiert bald auch, ohne dass du ihn immer wieder mit «Hey Google» aktivieren musst. Bei «Look and Talk» soll es in Zukunft genügen, dein Gerät anzuschauen, um mit der Sprachsteuerung reden zu können. Sie reagiert, wenn sowohl Face Match und Voice Match dich erkennen.
Nur für den Nest Hub Max erscheinen die «Quick Phrases». Dabei handelt es sich um eher unkritische Befehle, vor allem aus dem Smarthome-Bereich. Sie sind ohne weitere Überprüfung nutzbar, du kannst aber festlegen, welche Befehle alle Personen deinem Google Assistant geben dürfen.
Privatsphäre: Kontrolle über Werbedaten und Suchergebnisse
Google will dir mehr Kontrolle über Werbedaten und Suchergebnisse geben. Später im Jahr will Google mit «Mein Anzeigen-Center» eine Übersicht über die Werbung, die du siehst und warum du sie siehst, anbieten. Dort könntest du auch Google verraten, wenn dich etwas nicht interessiert und du lieber Werbung aus anderen Themenbereichen sehen würdest.
Im Laufe der kommenden Monate will Google zudem eine einfache Möglichkeit bieten, private Daten wie die Adresse oder Telefonnummer aus Suchergebnissen entfernen zu lassen. Damit verschwinden diese Daten zwar nicht aus dem Internet, wären aber nicht mehr so schnell zu finden.
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Galaxus.de.