Googles neues KI-Sprachmodell soll GPT-4 die Stirn bieten
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Googles neues KI-Sprachmodell soll GPT-4 die Stirn bieten

Nachdem Google im Rennen um Künstliche Intelligenz bisher hinter OpenAI her hinkte, setzt das Unternehmen zum Überholmanöver an: Das neue Modell «Gemini» soll besser sein als GPT-4.

Der Suchmaschinen-Gigant Google hat eine neue Künstliche Intelligenz vorgestellt. Sie hört auf den Namen «Gemini» und soll es mit OpenAIs GPT-4 aufnehmen können. Google-CEO Sundar Pichai spricht in der Pressemitteilung von einer «neuen Ära». Gemini ist ein Sprachmodell (Large Language Model oder kurz LLM) und wird die Grundlage für diverse KI-Funktionen in Googles Produkten sein.

Das neue Modell hat drei Stufen: Nano, Pro und Ultra. Nano ist die kleinste Variante, welche am wenigsten Ressourcen braucht. Sie soll nativ und offline auf Android-Geräten laufen. Gemini Pro ist leistungsfähiger und wird zum Beispiel ab sofort in der englischen Version von Googles Chatbot Bard eingesetzt. Die höchste Stufe der neuen KI, Ultra, ist für professionelle Anwendungen und Datenzentren gedacht und kommt erst nächstes Jahr.

Der Clou an Gemini: Es ist Multimodal. Das heisst, es kann nicht nur mit Text, sondern auch mit Bildern, Audio und Video umgehen. Ohne Plug-ins, wie das beim bisher marktführenden Modell OpenAI GPT-4 der Fall ist. Gemini soll mindestens so gut sein. Gemäss Google schlägt es die Konkurrenz in 30 von 32 Benchmarks. Auch wenn der Abstand in den meisten Fällen klein ist.

KI als Nachhilfelehrerin

Stolz ist Google unter anderem auf die Performance in einem sehr breit angelegten Benchmark. In der Mitteilung heisst es: «Mit einer Punktzahl von 90 Prozent ist Gemini Ultra das erste Modell, das menschliche Experten bei MMLU (Massive Multitask Language Understanding) übertrifft. Bei diesem Test werden anhand einer Kombination aus 57 Fächern wie Mathematik, Physik, Geschichte, Recht, Medizin und Ethik sowohl Weltwissen als auch Problemlösungsfähigkeiten geprüft.»

Passend dazu zeigt Google als konkretes Anwendungsbeispiel die KI als Nachhilfelehrerin, etwa wenn die Eltern selber zu wenig Ahnung von einem Thema haben. Gemini kann zum Beispiel eine Mathe-Aufgabe mit handgeschriebener Lösung analysieren und spezifisch erklären, wo im Rechenweg ein Fehler passiert ist. Danach können auch Rückfragen gestellt werden.

Wie gut sich Gemini in der Praxis schlägt, wird sich zeigen. Google scheint auf jeden Fall determiniert, im Rennen mit OpenAI nicht den Anschluss zu verlieren. Vor knapp einem Jahr wurde der Suchmaschinen-Riese vom Erfolg ChatGPTs kalt erwischt und deklarierte danach intern einen «Code Red». Daraufhin lancierte Google Hals über Kopf seinen eigenen Chatbot Bard, der aber nie wirklich mit ChatGPT mithalten konnte.

Titelbild: Screenshot YouTube / Google

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Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.


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